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Wenn die Euro auch "gerade mal ein Monat" vorbei ist, so fragten mich
mittlerweile schon wieder viele: "Wie hat noch schnell dieser eine Russe
geheißen, der...?" Mit anderen Worten: Fußball ist schnelllebig und daher
relativieren sich auch momentan scheinbar brennheiße Situationen rasch wieder.
Gut so. Wir wissen aber auch: "NACH DER EURO IST VOR DER RADIO
OÖ-LIGA". Sicher
bin ich mir, dass wir taktische Erinnerungen an die Euro erleben. Schon oder
erst recht in Runde 1 werden es nicht mehr bloss 4-4-2, 4-3-3 oder oder
4-5-1-Systeme sein, die uns die Trainer vorsetzen. Allen Freunden sei empfohlen,
genauer hin zu sehen: Mit 2-2-3-2-1 oder 3-3-2-2 und so weiter wird man die
Gegner zu überrumpeln versuchen.
Neue Handschrift der
Trainer?
Dann bin ich mit meinem Latein aber auch schon wieder
am Ende. Hand auf's Herz: Vor der ersten Runde einen
Tip abzugeben, ist für mich eigentlich nicht machbar. Alle Trainer erproben eine
neue Handschrift, viele Neuerwerbungen, zu massenhafte Abgänge, zu viele neue
Durchmischungen der einzelnen Kader, da wage ich nicht einmal den Meister oder
Absteiger zu tippen. Obwohl Pasching das wohl nicht gerne hört. Aber durch sind
die Grad-Kicker sicher noch lange nicht. So a g'mahte Wies'n ist diese Liga
nämlich nicht. Also überlass ich den Experten die
Fach-Analyse. Was wir aber tun können ist, uns die erste Runde von den
logischen Standpunkten her anzusehen, um daraus mögliche Ergebnisse
abzuleiten.
Alles ist offen
Man nehme dazu: einen Schuss Fußballweisheit, einen Freistoß Wissen über
die Neuzugänge, einen Schwung Liga-Erfahrung - und kein einziges Gramm von den
Resultaten der Vorbereitungsspiele. Da darf man gespannt sein, ob diese Mixtur
aufgeht:
Gmunden : Pasching
In
gebückter Haltung wegen der vielen Prügel in der Regionalliga werden die
Gmundner nicht auflaufen, weil dreiviertel der Mannschaft eh nicht beim Abstieg
dabei war. Weshalb auch Pasching kaum etwas von der Aufstiegs-Euphorie mitnehmen
wird und nicht erhobenen Hauptes einlaufen darf. Demut ist von beiden angesagt,
sonst setzt es für beide Seiten unverhoffte Pleiten. Auch in Pasching wurde die
Mannschaft neu gemischt. Allerdings sind die Bomber schon von Format. Und in
Pasching will Boss Grad plötzlich wieder wissen, was nach oben noch
geht.
Vöcklamarkt : Sattledt
Der
Klassiker unter völlig neuen Vorzeichen, weil beide Teams einander mehr als gut
kennen. Denn zwischen den Klubs wurde hin und her transferiert. Also kommt es
auf die Tagesverfassung an. Oder darauf, wer effizienter startet. Neo-Trainer
Vietz ist ein mit stoischer Ruhe vorgehender Typ. Olzinger analysiert exakt. Der
Sieg könnte wie ein "Bschoad-Pinkerl" wirken, von dem man länger
zehrt...
LASK Linz : Weißkirchen (Stadion der Stadt Linz)
Die
Linzer Zebras kehren nach Linz heim und setzen viele Akademiker ein, ein paar
Profis aus dem Bundesliga-Kader kommen dazu, mit steht Jürgen Brandstätter ein
neuer Coach an der Linie. Daraus kann kein Mensch eine Prognose ableiten. Oder
einer: Juan Bohensky, LASK-Kenner, LASKler - und Trainer der Whities von der
Traun: Der kann auch das. Er hat ein neues Team, und wenn das vom Start weg
gewinnt, bleibt er vorne dran. Wenn...?
Grieskirchen : Mondsee
Das
"Jausenderby", wenn man gutes Bier und herrlichen Mondseer Käse mag.
Jausengegner wird man in diesem Match aber keinen sehen. Denn die
Scharschinger-Knaben haben sich für heuer einiges vorgenommen. Vor allem will
man seriös in der Liga ankommen. Mondsee war schon da und hat als
Vorjahresaufsteiger oft überrascht. Heuer wird das nicht mehr so leicht sein.
Aber: Grieskirchen könnten die Mondseer doch überraschen. Die haben nämlich
in Mondsee noch selten bis gar nicht gespielt. Spannend!
Donau Linz : Micheldorf
Im
Vorjahr ein Knaller, und heuer? Donau ist auch in dieser Saison nicht zu
unterschätzen. Und bei Micheldorf wird man gespannt sein, wie der Abgang der
Paradeoffensive Kössl-Roidinger verkraftet wird. Alles ist
möglich.
Bad
Schallerbach : Sierning
Die Polsterkicker von der Ttrattnach haben heuer nur
eines im Sinn - die verkorkste letzte Saison vergessen lassen. Dazu braucht es
einen guten Start. Aber die Sierninger Aufsteiger, die sich als Vertreter
des Traunviertler Fußballs sehen, kommen mächtig motiviert in die
Liga. Alles offen.
Rohrbach/Bg. :
Traun
Das
Meeting der beiden besten Frühjahrteams - aber das sagt in dieser Runde
überhaupt nichts mehr, denn beide Trainer sind weg und neue Kicker sind
da. Also schauen beide, sich möglichst
erfolgreich in die Liga zu spielen. Hochedlinger ist als Vorwärts-Urgestein
immer mehr ein Defensiv-Künstler gewesen. Ob er das auch als Rohrbach-Trainer
ist, wird sich weisen. Traun ist schwer
auszurechnen.