„Österreich wird auf Minimalbetrieb herunterfahren“, hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz am gestrigen Freitag in einer für Österreich historischen Pressekonferenz gemeint. Die drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus, die freilich auch den gesamten Spitzensport betreffen, wirken sich auch immens auf die Wirtschaft aus. 

Christoph Peschek hofft auf Unterstützung der öffentlichen Hand

Im österreichischen Fußball bereitet die aktuelle Pausierung der Ligen vor allem den kleinen und mittleren Klubs großes Kopfzerbrechen. Von vielen Seiten ist bereits zu hören, dass es ohne finanzielle Unterstützung eng werden könnte. Christoph Peschek meldete sich diesbezüglich wie folgt zu Wort: „Wir alle hoffen auf einen erfolgreichen Kampf gegen den Virus & eine möglichst baldige Rückkehr zur Normalität. Gleichzeitig appellieren wir an alle politischen Verantwortungsträger der Republik & Stadt Wien die Klubs zu unterstützen, da wir alle aufgrund der aktuellen Entwicklungen & nachvollziehbaren Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus einen enormen kurzfristigen & auch mittelfristigen wirtschaftlichen Schaden erleiden“, schreibt Rapids Geschäftsführer Wirtschaft in einem Post auf Instagram. 

Bis zu 6 Millionen Euro Schaden? 

Den wirtschaftlichen Schaden, der bis zum 30. Juni 2020 entstehen könnte, beziffert Peschek mit bis zu 6 Millionen Euro. Die Folgewirkungen seien noch nicht abzuschätzen, so Peschek, der die aktuelle Lage als dramatisch einstuft: „Wir befinden uns in der größten Krise des österreichischen Fußballs seit dem 2. Weltkrieg. Ohne Unterstützung der Rapid-Familie & der öffentlichen Hand wird es zu einer dramatischen Situation aller Klubs führen“, ist der Geschäftsführer Wirtschaft des SK Rapid überzeugt.  

Aktuell setze sich der SK Rapid sorgfältig mit drei Szenarien auseinander. „Aussetzung der Meisterschaft in der Hoffnung auf eine Besserung der Situation und im Falle der Absage der Fußball-Europameisterschaft die verbleibenden Spiele zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Dem Abbruch der Meisterschaft sowie mit Geisterspielen auf Basis möglicher weiterer Erlässe sowie anderen behördlichen Anordnungen“, schildert Christoph Peschek. „Abhängig von den Entscheidungen der Bundesliga-Konferenz ergeben sich die nächsten Schritte, die wir immer unter Berücksichtigung der Gesundheit & einer erfolgreichen Rapid-Zukunft treffen werden“, erklärt der Geschäftsführer Sport. 

Trainingsbetrieb der Profis nun auch eingestellt 

Der SK Rapid kommt sämtlichen Empfehlungen der Experten nach und setzte daher den Trainingsbetrieb im Nachwuchs aus. „Bis zumindest inklusive nächsten Mittwoch finden keine Trainingseinheiten unserer Profis statt“, verkündet Peschek. Die Fanshops der Hütteldorfer werden geschlossen. Veranstaltungen wird es in naher Zukunft nicht geben. 

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Ligaportal