Das Beste kommt zum Schluss... der 29. Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24, wo es im finalen Match zum Spitzenspiel zwischen dem derzeitigen "Jäger", Serienmeister FC Red Bull Salzburg, und dem "Gejagten", dem neuen Tabellenführer SK Puntigamer Sturm Graz kam, der mit drei Punkten Vorsprung in das Match ging und für den das Double winkt. Nach den "Vorspielen" in Linz (LASK vs. SK Rapid 5:0) und Hartberg (TSV vs. Austria Klagenfurt 3:2) mit zehn Toren, gab es auch in der Red Bull Arena Spektakel-Fußball. Zunächst vom SK Sturm, der ein 2:0 zur Pause vorlegt, dann die Bullen-Aufholjagd - 2:2 am Ende!

Samson Baidoo merkt man bei seinem Comeback und ersten Einsatz im Frühjahr (nach Syndesmosebandriss) etwas die fehlende Wettkampfpraxis an, in einer ohnehin in dieser "englischen Woche" alles andere als sattelfesten Salzburger Hintermannschaft. Der Serienmeister geht mit dem 2:2 gegen Spitzenreiter aus der Steiermark bei der "Mission Meistertitel Nr. 11" in Folge mit einem Drei-Punkte-Rückstand in die letzten drei Runden. Der SK Sturm dagegen weiter im "Meister-Modus" und auf Kurs zum vierten Titel der Klubgeschichte. Inklusive ÖFB-Cup (Finale am Mittwoch gegen den SK Rapid) winkt sogar das Double für das Ilzer-Team.

SK Sturm per Überfallkommando zum Blitztor - Rote Bullen bedient

"Der Gigant wankt" meinte SK Sturm-Trainer Christian Ilzer im Vorfeld der Partie über den Serienmeister und die Roten Bullen gerieten auch früh ins Straucheln. Die Grazer kommen überfallartig über die linke Außenbahn duch Initiator Lavalée, dann geht alles sehr schnell... Biereth, Kiteishvili und Bøving, der Prass bedient. Der 22-jährige Oberösterreicher, im Nachwuchs der Salzburger und des LASK ausgebildet, trifft wuchtig mit links flach in die Maschen - 0:1 (2.). Abgefälscht, Glück des Tüchtigen! Sechstes Saisontor für den Dauer(b)renner, der in dieser Saison mit dem heutigen Match von - wettbewerbsübergreifend -46 Pflichtpartien der Grazer stolze 43 absolviert.

Wütende Attacken der Salzburger nach dem "Blackies-Blitzstart". Filigrantechniker Oscar Gloukh setzt sich gegen gleich zwei Gegenspieler durch, ehe der Schussball des 20-jährigen Israeli aus aussichtsreicher Position von Gregory Wüthrich in höchster Not abgeblockt wird (17.). Typisch Sturm getreu dem Motto: "Einer für alle, alle für einen". Nur sechs Gegentore in elf BL-Spielen (nie pro Partie mehr wie eins!) im Frühjahr bestätigen die Defensiv-Stärke Sturms. Neben ihrem enorm physischen Aufwand der Ilzer-Elf, die dann beinahe das 0:2 bejubelt. Nachdem die Roten Bullen auf heimischer Wiese durch Daniliuc ins Rutschen kommen, schlenzt Nutznießer Otar Kiteishvili das Spielgerät von halblinks von der Strafraumgrenze mit rechts gefühlvoll an das Quergebälk (19.). 

"Pressing-Prass" schnürt Doppelpack - Gazibegović genial

Im munteren, intensiven Gipfeltreffen landet der Ball dann im Grazer Gehäuse. 1:1? Nein! BL-Toptorjäger Karim Konaté nahm nach halbhoher Hereingabe von Aleksa Terzic den Ball mit der Hand mit, ehe der Ivorer gegen Goalie Vítězslav Jaroš vollendete (31.). Nach VAR-Check bleibt es zurecht beim 0:1. Doch nicht mehr lange, denn Alexander Prass ist weiter "on Fire" und vor allem in Torlaune, schnürt in diesem so bedeutsamen Meistertitel-Match den Doppelpass.

Wobei der Löwenanteil Vorlagengeber Jusuf Gazibegović gebührt, der zuvor bereits mit einem "Strahl" knapp den Salzburger Kasten verfehlte und dann über rechts RBS-Linkverteidiger Terzic düpiert, Übersicht beweist und mustergültig auflegt für "Pressing-Maschine" Prass, der freistehend volley aus elf Metern zum 0:2 vollendet (35.). Achter Gegentreffer bereits in der "englischen Woche" für das defensiv defizitiäre Cinel-Team. 

Der Titelverteidiger aus der Mozartstadt in dieser Phase geschockt. Die Grazer galliger, griffiger, gieriger...auf das dritte Tor aus. Mika Biereth mit dem Matchball, stürmt nach einem Steilpass alleine auf Alexander Schlager zu, zaudert zu sehr und bleibt am ÖFB-Teamtorhüter hängen (38.), der per Fußabwehr rettet und einmal mehr von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wird. Völlig verdienter 2:0-Pausenstand für die "Schwoazn".

Der Salzburger "K&K"-Sturm mit Sekou Koïta, der zur zweiten Halbzeit für Petar Ratkov kam, und BL-Toptorjäger Karim Konaté schaffen für den Serienmeister bei der Aufholjagd den vielumjubelnden 2:2-Ausgleich. David Affengruber und der Spitzenreiter stemmen sich zwar gegen die Salzburger Angriffe, doch geben einen 2:0-Vorsprung noch aus der Hand, um jedoch mit dem Punktgewinn alles weiter in eigener zu haben für den vierten Meistertitel (der letzte war in 2011).

Rote Bullen blasen zur Aufholjagd - Joker Nené Dorgeles sticht

Nach dem Seitenwechsel blasen die Roten Bullen zwar zur Aufholjagd, doch das Grazer Kollektiv wirkt kompakt und lauert immer auf seine Umschaltmomente. Dennoch kommen die Salzburger zu Chancen auf den Anschlusstreffer, trifft Luka Sučić das Außennetz (51.), ehe Karim Konaté das Gäste-Gehäuse per abgefälschtem Abschlussball verfehlt (58.).

Wie schon überwiegend in dieser Saison ansonsten die Steirer mit einer reifen, abgeklärten Gesamtleistung. Und wenn es mal brennt, ist da noch mit Torhüter Vítězslav Jaroš der mit zwei Top-Reflexen bei der Doppelchance von Gloukh und dem eingewechselten Nené (69.) das 1:2 verhindert. Das in dieser Phase fällig ist und auch fällt! Dank einer genialen Vorarbeit von Oumar Solet und Oscar Gloukh, der für Nené Dorgeles auflegt, der am Fünfmeterraum mühelos diese sehenswerte Aktion vollendet (71.).

Spektakuläre Schlussviertelstunde - Ausgleich Konaté, Abseitstor Baidoo

Damit ist die pannende Spitzenspiel-Schlussphase eingeläutet. Die Roten Bullen rennen an, Sturm verteidigt. Filigrantechniker Luka Sučić mit der excellenten Ballbehandlung, zieht fast die gesamt gegnerische Hintermannschaft auf sich, legt am 16-er quer für Sekou Koïta, dessen abgefälschter Schussball bei Karim Konaté, der handlungsschnell zu seinem 16. Saisontor vollendet (fünf davon allein in der "englischen Woche"). Und für den dann Roko Šimić kommt und sogleich bei seiner ersten Ballberühung die Führungschance vorfindet, aber auch in Jaroš seinen Meister (89.). Der 22-jährige tschechische Torhüter dann bezwungen, doch Baidoo beim Kopfball einen Schritt im Abseits (90.).

Bullen-Powerplay hinten heraus - die Grazer wanken und zittern das Remis bzw. den Punkt ins Ziel, wahren bei verbleibenden drei Runden den Drei-Punkte-Vorsprung dank dem tschechischen Teufelskerl zwischen den Pfosten und bleiben in der Pole-Position! Was für ein Wahnsinns-Gipfeltreffen! Mit einem Punkt, der den Steirern mehr hilft!

Siehe auch:

Sporthilfe und Ligaportal versteigern Trikots des SK Sturm Graz aus dem Schlager gegen RB Salzburg!

ADMIRAL Bundesliga 29. Runde, Meistergruppe 7. Runde

Sonntag, 28. April 2024, 17 Uhr, Red Bull Arena Wals-Siezenheim, Z: 17.000; SR: Harald Lechner/Wien

FC Red Bull Salzburg vs. SK Puntigamer Sturm Graz 2:2 (0:2)

FC Red Bull Salzburg (4-4-2): Schlager (K) - Daniliuc (66. Guindo), Solet, Baidoo, Terzic - Bidstrup, Diambou (66. Nené), Gloukh, Sučić - Ratkov (46. Koïta), Konaté (88. Šimić). Trainer: Onur Cinel.

SK Sturm Graz (4-4-2): Jaroš - Gazibegović (80. Johnston), Affengruber, Wüthrich, Lavalée - Horvat, Gorenc-Stankovic (K), Kiteishvili (70. Hierländer), Prass (80. Geyrhofer) - Biereth (59. Jatta), Bøving (70. Camara). Trainer: Christian Ilzer.

Torfolge: 0:1 Prass (2., Bøving), 0:2 Prass (35., Gazibegović), 1:2 Nené (71., Gloukh/Solet), 2:2 Konaté (83.,Koïta).

Gelbe Karten: Solet (83., Unsportlichkeit) / Kiteishvili (60., Foulspiel).

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty