Im 12. Anlauf seit dem 2016 eröffneten Allianz Stadion hat es für den SK Rapid endlich gegen FK Austria Wien mit einem Heimsieg geklappt. Seit zehn Jahren wieder Mal in Hütteldorf ein Derby-Dreier für die Gastgeber. Auch generell der letzte Sieg über den Erzrivalen liegt ein paar Jahre zurück, am 1. September 2019 mit 3:1 in der Generali Arena. In den anschließenden elf Duellen gab es gleich acht Unentschieden und drei Austria-Siege. Heute im 342. Wiener Derby war praktisch zur Pause schon alles klar mit dem 3:0-Vorsprung, der bis zum Spielende Bestand hatte. Nachfolgend STATEMENTS aus beiden Lagern. 

Zum ersten Mal im 2016 eröffneten Allianz Stadion schaffte es der SK Rapid die Veilchen vom Verteilerkreis "zu biegen". Schlüsselspieler dabei einmal mehr Marco Grüll, der sich hier gegen Routinier Reinhold Ranftl mächtig ins Zeug legt und im 342. Wiener Derby einen Assist und ein Tor - zum 3:0-Endstand - beisteuerte. Der Werder-Wechsel im Sommer scheint den ÖFB-Stürmer bei seiner Bundesliga-Abschiedstour im Frühjahr regelrecht zu beflügeln. Während Ranftl nach seiner fünften gelben Karte in einer Woche in seiner zwischenzeitlichen "Heimat" Linz (beim LASK) den Violetten im Spiel bei Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz fehlen wird.

„Die erste Halbzeit war nahe an der Perfektion"

Robert Klauß (Trainer SK Rapid):
…über den Sieg im Derby: „Die erste Halbzeit war nahe an der Perfektion. Die zweite Halbzeit war nicht ganz so gut. Wir wurden dann viel hinten hinein gedrückt, hatten wenige Torchancen. Wenn man 3:0 führt, ist das OK. Wir sind rundherum zufrieden mit dem Sieg heute. Es ist unfassbar. Ich will gar nicht das Spiel analysieren, ich will es einfach nur genießen. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht gut, dafür waren wir in der ersten Halbzeit nahe an der Perfektion.“

…über die Stimmung vor der Partie: „Wir sind überzeugt von dem, was wir machen. Man sieht es jeden Tag im Training und wie die Jungs sich damit beschäftigen und den Weg mitgehen. Irgendwann bricht jede Serie und heute war der Tag. Wir waren überzeugt von uns und dann ist alles so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben.“

 „Die Austria war ein wenig eingeschüchtert“

Guido Burgstaller (Kapitän SK Rapid):
…über den ersten Derbysieg im neuen Stadion: „Es tut allen gut. Besonders den Fans und uns Spielern. Jetzt ist endlich diese Serie gebrochen und aufgrund der ersten Halbzeit auch verdient.“

…über den Spielverlauf: „Man hat gemerkt, wir werden von Minute zu Minute stärker. Die Austria war ein wenig eingeschüchtert, das hat man gemerkt und hat uns noch mehr Auftrieb gegeben. In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv und haben uns ein bisschen zu viel Kopf gemacht. Im Grunde genommen war es ein hochverdienter Sieg.“

…über das Rennen um die Meistergruppe: „Wir haben noch zwei richtig schwere Spiele vor uns. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben, dass wir in dieser Position sind aufgrund des Herbstes. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Wenn wir so weiter spielen, werden wir die nächsten zwei Spiele auch gewinnen. Das soll unser Anspruch sein.“

Hielt mit einer Prachtparade gegen Huskovic seinen Kasten sauber und blieb wettbewerbsübergreifend im 28. Pflichtspieleinsatz in dieser Saison zum 12. Mal ohne Gegentor: SK Rapid-Rückhalt Niklas Hedl. Kurz vor Spielende half dem 22-jährigen Wiener dann noch Jonas Auer mit einer Mega-Kopfball-Rettungstat.

„Wir waren in der ersten Halbzeit nicht am Platz"

Michael Wimmer (Trainer FK Austria Wien):

…über das Spiel: „Man hat gemerkt, dass wir viele Umstellungen hatten. Wir waren die ersten Minuten nicht im Spiel und hatten am Anfang schon Probleme. Dann bist du verunsichert. Rapid ist über uns drübergefahren. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht am Platz. Es ist schade. Es hat sich die ganze Woche nicht angedeutet. Wir hatten eine gute Atmosphäre im Training, die erste Halbzeit ist nicht zu erklären. Wir müssen uns bei den Fans auch entschuldigen.“

…über die zweite Halbzeit: „In der zweiten Halbzeit waren wir zumindest aggressiv. Wir waren mutiger und waren in den Zweikämpfen drin. Jetzt kann man sagen, Rapid hat nur mehr verwaltet, aber wir haben in der Halbzeit gesagt, wir müssen ein anderes Gesicht zeigen. Die zweite Halbzeit war dann OK.“

„Man hat gemerkt, dass wir uns anscheißen“

Reinhold Ranftl (Spieler FK Austria Wien):
…über die Niederlage im Derby: „Wir sind richtig schwer ins Spiel gekommen. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und wenn wir hingekommen sind, haben wir sie verloren. Man hat gemerkt, dass wir uns anscheißen. Es waren einfache Fehler und dann haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wir waren gehemmt und nicht wirklich am Platz. Vielleicht waren es die anderen Ergebnisse, wo wir gesehen haben, wir müssen heute. Es war ein Sechs-Punkte-Spiel heute und das haben wir leider verloren. Wir müssen Rapid gratulieren, aber nicht, weil sie so gut waren, sondern weil wir schlecht waren.“

…über die Gefühle nach der Niederlage: „Heute werde ich nicht viel schlafen. Der Kopf rattert, man macht sich Gedanken, was man falsch gemacht hat. Man geht die Szenen durch. Da waren einige Fehler dabei, da kann sich keiner ausnehmen. Morgen werden wir analysieren und dann geht das Leben weiter. Heute haben wir das Spiel verloren, aber die nächsten Derbys werden kommen und wir werden zurückschlagen.“

„Ich komme auch hierher, um Hype zu erzeugen"

Frans Krätzig (FK Austria Wien, Leihspieler vom FC Bayern) im Vorfeld über seine Ziele beim FK Austria Wien: „Ich komme auch hierher, um Hype zu erzeugen. Mir macht das nichts aus. Ein bisschen stressig ist es schon, aber dieser Hype darf dich nicht zu sehr tangieren.

Ich komme damit gut klar. Ich bin hergekommen mit dem Anspruch, einen Unterschied zu machen und der Mannschaft zu helfen.“

Zum SPIELBERICHT

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL