Austria: “Wir machen keine Vogelstrauß-Politik”

 

Die 13. austria salzburg svRunde der Regionalliga West bedeutete auch gleichzeitig das Aufeinandertreffen der Salzburger Austria und der WSG Wattens. Nachdem Wattens letzte Woche die Tabellenführung an Anif abgeben musste, konnte diese mit einem knappen 1:0 gegen die Violetten wieder zurückgeholt werden. Den goldenen Treffer erzielte bereits in der 32. Spielminute Martin Weissenbrunner. Die Austria erarbeitete sich viele Chancen, konnte jedoch keine einzige nutzen. Mit der nächsten Niederlage finden sich die Austrianer nur noch auf Platz zwölf in der Tabelle.

Dabei ist alles angerichtet für einen lange erwarteten Befreiungsschlag der Salzburger Austria. 1.400 Fans sind ins MyPhone Austria Stadion in Maxglan gekommen, um das Spiel gegen den noch ungeschlagenen Tabellenzweiten live mitzuerleben. Und diese Zuseher sehen zwar eine ein wenig verunsicherte wattens austriaHeimmannschaft, aber auch eine, die einen deutlichen Offensivdrang an den Tag legt. Einige Halbchancen später haben die Violetten die Gäste vermeintlich im Griff, doch Wattens wartet auf den entscheidenden Konter. Nicholas Mayer sieht in Minute 13 als erster Akteur auf dem Platz die gelbe Karte aufgrund eines Fouls. Die Maxglaner sind vom Pech verfolgt, ein Vujic-Freistoß landet nur an der Querlatte, teilweise werden die Chancen alleinestehend vor dem Tor vergeben. Und dann sind es die Tiroler, die sehr glücklich in Führung gehen. Eine Ecke führte zu einer unübersichtlichen Strafraumsituation – 1:0 für Wattens durch Martin Weissenbrunner (32.). Mit diesem knappen Vorsprung gehen beide Teams in die Kabinen.

Pech und Unvermögen führen zu Niederlage

Nach der Pause kommen die Austrianer wieder motiviert ins Spiel, scheuen keine Zweikämpfe und bieten wieder wie in Halbzeit eins ihr Spiel nach vorne auf. Die meisten Chancen haben die Violetten, doch das Pech klebt förmlich an den Fußballschuhen von Vujic und Co. Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte ist geprägt von Kampf und Krampf, die Tiroler stehen hinten massiert und verwalten den Vorsprung, während die Hausherren nicht gegen diese Mauer ankommen. Dazu kommen viele Fouls, aufseiten der Violetten werden Bernd Winkler (53.) und Klaus Märzendorfer (57.) verwarnt, auf der anderen Seite trifft es Alexander Hörtnagl (55.) und Sandro Samwald (59.). Gerhard Stöger ist der erste, der an diesem Abend einen Wechsel vornimmt. In Minute 63 nimmt er Bernd Winkler vom Platz, für ihn kommt Stefan Federer. Auch Dominik Borozni (70.) und Bernhard wattens austria1Kletzl (88.) schaffen nach ihrer Einwechslung nicht den entscheidenden Turnaround zugunsten der Austria. Und so bleibt es letztendlich bei einer schwachen Leistung der Tiroler, die aber trotzdem zu einem Sieg reicht. Die Tendenz zeigt bei den Maxglanern deutlich nach oben, doch in der Tabelle geht es mit der nächsten Pleite nach unten.

Stimme zum Spiel:

Gerhard Stöger (Trainer Austria Salzburg): “Wir machen keine Vogelstrauß-Politik, wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wenn meine Mannschaft keine Chancen gehabt hätte, könnte ich ihnen etwas vorwerfen, aber das ist nicht der Fall. Wir erspielen uns Chancen, Wattens hatte zwei oder drei Halbchancen, wir am laufenden Band. Dann haben wir den Treffer in Unterzahl wegen einer Verletzung bekommen. Die Spieler wollen vielleicht zu viel und da fehlt es auch möglicherweise am Selbstvertrauen. Nächste Woche gegen Neumarkt wird es nach deren Sieg gegen Dornbirn auch nicht leicht, da brauchen wir endlich wieder eine Portion Glück.”

 

von Stefan Steinkogler

Fotos: www.pressefoto-austria.at