Beim Freitagmatch der Burgenlandliga zwischen dem Aufstiegsaspiranten SC Neusiedl am See und den Gästen des ASV Draßburg sahen die rund 300 Zuseher ein Torspektakel der anderen Art. Als Neusiedl bereits relativ früh mit 3:0 führte, dachte man, die Partie sei schnell entschieden, doch wenn man nach 90 Minuten auf die Anzeigetafel blickte, konnte man es selbst beim zweiten Mal betrachten nicht glauben.
Die Neusiedler begannen furios und zeigten, dass man im Aufstiegsrennen mit Marz (sofern die 1b der Parndorfer in der Burgenlandliga bleiben muss) unbedingt vorlegen möchte. Was zu Beginn auch sehr gut gelang, man setzte den Gegner früh unter Druck und führte nach 18 Minuten nach zwei Treffern von Florian Koci und einem Treffer des nach Saisonende ausscheidenden Karl Windisch mit 3:0. Alle drei Treffer fielen nach Standardsituationen, mit denen Draßburg offensichtlich überfordert war. Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen trotz des hohen Rückstands und zeigten Moral. Noch vor der Pause kam man auf 3:2 heran nach Toren von Ivan Horvath und Anton Gudelj, für eine spannende zweite Halbzeit war also gesorgt.
Nach dem Wechsel ging es dann dort weiter, wo vor der Pause aufgehört wurde. In Minute 49 gelang es den Gästen tatsächlich, den 3:0 Rückstand zu egalisieren, erneut war Anton Gudelj zur Stelle, der sogar kurz nach dem Ausgleich einen drauf legte und auch beim Führungstor der Gäste beteiligt war. Zum Schock der Neusiedler traf Ivan Horvath mit seinem zweiten Tor des Tages zur Führung. Die Zuseher konnten nicht glauben, dass man hier einen drei Tore Vorsprung hergegeben hatte und peitschten ihr Team weiter an, was auch half, denn Sascha Steinacher besorgte kurz danach den Ausgleich für Neusiedl. Ein ständiges Auf und Ab war die Folge, eine rassige Partie mit tollen Szenen auf beiden Seiten.
Mitten hinein in die Angriffsbemühungen des NSC dann die nächste kalte Dusche, Anton Gudelj war wieder zur Stelle und markierte das 5:4. Der Mann des Tages hatte allerdings noch nicht genug und sorgte in Minute 86 auch noch für das 6:4, was für ein Spektakel und was für ein Auftritt des alles überragenden Anton Gudelj! Neusiedl steckte bis zum Schluss nicht auf, mehr als das 5:6 durch Marian Tomcak nach einem Strafstoß schaute aber nicht heraus. So verlor man eine denkwürdige Partie, die man eigentlich nicht mehr aus der Hand geben durfte. Nach dem Spiel war von den enttäuschten NSC´lern leider niemand für eine Stellungnahme bereit, auf Draßburger Seite war man natürlich überglücklich: “Wir sind durch drei Standards in Rückstand geraten, haben aber das ganze Match über eine tolle Moral gezeigt, Respekt an das ganze Team“, so Obmann Stellvertreter Jochen Illedits.
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