Silz/Mötz will freiwillig in die Regionalliga Tirol absteigen!

Die SPG Silz/Mötz, deren Ehrgeiz es eigentlich war, möglichst weit nach oben zu kommen, will wieder freiwillig eine Etage runter. Statt in der Regionalliga West will man in der Regionalliga Tirol spielen. So einfach geht das aber nicht. Es wird wohl eine Kommission bemüht werden, ob das überhaupt so möglich ist. Dass die Regionalliga Tirol 2024/25 im Fokus stehen wird, ist aber schon jetzt ziemlich klar. Wacker Innsbruck wird höchstwahrscheinlich ein Gegner sein – Fußballfeste mit vielen Gästefans sind garantiert. Die Kassen werden klingeln. Dieser Rückzug wird natürlich die Diskussion mit der in Tirol und Vorarlberg recht unbeliebten Regionalliga West wieder neu anstoßen.

 

Die Absichtserklärung der SPG Silz/Mötz im Wortlaut

Einen Schritt zurück im Sinne der Nachwuchsarbeit. Die SPG Silz/Mötz hat beim Tiroler Fußballverband den Antrag auf einen freiwilligen Abstieg in die Regionalliga Tirol gestellt. Dieser Schritt wird deshalb angestrebt, weil der Verein verstärkt Eigenbauspielern die Chance auf einen Kaderplatz in der Kampfmannschaft geben will. Für einen kleinen Verein wie die SPG Silz/Mötz ist es de facto derzeit unmöglich, eine ausreichende Anzahl von Eigenbauspielern auf das äußerst hohe sportliche Niveau der Regionalliga West zu bringen. Dazu bedarf es weiterer Verbesserungen im Ausbildungsbereich unserer Nachwuchsmannschaften, welche wir parallel auch einleiten werden. Für die neue Ausrichtung gibt es einen breiten Konsens im gesamten Vorstands- und Trainerteam!

Regionalliga Mitte – Regionalliga West – der Versuch einer Analyse

Die Regionalliga Mitte gilt als die stärkste Regionalliga Österreichs. Immer wieder schaffen es Vereine ganz noch – sprich in die Bundesliga. Der WAC und Austria Klagenfurt sind ein gutes Beispiel dafür, der GAK wird wohl in der kommenden Saison auch ganz oben ankommen. In Oberösterreich, Steiermark und Kärnten ist die Regionalliga Mitte sicherlich das erste große Ziel aller Mannschaften. Auch bei den Fans steht der Titelkampf hoch im Kurs. Die Problematik finanziell in der Regionalliga über die Runden zu kommen, ist in ganz Österreich überall ein Faktum. Die Budget in einer Landesliga ist einfacher aufzustellen.

Im Westen Österreichs wurden einige Versuchsballons gestartet. Einen Versuchsballon hat man unter der Regionalliga etabliert. Die Regionalliga Tirol oder die Eliteliga Vorarlberg sind im Prinzip Top-Landesligen, die echten Landesligen wurden damit entwertet. Publikumsmagnet Wacker Innsbruck wird aller Voraussicht nach 2024/25 in der Regionalliga Tirol antreten. Für einen Vereinskassier ist das schon eine Überlegung wert. Zudem gibt es attraktive Derbys, die auch vom Gegner besucht werden. Von Vorarlberg nach Tirol oder nach Salzburg sind keine Massen unterwegs. Zudem geht der aktuelle Zuschauermagnet Austria Salzburg sehr wahrscheinlich durch Aufstieg verloren. 

Der Entschluss von Silz/Mötz als ein Spitzenteam der Regionalliga West in die Regionalliga Tirol zurückzukehren, ist absolut nachvollziehbar, Aber was bedeutet das für die Regionalliga West? Das Projekt der Wiedereinführung der „alten“ Regionalliga West scheint schon schnell wieder angeschlagen zu sein. Sportlich erachtet es die Mehrzahl sicher als sinnvoll, wieder auf die Regionallliga Wet in alter Form zu setzen. Aber was bringt das, wenn vor etwas mehr als hundert Zuschauern gespielt wird und mit den Tickets nicht einmal das Flutlicht bezahlt werden kann? Ein Ausweg wurde ja bereits mit einer bundesländerbeschränkten Regionalliga und einem kurzen Play-off aufgezeigt. Da hat man aber wohl zu wenig Geduld gehabt, das längere Zeit zu testen und die Corona-Pandemie hat diesen Prozess noch zusätzlich gestört. Die Bereitschaft, in die 2. Liga zu wechseln, ist ja im Westen nicht besonders ausgeprägt. Die Diskussion wird also ziemlich sicher wieder aufflammen.

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