Red Bull Salzburg feierte zum Abschluss der 32. Bundesliga-Runde einen programmgemäßen 2:0-Auswärtssieg gegen den Tabellenletzten SKN St. Pölten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand eine runderneuerte Salzburg-Elf langsam, aber sicher ins Spiel und ging durch Haidara in Führung (21.). Wenige Augenblicke nach Seitenwechsel nutzte Minamino einen schweren Patzer von St. Pölten-Goalie Riegler und schob zum 0:2-Endstand ein. Die Bullen bauen damit die Tabellenführung auf elf Punkte aus und können bereits am kommenden Sonntag im direkten Duell gegen Sturm Graz den fünften Meistertitel en suite fixieren. St. Pölten hingegen liegt vier Runden vor Schluss weiterhin 12 Punkte hinter dem Tabellenneunten WAC und hat aufgrund der deutlich schlechteren Tordifferenz nur noch eine theoretische Chance auf den direkten Klassenerhalt.  

 

High Five: Torschütze Amadou Haidara klatscht mit Vorbereiter Fredrik Gulbrandsen ab. 

Marco Rose rotiert erwartungsgemäß  

St. Pölten-Trainer Didi Kühbauer musste im Vergleich zum 1:1 gegen Mattersburg zwei Veränderungen vornehmen. David Stec (Rotsperre) sowie Daniel Schütz (Gelbsperre) waren heute nicht mit von der Partie. Für sie rotierten Philipp Malicsek und Daniel Luxbacher in die Startelf des Tabellenletzten. Marco Rose nahm erwartungsgemäß einige Änderungen vor und schonte sieben seiner Stammspieler. Onguene, Pongracic, Farkas, Schlager, Minamino, Yabo und Gulbrandsen spielten anstelle von Ramalho, Caleta-Car, Ulmer, Wolf, Berisha, Hwang und Dabbur von Beginn an.  

Salzburger Startschwierigkeiten 

Der Letzte startete mutig und hatte nach einer Standardsituation die erste Torchance der Partie: Vucenovic stieg bei einer Ambichl-Ecke am höchsten und zwang Salzburgs Schlussmann Walke zu einer Glanztat (6.). Salzburg agierte zu Beginn unkonzentriert und leistete sich immer wieder unnötige Abspielfehler, welche die Hausherren aber nicht entscheidend nutzen konnten. Die Bullen brauchten eine Viertelstunde, bis sie endgültig in der Partie ankamen. Dann nahmen die Gäste das Heft in die Hand und gingen verdient in Führung: Haidara schickte Gulbrandsen, der in den Rückraum zurücklegte, wo Haidara angerauscht kam und das Spielgerät im langen Eck versenkte – 0:1 (21.).

Ehemalige Kollegen: Xaver Schlager und Sandro Ingolitsch eroberten im Vorjahr den Youth-League-Titel. 

Die Bullen machten Druck und wollten umgehend den zweiten Treffer nachlegen, doch ein vermeintlicher Treffer von Gulbrandsen zählt wegen Abseits zurecht nicht (27.). Wenige Augenblicke später kratzte Samassekou an seinem ersten Bundesligator, doch Riegler konnte seinen gut angetragenen Distanzschuss entschärfen (30.). In der Folge trauten sich die Mannen von Didi Kühbauer wieder etwas mehr zu und kamen durch Malicsek, dessen Schuss gerade noch vor der Torlinie geblockt werden konnte (33.) und einen Luxbacher-Schuss, den Onguene in höchster Not blockte (39.), zu sehr guten Möglichkeiten. So gingen die Bullen mit einer knappen 1:0-Führung in die Halbzeitpause. 

Riegler patzt - Bullen souverän

Marco Rose nahm in der Pause einen Wechsel vor und brachte Caleta-Car für den teils sehr fahrlässig agierenden Onguene ins Spiel. Wenige Augenblicke nach Wiederbeginn wurden die St. Pöltner-Hoffnungen auf einen Punktgewinn postwendend zerstört: Christoph Riegler verschätzte sich bei einem langen Ball aus der Hälfte der Bullen komplett und ließ den Ball passieren, Takumi Minamino rauschte vorbei und drückte das Leder über die Linie ins verwaiste Tor – 0:2 (48.). In der Folge spielten die Bullen abgeklärt und begannen bereits das Ergebnis zu verwalten.

Schlimmer Patzer: Riegler verschätzt sich - Minamino nutzt dies und schiebt zum 0:2 ein. 

Allzu viele Höhepunkte gab es in der NV-Arena nicht zu bestaunen. Die Mozartstädter machten weiterhin nur das Notwendigste und ließen in der Defensive überhaupt nichts anbrennen. In der 71. Minute erzielte Fredrik Gulbrandsen das dritte Tor dieses Abends, welches jedoch nicht zählte, da Assistent Martin Höfler zuvor ein Abseits gesehen hatte. Eine Fehlentscheidung, wie die TV-Bilder später zeigten. Seis wies sei, die Salzburger spielten den 2:0-Vorsprung trocken über die Zeit und freuten sich über die geglückte Generalprobe für das EL-Rückspiel gegen Marseille. 

Stimmen zum Spiel

Didi Kühbauer, Coach SKN St. Pölten, bei Sky: „Der Qualitätsunterschied ist erkennbar, da brauchen wir gar nicht diskutieren. Wir müssen uns aber besser verkaufen. Wir müssen aggressiver gegen den Ball arbeiten und haben die Bälle zu schnell verloren.“

Salzburg-Trainer Marco Rose gegenüber Sky: „Es ist ein verdienter Sieg und wichtig für uns in der Phase, in der wir uns befinden. Die Qualität unseres Spiels war schon besser, aber kein Vorwurf. Es geht zum Ende der Saison darum, die Ergebnisse einzufahren. Wir haben zu null gespielt, waren überlegen und haben klar gewonnen. Es ist nicht einfach für die Jungs. Du kommst aus Marseille vor 67.000, wir haben den Gegner anders erwartet und haben nicht schnell genug ins Spiel gefunden. Wir haben es dann aber besser gemacht und am Ende verdient gewonnen.“

SKN St. Pölten – Red Bull Salzburg 0:2 (0:1)

NV-Arena, 3.552 Zuschauer, SR Eisner

Tore: Haidara (21.), Minamino (48.)

St. Pölten: Riegler – Rasner, Huber, Luan, Ingolitsch – Malicsek, Hofbauer – Ambichl, Atanga, Luxbacher – Vucenovic (66./Keles)

Salzburg: Walke – Lainer, Onguene (46./Caleta-Car), Pongracic, Farkas – Samassekou – Schlager (78./Hwang), Minamino, Haidara (70./Leitgeb) – Yabo, Gulbrandsen 

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth