ADMIRAL Bundesligist WSG Tirol schrammte in Runde 1 des Uniqa-ÖFB-Cup knapp an einer Blamage vorbei und hatte beim oberösterreichischen Viertligisten SV Sedda Bad Schallerbach "nachzusitzen", um in Runde 2 aufzusteigen. Nach regulärer Spielzeit stand es 1:1. Der 3:2-Siegtreffer für die Wattener gegen den OÖ-Ligisten fiel erst in der 114. Minute der Verlängerung durch Aleksandar Buksa, der damit das letzte und erste Tor in dieser Pokal-Partie erzielte. Die Badestädter verlangten den Silberberger-Schützlingen alles ab und es fehle am Cup-Coup nicht viel für die Oberösterreicher.

Die WSG Tirol geriet gegen den Viertligisten aus Oberösterreich, den SV Sedda Bad Schallerbach, beinahe ins Straucheln.

Forscher Schallerbacher Start wurde von Buksa jäh gestört

Die lange Heimfahrt der WSG Tirol verspätet sich, sodass die Wattener durch die ungewollte Verlängerung erst nach Mitternacht im "Heiligen Land" eintreffen werden. Der gastgebende Außenseiter lieferte dem favorisierten Bundesligisten einen großen Pokal-Fight und hatte nach 7 Minuten die erste Großchance, die WSG-Keeper Benjamin Ozegovic mit einer Glanzparade zunichte machte. Wenig später hatten die Tiroler Glück, dass den Bad Schallerbachern ein Handelfmeter verwehrt wurde (8.).

Von einem Klassenunterschied war in der Anfangsviertelstunde nicht zu zehen. Allerdings bewiesen die Wattener Effizienz und gingen praktisch mit der ersten Torchance durch Aleksandar Buksa in Führung (19.). Nach einer mustergültigen Rechtsflanke von Alexander Ranacher war der 20-jährige, polnische Leihspieler vom FC Genoa zur Stelle und vollendete per Kopfball zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 0:1 für die Gäste. 

Die Bad Schallerbacher "schüttelten" sich, blieben unbeeindruckt vom Gegentor, um nur 10 Minuten später die schnelle Antwort zu liefern. Johannes Naschberger mit dem Ballverlust im Mittelfeld und dann ging es beim Viertligisten schnell. Pascal Hofstätter mit Übersicht und dem präzisen Pass auf die linke Seite. Alexander Fröschl zog daraufhin in die Mitte und vollendete von der Strafraumgrenze ins kurze Eck (29.) zum 1:1-Pausenstand.

Valentino Müller, der zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung der WSG Tirol, wurde mit den Wattenern vom Viertligisten aus Bad Schallerbach enorm gefordert.

Viertligist mit furiosem Wiederbeginn

Nach dem Seitenwechsel starteten die Gastgeber furios und waren hauchzart dran an der erstmaligen Führung. 1:1-Torschütze Alexander Fröschl brachte von der rechten Seite im Strafraum den Ball zur Mitte, ehe Miliam Guerrib  an der zweiten Stange nur knapp die Kugel verpasste (48.).

Nach einsetzendem Regen ab Mitte der 2. Halbzeit und der ein und anderen (Halb-) Chance auf beiden Seiten blieb es nach regulärer Spielzeit beim 1:1. Verlängerung! In der es weiter spannend blieb und die WSG zum zweiten Mal in Führung ging. Kapitän Valentino Müller behauptete vor der Strafraumgrenze die Kugel und vollendete ins linke obere Eck - 1:2 (97.). 

Erlöste mit seinem Traumtor zum 3:2 die WSG Tirol: Sommer-Neuzugang Buksa, der letzendlich den Unterschied ausmachte in dieser Pokal-Partie.

Rot für Justin Forst - Matchwinner Buksa erlöste WSG Tirol

Doch der tapfer fightende OÖ-Ligist bewies weiter Moral und kam erneut zurück bzw. zum Ausgleich. Zuvor erwies der eingewechselte Justin Forst der WSG noch einen "Bärendienst" mit einer komplett unnötigen Aktion: Das Spiel war bereits unterbrochen, als der 20-jährige ÖFB-U21-Teamstürmer einen gegnerischen Spieler traf. Wenn auch zwar nur ganz leicht, doch für Schiedsrichter Gabriel Gmeiner ausreichend, um den Youngster zum Duschen zu schicken (103.).

Sieben Minuten später kassierten die dezimierten Tiroler den erneuten Ausgleich. Symptomatisch an diesem Freitagabend die Gäste wie beim 1:1 wieder mit einem Ballverlust. Der Viertligist dagegen wieder mit dem schnellen Umschaltspiel, ehe Kapitän Miliam Guerrib aus kurzer Distanz vor dem Tor einnetzte (109. Benjamin Ozegovic war zwar noch dran, konnte das Leder aber nicht mehr stoppen. Der Ball landete hinter der Linie - 2:2!

Was für ein packender Pokalfight mit Dramaturgie. Wattens wankte, doch fiel nicht. Diesmal trat der Kapitän auf WSG-Seite - Valentino Müller - in Erscheinung, fand beim Zuspiel auf der linken Seite Aleksander Buksa. Und der 20-jährige Pole traf mit beherztem Volleyschuss ins linke Torecke zum 2:3-Endstand - keine Abwehrchance für Goalie Gruber (114.).

Die Oberösterreicher warfen zwar in den Schlussminuten der Verlängerung nochmal alles nach Vorne, doch der Bundesligist brachte den Vorsprung ins Ziel und kam mit einem "blauen Auge" davon.

"Leistung war nicht gut, darüber müssen wir nicht reden"

WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger: "Die Leistung war nicht gut, darüber müssen wir nicht reden. Wir gehen in Führung und holen sie mit einem billigen Gegentor ab. Dann gehen wir wieder in Führung und verursachen aus der Emotion heraus eine unnötige rote Karte, das darf uns nicht passieren. Anschließend holen wir sie mit einem dummen Gegentor erneut ab, aber zum Glück ist der Gegner in der Folge zu gierig geworden, das haben wir dann ausnützen können."

WSG-Innenverteidiger Dominik Štumberger: "Der Cup schreibt seine eigenen Gesetze – es war ein richtiger Fight und extrem schwer zu spielen, aber wir haben uns das Leben auch selbst schwer gemacht muss man sagen. Gut, dass es eine Woche vor Meisterschaftsbeginn war und wir noch ein bisschen Zeit haben, aber wir sind eine Runde weiter und das zählt."

"Haben uns vor allem im eigenen Ballbesitz viel zu wenig getraut"

WSG-Kapitän Valentino Müller: "Unsere Leistung war einfach nicht gut. Wir haben uns vor allem im eigenen Ballbesitz viel zu wenig getraut. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber das müssen wir auf jeden Fall aufarbeiten. Trotzdem muss man sagen, dass wir weitergekommen sind und das ist alles was im Cup zählt. Jetzt heißt es gut zu regenerieren und gegen Klagenfurt Vollgas zu geben."

Uniqa-ÖFB-Cup 1. Runde

SV Sedda Bad Schallerbach vs. WSG Tirol 2:3 n.V. (1:1, 1:1)

Freitag, 21. Juli 2023, 19 Uhr, Stadion Bad Schallerbach, SR: Gabriel Gmeiner. Z: 700.

SV Bad SchallerbachGruber; F. Maier, Stadlbauer, Guerrib (K), Fröschl, Gremsl, Hofstätter, Mayer, Schröttner (67. Brandstätter), Hofstätter, Frank. Trainer: Erich Renner.

WSG Tirol: Ozegovic - Ranacher - Bacher - Štumberger - Schulz (91‘ Behounek) - Müller - Naschberger (46‘ Ertlthaler) - Kronberger (106. Okungbowa) - Ogrinec (60‘ Forst) - Buksa (116’ Jaunegg) - Prelec (79‘ Üstündag). Trainer: Thomas Silberberger.

Torfolge: 0:1 Buksa (19.), 1:1 Fröschl (29.), 1:2 V. Müller (97.), 2:2 Guerrib (109.), 2:3 Buksa (114.).

Gelbe Karten: Fröschl (10.), Gremsl (23.), Frank (100.) / Naschberger (41.), Kronberger (101.).

Rote Karte: Justin Forst (103.)

Spielfilm im Ligaportal-Liveticker

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at