Sein 60. Geburtstag wird für St. Wolfgang-Obmann Johann Forst zum doppelten Feiertag. Bis zur 67. Minute muss er sich gedulden, ehe Matthias Eisl den entscheidenden Siegtreffer erzielt. Aber der Reihe nach. Zu Beginn wirken beide Mannschaften etwas nervös. Vor einer fantastischen Atmosphäre mit zahlreichen Ebenseer Schlachtenbummlern agieren die Teams vorsichtig, verzichten auf zu viel Risiko. Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg ist beiden Vereinen die hohe Bedeutung der Partie anzumerken. Spielerische Glanzlichter sind daher selten. An Spannung fehlt es aber nie, die Zuschauer bekommen einen rassigen Fußballkrimi geboten. Zunächst verzeichnen die Ebenseer leichte Vorteile, mit Fortdauer der ersten Hälfte kommen die Hausherren besser ins Spiel. Die Begegnung ist aber zu jeder Zeit auf des Messers Schneide.
Daran ändert sich auch in Hälfte zwei nichts. Obwohl sich die Gastgeber nun ein leichtes Übergewicht erarbeiten können. Und den gegnerischen Schlussmann öfter fordern. Die größte Möglichkeit vergibt man, als man aus knapp fünf Metern am ESV-Goalie scheitert. Nach etwas mehr als einer Stunde dann der aufstiegsentscheidende Treffer - Matthias Eisl verwandelt die Schwarzenbach-Arena in ein wahres Tollhaus. Standardsituation für die Hausherren, Eisl köpft den Ball aufs Tor - 1:0! Zu diesem Zeitpunkt St. Wolfgang aufgestiegen, Ebensee stünde mit leeren Händen da. Gelänge den Gäste allerdings der Ausgleich, würde die Durkovic-Truppe den Aufstieg verpassen, der ESV in der kommenden Saison erstklassig spielen.
Die Ausgangslage ist den Ebenseern bewusst. Wenig überraschend setzt man alles auf eine Karte, will mit aller Macht den erlösenden Ausgleich erzielen. Für St. Wolfgang heißt es Zittern bis zum bitteren Ende. Die Schlussphase könnte kaum nervenaufreibender verlaufen. Der ESV drängt, die Heimischen verteidigen mit Mann und Maus. Eine Minute vor Schluss sieht Ebensees Rudolf Ippisch noch die Gelb-Rote Karte. Die Nerven liegen blank - Dramatik pur in St. Wolfgang. Als wenige Minuten später der Schlusspfiff ertönt, gibt es für die Heimelf kein Halten mehr. Mit Spielende beginnt eine rauschende Meisterparty, ganz St. Wolfgang feiert Titel und Aufstieg in die 1. Klasse. Während die Ebenseer sich nach der bitteren Niederlage mit dem undankbaren dritten Platz begnügen müssen.
Josef Durkovic (Sektionsleiter SV St. Wolfgang):
"Man hat von vorne herein gewusst, dass eine der beiden Mannschaften auf der Strecke bleiben wird. Es war kein schönes Spiel, sondern einfach ein Krimi. Bis zum Schluss war es spannend, danach ist von uns allen eine große Last abgefallen. Wir genießen jetzt einfach, dass wir Meister sind, etliche sind noch immer am Feiern. Um Ebensee tut es mir irgendwie leid, diese Mannschaft hätte sich den Aufstieg auch verdient gehabt. Unter den Zuschauern waren auch ein Großteil Ebenseer Schlachtenbummler, sie waren aber ein sehr diszipliniertes Publikum. Das gehört auch einmal erwähnt."
Christoph Gaigg
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