2. Klasse

Als niemand mehr damit rechnete, schlug Babenberg zu

In der vergangenen Runde kehrte der ESV Westbahn Linz Schauer Bau gegen Zöhrdorf, trotz 83 Minuten in Unterzahl, nachdem Torhüter Marco Lambauer vom Platz gestellt wurde, auf die Siegerstraße zurück. Aufgrund des Ausschlusses stand den „Eisenbahnern“ somit aber ihre etatmäßige Nummer eins an diesem Wochenende im Duell mit der Union Babenberg nicht zur Verfügung. Der ESV versuchte auf dieses zwangsweise Fehlen eines Schlüsselspielers zu reagieren und reaktivierte daraufhin kurzerhand mit Peter Engler einen ganz erfahrenen Mann. Der scheinbar „ewig junge“ Torwart bekam bei seinem Comeback zwischen den Pfosten auch so einiges zu tun, wobei Engler aber bis zur 88. Minuten jede an ihn herangetragene Aufgabe meistern konnte. Den späten Babenberger Siegtreffer konnte jedoch auch er nicht verhindern.

Routinier zeichnet sich aus

Den besseren Start in dieser Begegnung legte die Heim-Mannschaft hin. Westbahn ging vom Anpfiff weg aggressiv zu Werke und konnte so in der Anfangsphase die entscheidenden Zweikämpfe für sich entscheiden. Den Schützlingen von Spielertrainer Alexander Oppolzer gelang es jedoch nicht, aus ihrem starken Beginn Kapital zu schlagen. In der 10. Minute hatten die „Eisenbahner“ dann sogar Glück nicht in Rückstand zu geraten, als ihr Torhüter Peter Engler zunächst einen Schuss von Patrick Hübsch nur kurz abwehren konnte, er beim Nachschuss von Jürgen Hartl instinktiv die richtige Ecke erriet. Der Routinier im Kasten des ESV verhinderte somit Babenbergs ganz große Chance in Führung zu gehen. Diese Szene wirkte für die Gäste aber wie eine Initialzündung und so fand der Tabellenfünfte in der Folge immer besser zu seinem Spiel. Gegen Mitte der ersten Hälfte begann diese Partie immer hektischer und emotionaler zu werden, wobei sich beide Kontrahenten nichts schuldig blieben. Standen die ersten Minuten dieses Durchganges im Zeichen der Heimelf, so gehörten die letzten vor der Pause wieder Westbahn. Letztlich endete die erste Hälfte, welche nur wenige wirklich gute Möglichkeiten zu bieten hatte, aber torlos.

Hübsch mit der späten Entscheidung

Die 15-minütige Unterbrechung schadete dem Spiel der vor dem Halbzeitpfiff gerade in Schwung kommenden Gastgeber nicht. Der ESV war bemüht Druck auszuüben, was phasenweise auch gelingen sollte. Vor allem das Sturmduo Oppolzer-Krajinovic sorgte doch immer wieder für Unruhe vor dem gegnerischen Tor. Auf der Gegenseite waren die Angreifer aber ebenfalls alles andere als untätig und so prüfte zum Beispiel Patrick Hübsch mit einem richtigen „Kracher“ Westbahn-Keeper Engler, der diesen satten Abschluss gerade noch parieren konnte. Je länger die Begegnung lief, desto mehr hatte man das Gefühl, dass es an diesem Tag wohl keinem der beiden Teams gelingen würde, einen Treffer zu erzielen. Gerade aber als alles schon mit einer Punkteteilung rechnete, gelang den Babenbergern die Entscheidung. So forcierten die Gäste zwei Minuten vor dem Schlusspfiff nochmals einen Angriff über die rechte Seite, wobei schließlich Fabian Ott seinen Sturmpartner Patrick Hübsch mit einem Stanglpass mustergültig bediente. Letztgenannter ließ sich nicht zweimal bitten und krönte seine persönlich gute Leistung an diesem Tag mit dem entscheidenden Tor zum 0:1. Am Sieg der Gäste schien nach diesem späten Tor kein Weg mehr vorbeizuführen. Bereits in der Nachspielzeit wackelte Babenbergs siebter „Dreier“ in dieser Saison dann aber doch noch einmal gehörig. So hätte es der eingewechselte Peter Tirko am Fuss gehabt, für den Ausgleich zu sorgen. Der Slowake jagte jedoch aus sieben Metern Entfernung den Ball über die Querlatte, wodurch letztlich der Auswärtserfolg der Babenberger gesichert war.

 

Wolfgang Hörmedinger (Trainer der Union Babenberg Linz):

„Eine Offenbarung war diese Begegnung sicherlich nicht, wobei auch die Witterungsbedingungen und die schlechten Platzverhältnisse ihres dazu beitrugen, dass die spielerischen Elemente in den gesamten 90 Minuten doch eher spärlich gesät waren. Es ist mittlerweile so ziemlich in der gesamten Liga bekannt, dass meine Mannschaft stets bis zur allerletzten Minute kämpft und alles gibt. In dieser Spielklasse ist mit Zweikampfstärke und Einsatz bereit schon viel gewonnen, reicht doch oft ein Genieblitz aus, um Partien für sich zu entscheiden. Wenn man bedenkt, dass wir bei unserem letzten Meisterschaftsspiel gegen Ebelsberg in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert haben, dann ist dieses Mal das Glück wieder zurückgekehrt. Innerhalb einer Saison gleicht sich, ohnedies fast immer alles wieder aus, wobei man sich natürlich aber auch das nötige Spielglück erst einmal erarbeiten muss.“

 

von Michael Obrecht

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