"Dieses Spiel bleibt einem ein Leben lang“, erinnert sich Mesanovic noch gerne an jenen 16. Juni 2007 zurück, als seine Mannschaft den Aufstieg aus der Landesliga Ost schaffte. In einem Spiel, das in die oberösterreichische Fußballgeschichte einging. Nicht nur wegen der unglaublichen Kulisse von (offiziell) 7.000 Fans, die im Vorwärts-Stadion ihre Mannschaft zum Sieg treiben wollten. Einsamer Rekord im Unterhaus!
Rückblick. Fast hätte es der Kultklub aus Steyr geschafft.
52. Minute: Amarildo Zela, der personifizierte Torjäger, schießt Vorwärts 1:0 in
Führung. Das Stadion tobt, der Aufstieg ist zum Greifen nah. Zwölf Minuten
später herrscht Todesstille: Nach einem Freistoß ist Peter Urbanek der Erste am
Ball – 1:1! Dabei bleibt’s. Dieses Unentschieden reicht Weißkirchen für die
OÖ-Liga. Vorwärts muss zwei weitere Jahre auf den Aufstieg warten…
„Es war eine Traum-Kulisse, die du als Profi nicht alle Tage erlebst“, blickt Vorwärts-Kapitän Mehlem mit ooeliga.at zurück. Der heute 32-Jährige war es, der in der allerletzten Minute einen Ball an die Stange setzte. Matchball vergeben! Danach weinten Mannschaft und Fans bittere Tränen. „Aber das ist vorbei“, sagt Mehlem, wischt die Vergangenheit weg und blickt in die Zukunft. „Für uns ist das Match gegen Weißkirchen am Samstag eines wie jedes andere auch.“
Unruhe in Weißkirchen
„Uns fehlt ein Vollstrecker“, klagt Mesanovic. „Wir spielen nicht schlecht, nutzen unsere Chancen aber nicht. Dazu schießen wir uns hinten die Tore selbst. So kommt es, dass wir jetzt Letzter sind.“ Ein anderer Grund ist die Unruhe in der Mannschaft, die seit einigen Wochen unübersehbar ist. Trainer Juan Bohensky hat alle Hände voll zu tun, sein Team auf Kurs zu halten. Ein Spieler (Schöppl) wurde suspendiert, ein anderer (Eisenköck) ging freiwillig.
Diese Worte machen deutlich, wie zerfahren die Situation in Weißkirchen wirklich ist. Für Mehlem trotzdem keine leichte Situation. „Sowas ist immer gefährlich und kann in beide Richtungen losgehen. Es springen ja andere Spieler ein. Entweder sie geben jetzt Vollgas, oder es läuft gar nicht.“ Die Vorwärts wolle aber einfach ihr Spiel durchziehen. „Wir wollen unbedingt diese drei Punkte. Ob die in Weißkirchen Probleme haben, interessiert mich eigentlich gar nicht.“
Die verfluchte Vorwärts-Neun
In Weißkirchen ist man bescheidener. „Wir wollen bis zum Winter zwei bis drei Plätze gut machen. Dann wird sich sowieso einiges ändern“, sagt Mesanovic. „Wir müssen jetzt zusammenhalten. Nur so kommen wir da unten raus.“
Peter Urbanek, 2007 Weißkirchens Torschütze zum 1:1, spielt mittlerweile bei Austria Salzburg. Die Weißkirchner Hoffnungen ruhen auf Ex-Salzburger Jürgen Friedl (kam im Sommer aus Pasching), der allerdings leicht angeschlagen ist und in dieser Saison noch kein Tor erzielte.
von Gernot Hörwertner
Fotos: LUI
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