Nach dem 0:6-Debakel in Runde acht bei Windischgarsten und dem bis dahin enttäuschenden Herbst sah sich die Ennser Vereinsführung in Anblick des gefährlichen vorletzten Platzes gezwungen zu reagieren, trennte sich von Ex-Coach Jürgen Krieger und verpflichtete mit Goran Kartalija einen klingenden Namen als Cheftrainer. "Er ist ein exzellenter Fußballfachmann und Profi in allen Belangen. Die gesamte Mannschaft zieht voll mit, ist er in puncto Einstellung ein echtes Vorbild für unsere Spieler", schwärmt Sektionsleiter Müller über den 46-jährigen Austro-Serben, der als Aktiver für Vereine wie LASK, Admira Mödling, Wiener Sportklub oder sogar dem französischen Klub OGC Nizza die Schuhe schnürte.
Seit der Verpflichtung Kartalijas kennen die Ennser nur mehr das Gefühl des Siegens, wurden die ausstehenden fünf Partien in der Hinrunde allesamt gewonnen. Vom 13. Rang konnte man sich binnen fünf Runden auf den 5. Platz vorarbeiten. "Wir wollten so schnell wie möglich unten raus, das ist uns in eindrucksvoller Manier gelungen, wenngleich ich auch betonen muss, dass wir in der zweiten Hinrundenhälfte auch das Quäntchen Glück hatten, was uns zu Beginn der Saison noch gefehlt hat", resümiert Richard Müller. Der Rückstand auf Winterkönig Losenstein beträgt nun nur mehr sieben Punkte. Können die Ennser also gar in den Titelkampf noch eingreifen? "Das wird ganz schwer. Losenstein und Neuzeug sind die Favoriten, sie besitzen einen stark besetzten, ausgeglichenen Kader und sind von der Qualität her einfach ein Stückchen über uns zu stellen. Wir möchten uns mit Schiedlberg und Schlierbach um die weiteren Plätze duellieren", nimmt der Sektionsleiter die Plätze drei, vier und fünf als Saisonziel ins Visier.
MIt Alexander Moser, der vom Bezirksligisten SC St. Valentin nach Enns stößt, konnte ein offensiver Mittelfeldspieler verpflichtet werden. "Goran Kartalija hat keine weiteren Kaderergänzungen gefordert, ist er vom bestehenden Kader überzeugt und will noch dazu talentierte Spieler aus der U18-Mannschaft wie Michael Pumberger, Tommy Wright, Simon Trauner oder Thomas Höllmüller - die teilweise im Herbst bereits einige Partien in der Ersten bestreiten konnten - noch stärker in die Kampfmannschaft integrieren und forcieren", weiß Müller.
Während der Kader also größtenteils unverändert bleibt, auch keine Abgänge vorgesehen sind, könnte sich auf Funktionärsebene bald einiges tun. "Wir wollen ein junges Team aufbauen, um Nachhaltigkeit für den Verein zu garantieren", sagt der Sektionsleiter, der abschließend noch einen großen Wunsch äußert: "Wir möchten unsere doch schon etwas in die Jahre gekommene Sportanlage endlich erneuern, ist das aber zurzeit wohl mehr ein Wunsch als ein realistisches Vorhaben, liegen noch keine konkreten Pläne vor."
Marco Wolfsberger
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