Der Sportliche Leiter des ASV Schrems sieht den tollen Lauf seiner
Mannschaft hauptsächlich als Folge des Trainertausches. „Es lag
sozusagen ein Fluch auf Herrn Petrovic“, verweist Miniböck auf die
Vergangenheit, als der ASV Schrems unter Trainer Petrovic absteigen
musste. Die Mannschaft spielt nach dem Trainerwechsel nicht unbedingt
besser, aber erfolgreicher. Die Stimmung im ganzen Umfeld, aber
insbesondere in der Mannschaft ist zurzeit ausgezeichnet. Die Trainings
werden trotz Schlechtwetter meist sehr gut besucht und die neuen acht
Spieler, die in der Sommerpause zum Kader gestoßen sind, konnten sehr
gut integriert werden. Ein Grund für die Wechselorgie im Sommer, bei
der auch zehn Abgänge zu verzeichnen waren, ist die große Entfernung zu
einem urbanen Zentrum wie Wien. „Schrems liegt leider am ‚Ende der
Welt‘, was sich für die Pendler aus Wien über Monate hinweg nicht mehr
bezahlt machte“, bedauert Miniböck die ungünstige Lage der Kleinstadt
aus dem Waldviertel.
Einheimische lassen Mannschaft im Stich
Gutes Spielermaterial aus der näheren Umgebung und aus dem eigenen
Nachwuchs ist noch viel zu wenig vorhanden. Die Spieler der
erfolgreichen U14 brauchen noch ungefähr drei Jahre um in die
Kampfmannschaft wachsen zu können. Bei einem Kader von 15-16 Spielern
ist auch die Trainingsbeteiligung ein wichtiger Faktor. Trotz allgemein
gutem Trainingsbesuch, nehmen insbesondere einheimische Fußballer die
Situation nicht ernst und fehlen oft. „Die Spieler müssen sich an der
eigenen Nase nehmen und unsere Mannschaft im Fall der Fälle
unterstützen können. Die Trainingsbeteiligung einzelner Spieler ist
katastrophal“, ärgert sich Miniböck über die Trainingsschwänzer.
In der nächsten Runde warten die SKNV St.Pölten Amateure, die seit vier
Runden ungeschlagen sind. „Diese Mannschaft ist sehr schwer
einzuschätzen, da ständig unterschiedliche Spieler aus der
Profimannschaft eingesetzt werden. Die Spieler sind technisch sehr
stark, was uns auswärts aber entgegen kommen könnte. Momentan liegt
unsere Stärke eher im Kontern als im eigenen Spielaufbau“, erhofft sich
Miniböck Punkte aus der Landeshauptstadt entführen zu können.
Probleme mit den Finanzen
In Sachen Trainer ist sich Miniböck „zu 80-90% sicher, dass das
Trainerteam Kellner und Cypka dem Verein auch nach der Winterpause
erhalten bleibt.“ Am Spielermarkt könnte sich im Falle von Abgängen
noch etwas tun. Die finanzielle Situation des Vereins erlaubt es aber
nicht, sich weit aus dem Fenster zu lehnen. Einzig Spieler aus der
näheren Umgebung wären noch eher leistbar. „Unsere Sponsoren wurden
natürlich auch von der Wirtschaftskrise getroffen. Hauptsponsor Moeller
hat seine Unterstützung etwas eingeschränkt, was es für uns nicht
leichter macht. Das Ziel für diese Saison ist ein einstelliger
Tabellenplatz. Mehr ist aufgrund der äußeren Umstände noch nicht
möglich.“
von Milan Vidovic
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