Eine Aussage von WAC-Präsident Dietmar Riegler in der Dienstagsausgabe der Kronen Zeitung sorgte in Fußball-Österreich für Aufregung. Rieglers Behauptung zufolge habe man sich bei der letzten Klubkonferenz der Bundesliga darauf verständigt, dass im Falle eines Abbruchs der Spielzeit 2019/20 die Abschlusstabelle der Saison 2018/19 herangezogen wird, um Meister, Europacup-Plätze und Co zu bestimmen. 

Christoph Peschek widerspricht Riegler-Behauptung 

Diese Lösung wäre vor allem für den LASK und Rapid ein herber Schlag in die Magengrube. Während die Linzer Athletiker dieser Variante zufolge nicht Meister werden würden und Rapid (7. der Abschlusstabelle des Vorjahres) erneut ohne Europacup-Platz dastehen und durch die Finger schauen würde. Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek reagierte am Nachmittag in einem Facebook-Post und stellte klar: „Es kann keine Einigkeit über die Heranziehung der Tabelle des Vorjahres geben, da über dieses Szenario nicht diskutiert wurde. Der SK Rapid Wien wird auch im Worst-Case eines Meisterschaftsabbruchs definitiv keiner Tabelle der Vorsaison als Heranziehung der internationalen Startplätze zustimmen“, findet Peschek deutliche Worte. 

Der Geschäftsführer der Grün-Weißen erinnert auch an einen nicht gegebenen Elfmeter im entscheidenden Playoff-Spiel gegen Sturm um einen Platz in der Europa-League-Qualifikation. Damals hatte Emeka Eze den Ball an die Hand bekommen: „Auch weil wir bereits letztes Jahr aufgrund einer klaren Schiedsrichter-Fehlentscheidung um unseren internationalen Startplatz gebracht wurden und diese Ungerechtigkeit nicht prolongiert werden darf“, fährt Peschek fort. 

„Wenn abgebrochen werden muss, dann ist die aktuelle Tabelle eine sehr faire"

Man wolle die aktuelle Saison sportlich zu Ende bringen und hoffe auf eine Besserung der Situation bzw. sei auch eine Verlängerung der Unterbrechung denkbar, merkt der Geschäftsführer Wirtschaft des SK Rapid weiters an. 

Im Falle eines Abbruchs bevorzugt Peschek freilich jene Variante, bei welcher der aktuelle Tabellenstand herangezogen wird. Schließlich liegen die Hütteldorfer aktuell auf Rang drei: „Wenn abgebrochen werden muss, dann ist die aktuelle Tabelle eine sehr faire, da alle Teams bei Heim- und Auswärtsspielen gegeneinander angetreten sind.“ Die von Salzburg-GF Stephan Reiter vorgeschlagene Variante mit der UEFA-5-Jahreswertung müsse man laut Peschek prüfen. 

„Wir woll(t)en uns nicht an öffentlichen Spekulationen beteiligen, zumal die weiteren Entwicklungen auf internationaler sowie nationaler Ebene abzuwarten sind, und die Solidarität in dieser Ausnahmesituation sehr wichtig ist, aber in diesem Fall muss man dies richtigstellen“, merkte Peschek abschließend an. 

 

Text: Ligaportal; Foto: Ligaportal