"Offensichtlich gibt es den VAR noch nicht in Österreich", wütete Dominik Thalhammer am vergangenen Samstag nach dem 1:1 im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Rapid Wien. Der Grund für den Wutausbruch des sonst so besonnenen LASK-Trainers war ein strittiger Zweikampf in der Nachspielzeit zwischen Arase und Karamoko. 

Kelvin Arase hatte den LASK-Kicker bei einem Zweikampf im Strafraum deutlich an der Wade getroffen. Karamoko ging zu Boden, doch Schiedsrichter Rene Eisner ließ zum Ärger der Linzer weiterspielen. Eine Fehlentscheidung, denn sogar Kelvin Arase und Didi Kühbauer hatten nach dem Spiel zugegeben, dass man hier Glück gehabt habe. Dass sich der VAR in dieser Szene nicht eingeschaltete hatte, konnte Dominik Thalhammer überhaupt nicht nachvollziehen. 

Mit einigen Tagen Abstand äußern sich nun die Instruktoren des VAR zur strittigen Szene in Pasching. Die Erklärung im Wortlaut: 

Der Schiedsrichter entscheidet nach einem möglichen Foulspiel eines Rapid-Spielers im Strafraum auf „kein Strafstoß“, da laut seiner Wahrnehmung zuvor der Ball gespielt wurde.

Die Szene wird vom VAR untersucht, er wählt zu diesem Zweck eine der ihm via Splitscreen angebotenen Kameraeinstellungen aus. Anhand dieser Einstellung kann die Wahrnehmung des Schiedsrichters, dass der Ball gespielt wurde, nicht zu 100 % widerlegt werden. Zur Erklärung: Der VAR kann nur eingreifen, wenn eine klare Fehlentscheidung vorliegt.

Die Analyse nach dem Spiel hat ergeben, dass Bilder aus anderen Kameraeinstellungen einen anderen Blickwinkel auf die Szene wiedergeben und auch eine andere Einschätzung zulassen.

Die VAR-Instruktoren halten fest, dass es in dieser Situation auch bei einer Strafstoßentscheidung des Schiedsrichters zu keiner Intervention durch den VAR gekommen wäre und eine solche Entscheidung vertretbar gewesen wäre. Eine weitere Perspektive im Großbild sollte in Zukunft zur Absicherung herangezogen werden.

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von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media