Der WAC hat seinen Erfolgslauf in der Tipico Bundesliga fortgesetzt und den dritten Platz in der Tabelle behauptet. Die Kärntner setzten sich am Sonntagabend daheim gegen den FK Austria Wien mit 3:0 durch. Marcel Ritzmaier brachte die Kärntner in der 67. Minute in Führung. In der Schlussphase der Partie sorgten Shon Weissmann per Elfmeter und Anderson Niangbo mit einem Traumtor für den Endstand. Während die Wolfsberger damit den vierten Sieg en suite in Österreichs höchster Spielklasse bejubelten, kassierten die Wiener die zweite Pleite in Folge. Mittlerweile wartet die Austria seit vier Spielen auf einen vollen Erfolg und liegt in der Tabelle auf Rang zehn. 

Foto: Gerhard Pulsinger

Überraschung in WAC-Startelf: Wernitznig stürmt anstelle von Niangbo 

WAC-Coach Gerhard Struber nahm im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel eine personelle Umstellung vor. Stürmer-Leihgabe Anderson Niangbo musste heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rotierte Christopher Wernitznig in die Startelf der Kärntner. 

Gästecoach Christian Ilzer schraubte einmal mehr am System, schickte seine Mannschaft in einem 4-3-3 auf das Feld. Gegenüber dem Wiener Derby waren drei Spieler neu in der Startformation der Violetten. Der zuletzt rotgesperrte Palmer-Brown verteidigte heute neben Tarkan Serbest in der Innenverteidigung. Außerdem rückten Vesel Demaku und Dominik Fitz in die Anfangsformation der Veilchen. 

WAC bissiger - Liendl vergibt Strafstoß 

Die Anfangsphase gestaltete sich so, wie man das im Vorfeld erwarten durfte. Während die Kärntner darauf aus waren, die Bälle schnell in der gegnerischen Hälfte zu erobern, versuchten die Gäste aus Wien ihr Glück mit schnellen Gegenstößen. Erstmals gefährlich wurden allerdings die Hausherren: Liendl spielte einen Corner kurz ab auf Schmid, der zurücklegte auf Ritzmaier. Palmer-Brown konnte den Schuss in höchster Not über das Tor lenken (11.). Wenig später köpfelte Novak die Kärntner nach einer weiteren Standardsituation vermeintlich in Führung, doch Referee Schüttengruber hatte zuvor ein Foul an Austria-Verteidiger Cavlan erkannt (14.). 

Auf der anderen Seite scheiterte Sax mit einem zu zentralen Versuch an Kofler (18.). Die Wölfe agierten jedoch wesentlich bissiger und kamen dem Führungstreffer näher: Liendl brachte einen Freistoß hoch in den Strafraum, wo Lukas Schmitz aus halblinker Position direkt abzog und Lucic zu einer starken Parade zwang (25.). Mit Fortdauer der ersten Halbzeit flachte die Partie allerdings deutlich ab, wenngleich es der WAC immer wieder zustande brachte, gefährliche Vorstöße zu kreieren. 

In der 38. Minute rutschte Wernitznig haarscharf an einer Schmid-Hereingabe vorbei. Kurz darauf ging Novak nach einem Foul von Klein (hohes Bein) im Strafraum der Veilchen zu Boden. Schiedsrichter Schüttengruber zeigte sofort auf den Punkt. Klare Chefsache für Michael Liendl, der als sicherer Elfmeterschütze gilt. Austria-Keeper Lucic tauchte allerdings stark ab und lenkte den Schuss des WAC-Spielmachers an die Stange. Palmer-Brown reagierte im Anschluss am schnellsten und beförderte die Kugel ins Torout (43.). Damit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen. 

Fulminante Schlussphase der Kärntner 

Beide Trainer nahmen in der Halbzeit einen Wechsel vor. Aufseiten des WAC blieb Christopher Wernitznig in der Kabine, dafür kam Anderson Niangbo ins Spiel. Bei den Gästen aus Wien rotierte Alon Turgeman für Max Sax in die Elf der Veilchen. Der WAC war auch nach dem Seitenwechsel die gefährlichere und dominante Mannschaft in der gut besuchten Lavanttal-Arena. Ein Freistoß von Michael Liendl aus großer Distanz zischte an Freund und Feind vorbei, allerdings auch am Tor (52.). 

Der Druck der Wolfsberger wurde immer höher: Zunächst scheiterte Schmitz mit einem Hammer aus der Distanz, ehe Liendl aus guter Position Shon Weissman abschoss. Die bis dato beste Chance der Gäste verbuchte Stephan Zwierschitz, der mit einem Gewaltschuss aus halbrechter Position an Kofler scheiterte (55.). Danach waren die Veilchen wesentlich besser in der Partie als jemals zuvor. Mittlerweile schafften es die Wiener, das Tor der Kärntner in Gefahr zu bringen. 

Auch, wenn sich die Partie nun wesentlich ausgeglichener gestaltete, waren die Hausherren dem ersten Treffer der Partie stets näher. Nachdem Anderson Niangbo aus kürzester Distanz nicht ins Tor getroffen hatte, klappte es nur wenig später aus der Distanz. Romano Schmid setzte sich mit etwas Glück gegen Klein durch und hatte das Auge für Marcel Ritzmaier, der aus gut 23 Metern Maß nahm und das Spielgerät flach im rechten Eck versenkte - 1:0 (67.).

Die Veilchen steckten allerdings nicht auf und hatten in der 76. Minute die Riesenchance auf den Ausgleich: Zunächst köpfelte Zwierschitz nach einem Corner an die Latte, ehe WAC-Keeper Kofler einen Kopfball von Turgeman sensationell über die Latte lenkte. Eine Schlussoffensive der Gäste aus Wien-Favoriten blieb allerdings aus, denn es waren die Kärntner, die in der Schlussphase gleich doppelt trafen: Zunächst verwandelte Shon Weissmann einen Elfmeter souverän, ehe Anderson Niangbo mit einem Traumtor aus gut 25 Metern den 3:0-Endstand fixierte. 

Stimmen zum Spiel

Gerhard Struber, Trainer RZ Pellets WAC: „Es ist entscheidend, dass man inhaltlich gut arbeitet und Teamgeist entwickelt und da machen wir einiges richtig. So eine namhafte Mannschaft wie Austria Wien ist hier mit einem 3:0 noch glimpflich davongekommen. Es gab viele Bereiche, wo wir den Gegner vor Probleme gestellt und am Ende die Tore gemacht haben.“

Marcel Ritzmaier, RZ Pellets WAC: „Es ist ein hochverdienter Sieg, wir haben das ganzes Spiel dominiert. Wir wissen, was wir in den letzten Wochen gebracht haben und wissen, wenn wir die gleiche Leistung wieder rauf den Platz bringen, sind wir sehr schwer zu schlagen. Wir haben heute richtig viel Selbstvertrauen getankt.“

Christian Ilzer, Trainer FK Austria Wien: „Wir hatten einen klaren Plan, wie wir das Pressing des WAC in die Leere laufen lassen wollten. Es ist uns phasenweise geglückt, aber wir haben es nicht geschafft, diese Idee zu einem Torerfolg für uns zu führen. Wir waren dann wieder einmal in einer Situation, wo wir den Ball von hinten nicht wegbekamen und hatten auch Pech. Zum Schluss hinaus hat der formstarke WAC gegen eine Mannschaft gewonnen, die sich momentan alles extrem mühsam erarbeiten muss. Wir müssen schauen, wo unsere Ressourcen sind und wie wir sie auf den Platz bringen können, um uns Schritt für Schritt aus dieser Talsohle herauszubewegen.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 7. Runde

RZ Pellets WAC - FK Austria Wien 3:0 (0:0)

Lavanttal-Arena; 4.935 Zuschauer; SR Schüttengruber 

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Tore: Ritzmaier (67.), Weissman (88./Elfmeter), Niangbo (90.)

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz - Schmid (83./Sprangler), Leitgeb, Ritzmaier, Liendl (85./Schmidt) - Weissman, Wernitznig (46./Niangbo)

Austria: Lucic - Zwierschitz, Serbest, Palmer-Brown, Cavlan (55./Ebner) - Klein (81./Edomwonyi), Demaku, Grünwald - Sax (46./Turgeman), Monschein, Fitz

Gelbe Karten: Schmid (45.+2), Struber (WAC-Coach/76.) bzw. Sax (39.), Serbest (45.+2), Lucic (87.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth