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GAK und Austria Klagenfurt trennen sich mit Nullnummer (mit VIDEO)

Ein Hauch von Bundesligaluft lag in der 3. Runde der Regionalliga Mitte in der Luft, als die Mannschaften des GAK und des SK Austria Klagenfurt am Freitagabend den Rasen der UPC-Arena betraten. Viele große Namen standen sich beim Shakehands vor der atemberaubenden Kulisse von 3500 Zuschauern gegenüber und versprachen somit einen Fußballabend der Extraklasse. Doch Versprechen werden nicht immer gehalten, kam es schlussendlich ganz anders als erwartet. So entwickelte sich eine von Taktik und Disziplin geprägte Begegnung, die in einer matten Nullnummer endete.

Strafräume bleiben zu Beginn Tabuzone

Die erste Viertelstunde wurde begonnen, wie es für Schlagerspiele beinahe schon Usus ist - mit einem vorsichtigen Abtasten der beiden Teams. Daher auf den Rängen wohl mehr das Fehlen vom Austria-Kapitän mit GAK-Vergangenheit, Matthias Dollinger, das Gesprächsthema Nummer eins, als die anfänglichen Geschehnisse am Rasen. Obwohl sich die Grazer ein klares Übergewicht im Mittelfeld erspielen können, in Punkto Ballbesitz den Gästen deutlich überlegen sind, bleibt der Strafraum der Kärntner in der gesamtem Anfangsphase beinahe Sperrzone für die "roten Teufel".

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Kärntner Defensivkonzept greift - GAK ohne Durchschlagskraft

Beide Teams agieren sehr aggressiv, die Kärntner machen die Räume extrem eng und versuchen etwaige Angriffsbemühungen des Gegners schon in deren Hälfte zu unterbinden, was gut gelingt. Der GAK ambitionierter, aber ohne Durchschlagskraft. Das Sturmduo Rauter/Brauneis kann noch nicht in Szene gesetzt werden. So fällt sowohl ein Weitschuss von Stefan Nutz nach etwas mehr als 20 Minuten, als auch die erste Torgelegenheit der Klagenfurter durch Marco Reich nach ganzen 35 Minuten, lediglich in die Kategorie "Halbchance".

Doch wie aus dem Nichts heraus, dann die erste Riesengelegenheit der Violett-Weißen vom  Wörthersee. Eine schön in den Strafraum gezirkelte Eckstoßflanke von Christian Sablatnig übernimmt der aufgerückte Patrick Radinger drei Minuten vor der Pause direkt, verfehlt jedoch den Kasten von Rene Pösendorfer denkbar knapp. Danach bittet Referee Christian Klammer, der im ersten Durchgang drei GAK-Akteuren den gelben Karton präsentierte, die Teams bei sommerlichen Temperaturen zum Pause-(Eis)tee.

Rauter versucht es im Alleingang - Freistoßgefahr durch Murg

Ein Hochgenuss für Taktikfreaks. Auch der zweite Spielabschnitt wird in den ersten Minuten von fehlerfreien Abwehrreihen, Raumordnung und taktischer Disziplin dominiert. Nun fasst sich Herbert Rauter ein Herz und versucht es im Alleingang, doch ein Schuss aus spitzem WInkel landet im Außennetz und auch ein Freistoß von Thomas Murg streicht nach einer knappen Stunde doch recht deutlich übers Gehäuse von Austria-Keeper Alexander Schenk.

Stechen die Joker?

Als das Spiel weiter verflachte, wurde es den beiden Coaches zu bunt. Schickte Ales Ceh Routinier Roland Kollmann nach 65 Minuten für Thomas Murg aufs Feld, um das Spiel zu beleben, während Dietmar Thuller neben "Superjoker" Toni Krijan, der in den ersten beiden Saisonspielen nach seiner Einwechslung jeweils traf, mit Stephan Bürgler auch die zweite "Trumpfkarte" zog und auf frische Impulse hoffte. Doch die setzte ein anderer und gleich was für welche! Eine weite Flanke übernimmt Austrias Flügelflitzer Siegfried Rasswalder volley, trifft den Ball optimal, doch noch besser als diese Granate, die Reaktion von GAK-Schlussmann Rene Pösendorfer, der den Kracher mit einer Glanzparade unschädlich machen kann.

Schlussoffensive?

Nein! Wer nun ein "Finale furioso" der "Roten" erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht, die Mannen rund um Captain Christian Deutschmann konnten keinen Gang mehr zulegen. Der Kapitän war es auch selber, der bereits in der Nachspielzeit mit einem Schuss über das gegnerische Tor den Schlusspunkt auf Seiten der Grazer setzte. Nach 93 Minuten beendete der Linzer Referee Christian Klammer das doch etwas enttäuschende Spitzenspiel.

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GAK - SK Austria Klagenfurt 0:0 (0:0)
UPC-Arena Graz, 3500 Zuschauer

Walter Koleznik (Sportmanager GAK)
"Wir haben heute grottenschlecht gespielt! Gratulation an die Kärntner. Sie sind heute gestanden wie eine Mauer und haben nichts zugelassen. Ich kann mit diesem Spiel unserer Mannschaft heute nicht leben, es ist einfach ärgerlich."

Josef Thuller (Co-Trainer Austria Klagenfurt)
"Ich denke beide Mannschaften haben den Fans eine gute und umkämpfte Partie gezeigt. Auch das Tempo wurde von beiden Teams sehr hoch gehalten. Unsere Routiniers haben unsere Jungen sehr gut geführt, bin ich mit der gesamten Mannschaftsleistung sehr zufrieden. Schade, dass die Chance von Rasswalder nicht ins Tor ging. Was mich gefreut hat, war, dass wir nach dem Schlusspfiff so wie die Grazer Applaus von den Rängen bekommen haben, war es eine Nullnummer der besseren Sorte für mich."

GAK

Formation: 4-4-2
Beste Spieler: keiner

Austria Klagenfurt:

Formation: Wechsel zwischen 4-2-3-1 und 4-4-2
Beste Spieler:
Pauschallob, die Routiniers Schenk, Pusztai, Hota und Reich führten das Team glänzend

von Marco Wolfsberger