60 Mitglieder des Europäischen Parlaments haben die Regierungen der EU-Länder zum politischen Boykott der Fußball-WM in Russland aufgefordert. "Wir stimmen zwar zu, dass der Sport Brücken bauen kann. Solange Wladimir Putin (russischer Präsident, d. Red.) aber echte Brücken in Syrien explodieren lässt, können wir nicht so tun, als sei diese WM wie jedes andere Sportereignis", steht in dem an alle EU-Regierungen adressierten Schreiben. Jetzt Fußballreise buchen!

Initiatorin des Briefes, der von vier deutschen Europaparlamentariern der Grünen unterschrieben ist, ist Rebecca Harms, die Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament. "Die Welt schaut in diesen schwierigen Zeiten nach Europa", steht in dem Schreiben. Mit einem politischen Boykott könne die "Stimme" erhoben werden "für den Schutz der Menschenrechte, der demokratischen Werte und des Friedens".

Der Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal im südenglischen Salisbury sei "nur das neuste Kapitel" gewesen in Putins "Verhöhnung der europäischen Werte". Weiterhin werden in dem Brief neben dem Syrien-Krieg unter anderem auch die Krim-Krise und vermeintliche Wahlmanipulationen aufgeführt.

Einen politischen Boykott der WM-Endrunde hatten bislang England und Island angekündigt. Die Bundesregierung hat sich noch nicht eindeutig zu den Reiseplänen von Kanzlerin Angela Merkel positioniert.

 

SID