2. Landesliga
2. Landesliga Ost

Sladecek: "Ich bin sehr hart, aber nicht ungerecht"

Der Höhenflug des SV Absdorf in der 2. Landesliga Ost scheint derzeit ohne Ablaufdatum versehen: Die Schützlinge von Trainer Karl Sladecek knüpfen in der neuen Saison nahtlos an den Erfolgslauf vom Frühjahr 2012 an. Nach sieben Spieltagen liegt Absdorf nur drei Punkte hinter Leader Mistelbach. Vor dem freitägigen Gast-Spiel in Wolkersdorf unterhielt sich unterhaus.at mit Sladecek über den Erfolgslauf, Neuerwerbung Velek und sein treffsicheres Sturm-Duo.

 

unterhaus.at: Herr Sladecek, in der Hinrunde 2011 übernahmen Sie Absdorf nach neun Runden punktelos und mit der roten Laterne in Händen  Ein Jahr später hat Absdorf mit 18 Punkten einen Stockerplatz inne. Das muss doch ein sehr angenehmes Gefühl sein.
Karl Sladecek:
"Das stimmt. Ich bin generell sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Wir liegen nur drei Punkte hinter Platz eins. Vor Saisonbeginn gaben wir einen Platz zwischen 4 und 7 als Ziel aus. Dass wir derzeit darüber liegen, ist umso toller."

 

unterhaus.at: In der Meisterschaft hält Absdorf bei fünf Siegen in Serie, zu Hause ist das Team überhaupt eine Macht mit elf Siegen in Folge und 30:6-Toren. Wie erklärt sich der Trainer diesen Siegesrausch?
Karl Sladecek:
"Es ist uns im vergangenen Winter gelungen, mit etlichen Neuverpflichtungen eine tolle Mannschaft zu formen. Nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich. Der Nicht-Abstieg kam einer "Mission Impossible" gleich, doch wir haben es geschafft. Durch die Verpflichtung von Pascal Velek und der stetigen Weiter-Entwicklung jedes einzelnen Spielers hat die Mannschaft als Gesamtes nochmals zugelegt. Die jungen Spieler profitieren unheimlich von der Erfahrung eines Leonel, Velek, Ginsthofer oder Kreuzwegerer."

 

unterhaus.at: Apropos Velek: Der Miittelfeld-Akteur hat sich in der Sommerpause innerhalb kürzester Zeit bestens ins neue Team ingegriert.
Karl Sladecek:
"Pascal ist für mich im niederösterreichischen Amateur-Fußball der beste Stratege auf dem Platz. Er hat einen begnadeten linken Fuß und eine begnadete Technik, ein Wahnsinns-Auge für den Spiel-Aufbau. Ich habe Pasal 3-, 4-mal im Stadlau-Dress beobachtet, Kreuzwegerer hat mit ihm gemeinsam im Nachwuchs gespielt und den Kontakt hergestellt. Dass er in Korneuburg ein Haus baut, war für uns natürlich auch von Vorteil. Wir  haben Pascal unseren Klub mit einem guten Package schmackhaft gemacht."

 

unterhaus.at: Hatten Sie insgeheim mit der Fortsetzung des Erfolgslaufes gerechnet?
Karl Sladecek:
"Als Trainer verfolge ich immer das Ziel, die entsprechend den finanziellen Möglichkeiten beste Manschaft zur Verfügung zu haben, um mit ihr dann in der Tabelle möglichst weit vorne zu landen. Wir nahmen in der Rückrunden-Tabelle 2012 Platz drei ein: Mannsdorf war Nummer eins, fiel als Aufsteiger raus. Der Zweite Lassee hat bekanntlich finanziell abgespeckt. Da hatte ich natürlich schon gehofft, dass wir vorne mitspielen könnten. Sechs Siege in sieben Matches sind natürlich Wahnsinn, damit war nicht zu rechnen."

 

unterhaus.at: Bleibt die Frage, ob Absdorf diese positve Entwicklung über die ganze Saison lang zeigen wird.
Karl Sladecek:
"Natürlich ist jetzt alles eitel Wonne, herrscht eine super Stimmung. Jetzt kommt die Zeit, wo ich mich an den Abstiegs-Kampf im Frühjahr erinnert fühle. Matches gegen die Gegner ab Platz 7 stehen auf dem Spielplan. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen, uns immer auf den jeweils nächsten Gegner fokussieren. Unsere Stärken ausspielen und die Schwächen des Gegner ausnutzen."

 

unterhaus.at: Sehen Sie die Gefahr, dass die Spieler irgendwann abheben könnten?
Karl Sladecek
(lacht): "Dass sie nicht abheben, dafür bin ich da. Ich bin sehr hart zur Mannschaft, aber nicht ungerecht. Für den Erfolg musst du ungemein hart arbeiten. Ich verlange sehr viel von der Mannschaft wie auch von meinen Co-Trainern."

 

unterhaus.at: Aus Ihrem Team ragt das Sturm-Duo heraus: Christoph Wieser und der Brasilianer Leonel führen mit neun bzw. acht Toren die Schützenliste der 2. Landesliga Ost an.
Karl Sladecek:
"Normalerweise hast Du einen Scorer im Team mit neun Toren, den nächsten findest dann in der Liste bei drei oder vier Toren. Dass beide dermaßen treffen, ist sensationell. Wieser kam im Jänner 2012 zu uns, hat davor in Großriedenthal teilweise nur einmal pro Woche trainiert. Seine Weiter-Entwicklung innerhalb weniger Monate ist unglaublich, aber auch auf seinen eisernen Willen zurückzuführen."

 

unterhaus.at: Was macht den Brasilianer Leonel so stark?
Karl Sladecek:
"Er ist charakterlich und sportlich ein Top-Ausländer und in dieser Liga ehrlich gesagt fehl am Platz. Denn Leonel würde sich gewiss auch zwei Ligen höher durchsetzen. Die Mannschaft profitert von unseren beiden Scorern. Doch Wieser & Leonel geben auch was davon zurück, stellen sich in den Dienst der Mannschaft. Leonel ist intelligent genug zu erkennen, wenn die Mannschaft unter Druck gerät. Dann lässt er sich um eine Station nach hinten fallen, schleppt die Bälle."

 

unterhaus.at: Am Freitag, 19.30 Uhr, gastiert Absdorf in Wolkersdorf. Gemäß Papierform ist ihr Team natürlich auch in diesem Spiel Favorit?
Karl Sladecek:
"Das wird ein ganz schwieriges Spiel. Es muss raus aus den Köpfen meiner Spieler, dass wir gegen einen vermeintlich Schwächeren spielen. Wir sind bereits fokussiert auf diese Partie, möchten zumindest einen Punkt mitnehmen."

 

unterhaus.at: Herrr Sladecek, wir danken für das Gespräch!

 

Christian Reichel

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.