Am Freitagnachmittag fand in Wien ein sogenannter "Sportgipfel" mit Vertretern von Sport Austria und Österreichs Sport-Dach- und Fachverbänden sowie mit Sportminister Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober statt. 15.000 Sportvereine mit in Summe rund zwei Millionen Aktiven blickten heute gespannt auf das Treffen und hofften auf klare Perspektiven. 

Im Rahmen einer Pressekonferenz berichteten Sportminister Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober sowie Sport Austria Präsident Hans Niessl über die Ergebnisse des Gesprächs. Kogler betonte, dass es "sehr wichtig" sei, Einzelsportarten im Freien zuzulassen. Als Erstes wolle man bei den Kindern und Jugendlichen ansetzen. Tests werden dann vor allem bei der Wiederaufnahme von Mannschaftssportarten eine tragende Rolle spielen. 

Rudolf Anschober sprach von einem guten, konstruktiven Gespräch. Ihm seien "einige Dinge klar geworden", die Argumente der Vertreter von Sport Austria und Österreichs Sport-Dach- und Fachverbänden seien überzeugend gewesen. "Vor allem was Kinder und Jugendliche betrifft", so der Gesundheitsminister. 

Die Ausgangssituation sei dennoch "eine schwierige", da die "Infektionszahlen steigen" und sich die "Mutation drastisch ausgebreitet hat". 

Ab Montag wolle man den Etappenplan fixieren, wie es weitergeht. "Ich bin überzeugt, dass eine schrittweise Öffnung im Sport eine Chance sein kann", betonte Anschober. 

Sport Austria Präsident Hans Niessl bedankte sich für eine "sehr ausführliche Diskussion" und machte noch einmal deutlich, wie wichtig ein Hochfahren des Sports ist. "Wir haben ein Konzept vorgelegt über die Öffnung des Sports, wie wir ihn hochfahren können. Dieses sieht vor, dass im Laufe eines Monats mit sportlichen Aktivitäten begonnen werden kann", so Niessl.

Konkret bedeutet das, dass mit 1. März Outdoorsport für Kinder und Jugendliche ermöglicht werden soll. "Das wäre der Einstieg" betont Niessl. Ab Mitte März sollen auch Indoorsportarten und weitere Outdoorsportarten dazukommen. Ende März soll der gesamte Sportbetrieb anlaufen. So der Wunsch der Sportvertreter. Auch Hans Niessl verwies dabei auf die Möglichkeit der Testungen. 

Welch hohen Stellenwert der Sport mit sich bringt und auch für die Gesundheit hat, zeigen die Zahlen: Vor der Corona-Krise ersparte sich der Staat Österreich pro Jahr in Summe rund 530 Millionen Euro an Krankheitskosten. Studien belegten zuletzt jedoch, dass sich die Österreicher seit Beginn der Pandemie um ein Drittel weniger bewegen als davor. 

Zudem berichteten Österreichs Teamsportverbände von alarmierend sinkenden Mitgliederzahlen und der Gefahr, dass "ganze Jahrgänge bei den Kindern und Jugendlichen" verloren gehen könnten. 

>>ALLES NEU: Hol dir die brandneue Ligaportal-App (Android & iOS)<<

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media