Nachdem der TSV Hartberg in der vergangenen Saison als Vorletzter und nur einem Zähler Vorsprung auf den FC Fleyeralarm Admira knapp dem Abstiegsgespent entkam, überwintern die Ost-Steirer mit der Spielzeit 2022/23 mit der Roten Laterne in der 3-monatigen Fußball-Fastenzeit der ADMIRAL Bundesliga. Die Blau Weißen blicken auf einen "Herbst zum Vergessen". Aus einer Unserie zog man Konsequenzen, wurde Chefcoach Klaus Schmidt entlassen und mit Markus Schopp der ehemalige "Vater des Erfolgs" aus der Ära 2018 - 2021 zurückgeholt. Nachfolgend ein Herbst-Resümee über das Liga-Schlusslicht.

Kuss und Schluss! Am 24. Juli 2022 war die Fußball-Welt in Hartberg noch in Ordnung, als Donis Avdijaj mit seinem Doppelpack beim 2:1-Heimsieg über den SCR Altach dem TSV einen gelungenen Saisonstart ermöglichte und die Fans verzückte, um dann dem "Lockruf" von Trainer Franco Foda in die Schweiz zum Meister FC Zürich zu folgen. Avdijaj wurde in dieser Saison von den Fans auch zum ersten "bwin-Spieler der Runde" bei Ligaportal gewählt.

Erst Unterschiedsspieler, dann 11 von 15 BL-Spielen verloren

Avdijaj gut, Anfang gut...beim TSV Hartberg. Mit seinem Doppelpack bescherte der 26-jährige, gebürtige Deutsche Donis Avdijaj (aus Osnabrück) den Ost-Steirern einen 2:1-Auftaktsieg gegen den SCR Altach. Sein einziger Einsatz, denn danach wechselte der 6-fache Nationalspieler des Kosovo zum amtierenden Schweizer Meister FC Zürich und dessen damaligen Trainer Franco Foda, ehemals ÖFB-Teamchef und SK Sturm Graz-Trainer. Der Abgang des - laut (Ex-) TSV-Trainer Klaus Schmidt "Honigbadger" und "Dachs" - war ein herber Hartberger Verlust und nicht zu kompensieren ab Sommer bis heute. Wie im Jahr zuvor mit Sascha Horvath & Felix Luckeneder (beide zum LASK) war für die Hartberger schon wieder ein Leistungsträger im "Sommer-Schlussverkauf" nicht zu halten.

Während die Blau Weißen ihren Unterschiedsspieler Avdija verloren und fortan im Herbst 11 von 15 Bundesliga-Spielen...plus dem Ausscheiden im ÖFB-Cup am 31. August in der 2. Runde mit 2:3 beim Zweitligisten FC Dornbirn 1913. Bis auf je 2 Remis und Siege gingen Kapitän Swete & Co.  in der Bundesliga leer aus.

Beim 3:0-Coup beim LASK in Pasching ließen Sommer-Neuzugang und Rapid-Leihstürmer René Kriwak & Co. aufhorchen. Es sollte der einzige Auswärtssieg und einer der wenigen Lichtblicke in diesem ansonsten Hartberger Hardcore-Herbst sein.

"Oberösterreich-Schreck" TSV Hartberg

Lediglich gegen die oberösterreischen Klubs SV Guntamatic Ried (2:0-Heimsieg, 27. August) und beim LASK in Pasching (8. Oktober , mit 3:0) wurden Siege, obendrein beide "zu Null", gefeiert. Ob sich die Schützlinge vom ehemaligen TSV-Trainer Klaus Schmidt, der im November nach der Unserie von 11 Niederlagen aus 15 Spielen (die Auftaktpartie vs. Altach ausgenommen) entlassen wurde, vom einzigen Auswärtssieg mit dem 3:0 beim wiedererstarkten LASK zu sehr blenden ließen? Oder auch am 3. September vom 0:0 bei Vizemeister SK Sturm Graz, das 2er-Goalie Sallinger & Co. gar in Unterzahl erkämpften.

Fakt ist: mit nur 3 Siegen und 2 Remis, bei 11 Niederlagen, überwintert der TSV nach 16 Runden mit kärglichen 11 Punkten als Tabellenletzter. Zwei Zähler hinter dem Vorletzten SV Guntamatic Ried, bei dem die Blau-Weißen gleich zum Bundesliga-Auftakt in 2023 gastieren (Sonntag, 12. Februar, 14:30 Uhr, Josko Arena).

Neben der Negativ- bzw. Niederlagen-Serie, bei der auffiel, dass die Hartberger einige Spiele in den Schlussminuten verloren haben, gab es im ansonsten so beschaulichen "gallischen Dorf" in der Ost-Steiermark auch noch ungewohnte Nebengeräusche. Wurden Leistungsträger wie Kapitän & Keeper René Swete sowie Jürgen Heil vor dem Altacher Auswärtsspiel Mitte Oktober aus dem Kader verbannt. Disziplinare Maßnahmen, weil sie das Mannschaftstraining verschlafen hatten. Wollte man ein Exempel statuieren bzw. war das nicht anders zu lösen, stellt sich die Frage? "Böse Zungen" meinten hernach, dass ja die ganze Mannschaft die "Herbstrunde verschlafen" habe. Ja...wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen... 

Zumindest war es ein gebrauchter Herbst beim Vorjahres-Vorletzten, der bereits in der vergangenen Saison um den Klassenerhalt zitterte und quasi erst auf der Zielgeraden und dank "Feuerwehrmann" Klaus Schmidt das "Abstiegsgespenst" aus der Ost-Steiermark verjagte Richtung Südstadt.

Tiefpunkt in der aktuellen Saison waren sicher kurz vor "Helloween" die beiden 1:5-Klatschen binnen 5 Tagen Ende Oktober. Erst am 22.10. die 1:5-Heimpleite gegen die WSG Tirol, dann am Nationalfeiertag, dem 26.10., im Nachtragspiel mit dem gleichen Resultat die Niederlage beim bis dato nicht gerade heimstarken SK Rapid Wien im Allianz Stadion in Hütteldorf.

Im Frühjahr noch der Retter mit dem Klassenerhalt des TSV Hartberg, im Herbst entlassen nach einer Unserie: Trainer Klaus Schmidt. Der 55-jährige Grazer stand in den ersten 16 Runden oft im Regen mit den Blau-Weißen. Nun folgt dem gebürtigen Grazer der nächste gebürtige Grazer mit Markus Schopp.

"Verlorener Vater des Erfolgs" Markus Schopp soll "Karren aus Dreck ziehen"

Nach der verkorksten Herbstrunde geht der Blick Richtung Frühjahr und die verbleibenden 6 Partien im Grunddurchgang sowie die dann folgenden 10 Qualigruppen-Runden nach der Punkteteilung voraus - mit Aufbruchstimmung und Zuversicht.

Die Markus Schopp nährt. Der "verlorene Vater des Erfolgs", der von 2018 - 2021 (gesamt 108 Pflichtpartien, 1,32 Punkte im Schnitt, Meistergruppen-Quali plus Europacup-Quali) eine Ära beim TSV Hartberg prägte, ist zurück nach seiner Auszeit und wertvollen Erfahrungen in England (Herbst 2021, FC Barnsley). Der 48-jährige Grazer kennt seine "Fußball-Heimat Hartberg" bestens, wird wissen, wo er den "Hartberger Hebel" anzusetzen hat.

Wohlwissend, dass es eine Challenge wird und seine Schützlinge für das Ziel Klassenerhalt nicht nur eine enorme Leistungssteigerung gegenüber dem Herbst und sicher auch das Quäntchen Glück brauchen, sondern auch durch ein "Stahlbad" zu gehen haben. Doch Schopp wird die Seinen beim Schopfe packen - wenn´s einer packt beim TSV, dann der 56-malige ÖFB-Teamspieler...der gegenüber seiner ersten Amtszeit beim Klub diesmal mit noch mehr Machtfülle ausgestattet wurde: Sportdirektor & Cheftrainer in Personalunion!

"Mission Klassenerhalt" oder "Mission Impossible" für Rückkehrer Markus Schopp, mit dem der TSV Hartberg von 2018 - 2021 sehr erfolgreiche Zeiten erlebte.

Keiner in allen 16 Partien dabei - Farkas & Heil vor 5. GK

Restprogramm Grunddurchgang: SV Guntamatic Ried (A), SK Puntigamer Sturm Graz (H), FK Austria Wien (A), RZ Pellets WAC (H), SK Austria Klagenfurt (A), LASK (H).

Eingesetzte Spieler: 26. Einsätze: Fadinger, Horvat, Kainz, Tadić (je 15), Aydin & Heil (je 14), Sonnleitner (13), Farkas, Steinwender, Swete (je 12), Frieser, Kriwak, Kröpfl, Paintsil (je 11), Ejupi (10), Almog (9), Karamarko & Kofler (je 8), Providence (7), Gollner (5), Klem, Sallinger, Sturm (je 4), Knollmüller & Rotter (je 3), Avdijaj (1).

Einwechslungen: Kröpfl (9), Kainz (7), Kriwak (6), Ejupi & Tadić (je 5), Almog, Gollner, Paintsil, Steinwender (je 4), Fadinger, Farkas, Knollmüller, Kofler, Sturm (je 3), Aydin & Horvat (je 2), Frieser, Klem, Providence, Sonnleitner (je 1).

Tore: 16. Torschützen (8): Tadić (5), Aydin (3), Avdijaj & Kriwak (je 2), Almog, Fadinger, Horvat, Providence (je 1).

Rote Karte: Matija Horvat (1). Gelbe Karten (29): Farkas & Heil (je 4), Horvat & Swete (je 3), Fadinger, Frieser, Providence, Steinwender (je 2), Almog, Aydin, Ejupi, Kainz, Kriwak, Rotter, Sonnleitner (je 1).

Sommer-Neuzugänge (10): Almog, Ejupi, Fadinger, Frieser, Gante, Karamarko, Knollmüller, Kriwak (Leihe SK Rapid), Providence, Scherf.

Abgänge (6): Avdijaj, Diarra, Lemmerer, Lemoine, Niemann, Scherf.

Das HIER könnte Sie/Euch auch interessieren!

 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und RiPu