Schwertberg überfällt Mauthausen
Die Grammer-Elf aus Schwertberg war nach zuletzt drei Niederlagen am Stück um Rehabilitation bemüht, während die Heimischen mit einem Sieg die Tabellenspitze weiterhin verteidigen wollten. Doch die Anfangsphase gehörte eindeutig den Gästen. Nach gerade einmal fünf gespielten
Nach Zusammenstoß gehen beim Mauthausener Keeper die Sicherungen durch
Nach dem Wiederanpfiff durch Referee Schweighofer kommen die Heimischen etwas besser ins Spiel, aber nur selten vor das gegnerische Gehäuse. In der 62. Minute kommt es nach einem langen Ball zu einem Zusammenstoß zwischen Mauthausens Keeper Plank und einem Angreifer der Gäste. Der Tormann möchte unbedingt einen Foulpfiff, der jedoch vom Unparteiischen ausbleibt – eine vertretbare Entscheidung. Danach gehen jedoch beim Schlussmann der Heimischen alle Sicherungen durch und beleidigt den Schiedsrichter. Oder doch den Gegenspieler? Die Konsequenz ist auf jeden Fall Rot gegen den Schlussmann. „Es gibt zwei Versionen von dieser Geschichte, doch egal wie sie sich zugetragen hat, der Ausschluss ist so und so berechtigt“, beurteilt Mauthausens Sektionsleiter Rudolf Hackl die Situation sehr objektiv. Diese berechtigte rote Karte ist der Startschuss für eine äußerst hektische und turbulente Schlussphase.
„Zu acht waren wir besser als zu elft“
Etwa eine Viertelstunde vor dem Ende wird dann auch noch Spielertrainer Szegletes wegen Zurückreißen des Gegenspielers mit Gelb-Rot des
Die Heimelf versucht nun alles und bei den zuvor überlegenen Schwertbergern flattern plötzlich die Nerven. Negativer Höhepunkt an diesem Tag ist der dritte Platzverweis gegen Mauthausen knapp vor dem Ende – dieses Mal erwischt es Ercan Öncel, wieder wegen Beleidigung. Die Heimelf schlägt nun einen weiten Ball nach dem anderen in den Strafraum von Torhüter Niklas Rimser, doch mit vereinten Kräften können die Grün-Weißen den knappen Derbysieg fixieren. So endet ein hitziges Nachbarschaftsduell, in dem die Spieler der Heimischen sich unverständlicherweise mehr auf den passabel pfeifenden Referee konzentrierten, während die Grammer-Elf die Partie bei besserer Chancenverwertung schon deutlich früher hätte entscheiden können.
Rudolf Hackl (Sektionsleiter ASKÖ Mauthausen): „Spielerisch haben wir den ganzen Herbst noch nicht wirklich überzeugen können, lebten bisher mehr von der Effizienz. Das ist lange gut gegangen, hat sich aber in den letzten Runden – so auch am Samstag – gerächt. Die Vorstellung der Mannschaft war heute indiskutabel. Ich weiß nicht, warum sie die Entscheidungen des Schiedsrichters von der erste Minute an kritisiert hat, anstatt den Zuschauern ein gutes Derby zu liefern. Die Lauf- und Kampfkraft hat gefehlt – es war ein enttäuschender Auftritt. Die beiden roten Karten waren absolut berechtigt, bei der Gelb-Roten gegen Szegletes hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl erhofft, aber auch die kann man geben. Ich werde bei der Spielbesprechung unter der Woche die desolate Leistung noch einmal klipp und klar ansprechen. Bezeichnenderweise hatten wir zu acht unsere stärkste Phase im Spiel.“
Richard Grammer (Trainer ASKÖ Schwertberg): „Sogar die Mauthausener haben gesagt, dass unser Sieg eigentlich nie wirklich gefährdet war. Bei uns hapert es vor allem an der Chancenauswertung. So haben wir am Samstag acht „Hundertprozentige“ vergeben. Bei den Ausschlüssen hat es für mich keine Diskussion gegeben. Man muss froh sein, dass der junge Referee bei der aufgeheizten Stimmung so ruhig geblieben ist, sonst wäre es möglicherweise sogar zu einem Spielabbruch gekommen. Nicht nur von den Punkten her, sondern vor allem in Hinblick auf die Moral war der Derbysieg nach zuletzt drei Niederlagen enorm wichtig und gibt meiner Mannschaft wieder viel Auftrieb.“
Marco Wolfsberger
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