Ein Dreierpack - oft gesehen. Ein lupenreiner Hattrick - immer wieder passiert. Ein Vierfachtorschütze - keine Seltenheit mehr. Was sich aber am Freitagabend in Steyr abspielt, ist wohl einzigartig. Mit fünf Toren innerhalb von 25 Minuten empfiehlt sich SAK-Angreifer Darijo Biscan für die Geschichtsbücher. In Minute 45 beginnen seine Festspiele - und finden ihren Höhepunkt im 5:0-Endstand nach 70 Minuten.
Es ist ein Schützenfest, das sich im ersten Durchgang keineswegs abzeichnet. Die Steyrer können das Spiel völlig offen gestalten, beide Mannschaften neutralisieren sich weitgehend. Die ersten Halbchancen gehören den Oberösterreichern, so scheitert etwa Peter Orosz vor SAK-Goalie Marcel Reichmann (4.). Nach einer Viertelstunde nähern sich auch die Klagenfurter erstmals gefährlich dem Tor von Reinhard Großalber. Ein Triplat-Schuss aus der Distanz stellt die erste Prüfung vor den Schlussmann der Kensy-Elf dar. Alles in allem resultieren die wenigen Möglichkeiten auf beiden Seiten in erster Linie aus Standardsituationen. Ehe Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das Biscan-Festival beginnt - und wie! Aus knapp 40 Meter sieht er Großalber zu weit vor seinem Gehäuse stehen, mit einem fantastischen Weitschuss überhebt er den Keeper zum 1:0.
Nach dem Seitenwechsel kommt der Goalgetter so richtig in Fahrt. Mit einem Doppelschlag entscheidet er nach gut einer Stunde die Partie. Zunächst nützt er einen schweren Fehler von Orosz, wenige Sekunden später legt er mit seinem dritten Treffer nach (58., 59.). Der Mann mit der Nummer 22 ist nun überhaupt nicht mehr zu bremsen, spielt sich in einen Rausch. Wieder nur sieben Minuten später erhöht Biscan auf 4:0, verwandelt eine Flanke von rechts per Kopf. Den Schlusspunkt setzt er in Minute 70, indem er einen herrlichen Freistoß aus knapp 30 Metern ins Netz zirkelt. Die Klagenfurter liefern ein Offensivfeuerwerk ab, erdrücken den Gegner in dieser Phase förmlich. Es ist eine Machtdemonstration eines in Hälfte zwei groß aufspielenden SAK - mit einem alles überragenden Darijo Biscan.
Christoph Gaigg