Es sollte alles so einfach sein. Im Winter wechselt Nils Quaschner von der einen Red Bull-Filiale (Salzburg) zur anderen (Leipzig). Doch der Fußballweltverband FIFA machte nun einen Strich durch die Wechsel-Rechnung. Hintergrund: Eine andere Filiale des Getränkeimperiums...

 

Die FIFA hat RB Leipzig am Dienstag darüber informiert, dass Quaschner zwar bei RB trainieren könne, aber nicht spielberechtigt sei. In einem Schreiben heißt es: "[…] aufgrund des Umstandes, dass der betreffende Spieler in der laufenden Spielzeit 2014/2015 bereits für zwei verschiedene Vereine an offiziellen Spielen teilgenommen hat, scheint er während der laufenden Spielzeit 2014/2015 zwar für Ihren Mitgliedsverein RB Leipzig registriert werden zu können, jedoch nicht spielberechtigt zu sein."

Hintergrund der Problematik ist eine Kooperation zwischen dem FC Red Bull Salzburg und dem FC Liefering. Der Spieler lief für beide Vereine bei offiziellen Partien auf und darf somit nach FIFA-Regularien nicht für einen dritten Verein innerhalb einer Saison auflaufen. Die Verantwortlichen bei Red Bull hingegen sehen keine Regeln verletzt, sondern betonen, dass der Spieler "in Übereinstimmung mit den anwendbaren Regularien des ÖFB (Österreichischer Fußballbund) ausschließlich beim FC Red Bull Salzburg registriert und spielberechtigt gewesen ist".
 
Für Sportdirektor Ralf Rangnick kam dieser Schritt der FIFA "völlig unerwartet". Er erklärt weiter: "Wir haben aktuell in Salzburg und Liefering 18 Kooperationsspieler, die für beide Vereine einsatzberechtigt sind, einer davon war Nils Quaschner. Gemäß den Regularien des ÖFB ist dies zulässig und hat nichts mit der Spielberechtigung im Sinne der FIFA-Regularien zu tun. RB Leipzig wäre ganz klar und für jedermann nachvollziehbar der zweite Verein in dieser Saison, für den Nils Quaschner spielberechtigt wäre."

Quaschner bleibt in Salzburg

Für die Sachsen sei das Schreiben "nicht nachvollziehbar" und man werde den Sachverhalt "einer juristischen Überprüfung" unterziehen. "Da eine solche Überprüfung allerdings einige Wochen in Anspruch nehmen wird, der Spieler in der Zwischenzeit für RB Leipzig vorläufig nicht spielberechtigt wäre und die weitere sportliche Entwicklung von Nils Quaschner oberste Priorität hat, verbleibt der Spieler zunächst beim FC Red Bull Salzburg", verdeutlicht Rangnick abschließend.
 
Bildquelle: Gepa/Red Bull