Vieles kann man über Tim Wiese in den vergangenen Tagen und Wochen lesen. Aber eines ist noch immer Fakt: er war und ist wohl noch immer ein klasse Keeper. So einen braucht Werder Bremen in der deutschen Bundesliga auch. Das sagt zumindest zwischen den Zeilen Sportchef Thomas Eichin - obwohl sie eine angeblich unumstrittene Nummer 1 in Raphael Wolf haben...

 

Deswegen sollte Felix Wiedwald von Eintracht Frankfurt an die Weser kommen. Der Deal platzte, weil die SGE ihn nicht gehen lassen wollte. Die Vertretung bei den Hessen avancierte nach der Verletzung von Kevin Trapp zur starken Nummer 1, sollte offiziell bei Werder ins zweite Glied rücken. Aber warum sollte Wiedwald freiwillig zu einem anderen Klub als Nummer 2 gehen, die er ja wieder (nach Trapps Genesung) am Main ist. Einzige Erklärung: Bei Werder hätte er realistische Chancen auf den Platz zwischen den Pfosten. Sprich: Er hätte sich offen mit Wolf messen können, obwohl dem gesagt wurde, er sei die unangefochtene Stammkraft.

Für Ex-Bremer Wiese eine No-Go: "Die Diskussion verunsichert und schwächt einen Torwart. Anscheinend haben sie kein Vertrauen in ihre Torhüter. Der arme Wolf tut mir leid. Als Torwart denkt er doch: Super, ich bin hier die Nummer 1, aber sie sind nicht zufrieden mit mir. Werde ich hier eigentlich noch gebraucht?"

39 Gegentore fing sich Wolf bereits ein - auch, weil seine Abwehr wacklig ist. Auch deswegen birgt die Diskussion eine große Gefahr, so Wiese: "Das kann für Werder in der Rückrunde gefährlich werden. Wolf wird nicht gestärkt, er wird geschwächt. Mich würde das wütend machen."

Auch Wolf-Vertreter sind scheinbar angezählt...

Mit Wiedwald haben die Bosse in Bremen das Keeper-Fass so richtig aufgemacht. Denn auch mit den Vertretern Richard Strebinger (21) und Raif Husic (18) sind sie ja scheinbar unzufrieden, sonst würden beide um die 1 kämpfen können...

Die offizielle Argumentation des Klubs: Wir wolln vorsorgen, wenn sich Keeper Nummer 1 und 2 gleichzeitg verletzten sollten. Die Wahrscheinlichkeit, dass das eintritt, ist schon an sich sehr niedrig und für Wiese alles andere als plausibel: "Mit dieser Argumentation braucht ein Klub acht Stürmer, zwölf Mittelfeldspieler und 18 Verteidiger."

Bildquelle: YouTube