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Statt Straftraining gab es Analyse und gemütliches Zusammensitzen

Eines vorweg: Auch, wenn es manchen Spielern der KSV 1919 Amateure aufgrund der ersten Halbzeit gegen Gleinstätten wohl gebührt hätte, bat Trainer Kurt Russ am Sonntag nicht zum Straftraining. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass die Böhlerstädter in Halbzeit zwei Moral bewiesen und noch einmal alles versuchten, um das Spiel doch noch zu drehen. Gleinstätten war an diesem Nachmittag aber einfach die abgeklärtere Mannschaft und gewann verdient mit 4:3. Bei den Obersteirern stehen nach drei Runden damit zwei Pleiten und ein Sieg zu Buche. Es ist an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

"Jeder Spieler hat eine zweite Chance verdient", stellt Sektionsleiter Karl Brandl klar. "Natürlich kann man eine derart verschlafene erste Halbzeit nicht so akzeptieren, aber es passiert auch den besten Fußballern dieser Welt." Richtig enttäuscht war die Vereinsführung eigentlich nur von den Profis, die die Amateure in der Südsteiermark unterstützen sollten. "Das kann nicht sein. Das war teilweise Arbeitsverweigerung", poltert der umtriebige Funktionär. "Da ist es besser, man lässt junge Fußballer spielen."

Essen mit gemütlichem Umtrunk

Inzwischen habe man aber alles analysiert und die Mannschaft weiß nun, was sie am Wochenende gegen St. Florian anders machen muss. "Die ersten zehn Minuten nicht verschlafen", fordert Brandl, der "seine" Jungs am Montagabend zum Essen und gemütlichem kleinem Umtrunk ausführte. "Das gehört dazu. Zu meiner Zeit war auch nicht immer alles so rosig und wir waren froh, wenn uns dann wieder jemand gut zugeredet hat. Motivation ist bei den jungen Kickern besonders wichtig." Vorher wurde natürlich noch fleißig trainiert.

Dass es gegen die Oberösterreicher ungleich schwerer wird, ist aber auch Brandl klar. "Zu Hause können wir jeden schlagen. Die Burschen müssen sich nur auf ihre Stärken besinnen und das umsetzen, was sie sich vornehmen. Dann sollte nichts schief gehen."

Von Saisonzielen will er, egal ob in die eine oder andere Richtung, nicht sprechen. Einzig, dass man in der Regionalliga Fuß fasst, ist ihm wichtig. "Wir müssen uns auch erst an die Situation gewöhnen, in einer so starken Liga zu spielen."

von Martin Mandl