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Nach dem Rücktritt von Markus Waldl als Trainer des SV Pöttinger Grieskirchen brauchte die sportliche Leitung nur kurz, um einen geeigneten Nachfolger zu finden. Mit Helmut Wartinger übernimmt ein routinierter und erfahrener Coach die bis dato etwas unter ihren Möglichkeiten auftretende Mannschaft der Trattnachtaler vorerst bis Ende der Herbstsaison und leitet morgen die erste Trainingseinheit des Siebtplatzierten der Radio OÖ-Liga. Doch wie es zum Zerwürfnis zwischen dem Ex-Übungsleiter und dem Verein kam, was dem Vorstand des OÖ-Ligisten in Bezug auf die Vorgehensweise von Markus Waldl sauer aufstößt und welche Ziele sich der neue Trainer gesetzt hat, versuchen wir exklusiv auf ooeliga.at für Sie detailliert zu beleuchten und haben zu diesem Zweck mit dem sportlichen Leiter des SV Grieskirchen, Ronald Scharschinger, dem Obmann, Ing. Christian Schneitler und dem neuen Trainer, Helmut Wartinger, gesprochen.
Der Jobwechsel – die Wurzel allen Übels:
„Nach den ersten Spieltagen mussten wir die seltsame Entwicklung
miterleben, dass unser damaliger Trainer Markus Waldl teilweise
Trainingseinheiten am Tag vor dem Spieltag und entgegen Vereinbarungen
vor Saisonbeginn ansetzte und an manchen Tagen dem Training selber – wie
wir später bei der Aussprache nach der 0:1-Heimniederlage gegen
Eferding [Anm. d. Red. am 17.9.2010] erfuhren – aufgrund eines
Jobwechsels nicht beiwohnen konnte, die Leitung der Übungseinheiten dem
1b-Trainer Thomas Stranzinger oder Kapitän Rainer Kührer übergab“, beschreibt
Obmann Ing. Christian Schneitler die ersten Missverständnisse in
Grieskirchen.
Wenige Tage nach dem Heimspiel gegen Eferding wird eine
Aussprache mit dem Vorstand, der sportlichen Leitung und dem Trainer
anberaumt – die Lage war mehr als nur prekär, wie folgende Aussage des
Obmanns belegt: „Ohne unseren sportlichen Leiter Ronald Scharschinger,
der dem Trainer noch mehr Zeit geben wollte und ihn somit vor der
Entlassung rettete, wäre das Kapitel Markus Waldl für uns beendet
gewesen.“ „Der Trainer wollte wieder zu allen Trainingseinheiten
persönlich erscheinen, nur in Ausnahmefällen fehlen, dies ließ sich jedoch
scheinbar nicht mit seinem Beruf vereinbaren, wie wir in weiterer Folge
erleben mussten“.
„Keine Weiterentwicklung der Mannschaft möglich“
„Hauptursache für das endgültige Zerwürfnis war die fehlende die
Kommunikation mit einigen Spielern und dem Vorstand, der Ex-Coach
kommunizierte in erster Linie nur mit den Führungsspielern, und die
wiederholte Abwesenheit bei Trainingseinheiten. Schlussendlich war für
mich kein Potential für die Weiterentwicklung unserer Mannschaft und
unseres Umfeldes mehr sichtbar“, analysiert Ronald Scharschinger. „Die
Aufgaben in seinem Job und unsere Vorstellung von der Ausübung des
Traineramtes bei einem ambitionierten OÖ-Ligisten, wie dem SV
Grieskirchen, waren für ihn nicht mehr vereinbar. Scheinbar wurde ihm
der Druck zu groß.“
Herbe Waldl-Kritik lässt Scharschinger kalt:
„Die teilweise sehr harte Kritik [Anm. d. Red. in den OÖN,
Unterhaus-Extra S. 4] vom Ex-Trainer ist für mich unverständlich, ich
weiß nicht wie ich ihn am Telefon traktiert haben soll, da er nur
selten erreichbar war und es auch mein gutes Recht als sportlicher
Leiter ist, die Kaderzusammenstellung vom Trainer zu erfahren, in der
noch dazu Spieler eingeplant waren, die aufgrund der fehlenden
Kommunikation zwischen Trainer und dem Spieler, wie im Fall Daniel Ertl,
nicht verfügbar waren“, so der sportliche Leiter. Schlussendlich
beendete Markus Waldl die unglückliche Ehe, räumte schon am
Freitag-Abend seine Trainerkabine im IPZ-Trattnachtalstadion, verkündete
am Samstag direkt nach dem Spiel gegen den SV Traun den Rücktritt und
ging selbst, ehe er „gegangen werden“ konnte.
„Vollstes Vertrauen in Helmut Wartinger“
„Wir sind sehr froh, dass wir mit Helmut Wartinger einen sehr erfahrenen
und erfolgreichen Trainer verpflichten konnten, der noch dazu sehr gut
mit jungen Spielern umgehen kann, somit wieder eine Weiterentwicklung in
Grieskirchen garantieren kann“, freut sich Ronald Scharschinger schon
auf die Zusammenarbeit mit dem Ex-Pasching-Coach. Morgen wird der neue
Trainer erstmals zum Team stoßen und die erste Trainingseinheit leiten. „Ausschlaggebend waren neben dem guten Verhältnis zu Ronny
Scharschinger, auch die Marke „SV Grieskirchen“, die neben Steyr die
renommierteste Adresse für mich in der Radio OÖ-Liga ist“, erläutert der
Neo-Trainer seine Beweggründe für den Amtsantritt. Mit vollem Engagement
will Helmut Wartinger die Mannschaft wieder auf die Erfolgspur führen:
„Zuerst möchte ich die Spieler kennenlernen, eine gut funktionierende
Einheit formen und so viele Punkte wie möglich bis zum Ende der
Herbstmeisterschaft ergattern, dann werden sich der Verein und ich über
die weitere Zukunft beraten“.