In einer eigenen Qualigruppen-Tabelle, die allein die sechs Runden im Unteren Playoff berücksichtigt, ist die WSG Tirol nach dem 1:0-Heimsieg über den offiziellen Spitzenreiter Austria Wien die Nr. 1. Holte stolze elf Punkte (3S, 2U, 1N), die Austria neun (2S, 3U, 1N). Noch bedeutsamer: Die Wattener haben damit bei noch vier ausstehenden Runden zehn Punkte Vorsprung auf den kommenden Gegner, Schlusslicht SC Austria Lustenau. Der Matchball für den Klassenerhalt liegt bereit, wodurch Thomas Silberberger ein würdiger Abschied beschert werden kann. Dem WSG-Langzeit-Coach gebührt auch hier der STATEMENT-Start... 

Nach drei Austria-Siegen in den Saisonduellen zuvor hatte diesmal FAK-Coach Michael Wimmer seinem Pendant auf WSG Tirol-Seite, Thomas Silberberger, zu gratulieren. Der 50-jährige Wörgler steht mit den Wattenern unmittelbar vor dem Klassenerhalt und hat mit dem heutigen dritten Dreier heuer in der Qualigruppe einen großen Schritt gemacht. Ob der deutsche Trainer der Veilchen im übrigen eine der begehrten "Silbi-Kappen" erhalten hat, ist nicht überliefert...

"Es war ein Sieg der Moral"

Thomas Silberberger (Cheftrainer WSG Tirol) über...

...den Dreier"Der Sieg war definitiv extrem wichtig. Es war ein Sieg der Moral. Meine Jungs haben gekämpft wie die Löwen. Wir haben uns auch die etwas besseren Chancen rausgespielt, wenngleich die Austria durch viel Ballbesitz etwas dominanter gewirkt hat. Klar war der Handelfmeter am Ende etwas glücklich, aber wir können heute extrem stolz sein auf die Mannschaft."

…weiter zum Spiel: „Heute haben wir leidenschaftlich verteidigt. Das haben wir am Samstag in den ersten 45 Minuten vermissen lassen. Über diese Leidenschaft sind wir immer wieder in Umschaltsituationen gekommen. Die besseren Chancen haben wir vorgefunden, obwohl wir am Anfang extrem schwer ins Spiel gekommen sind.

Da hat die Austria ihre einzige wirkliche Großchance vorgefunden. Dann haben wir es gut gemacht. Mit Fortdauer des Spiels haben wir immer wieder auf diese Umschalter gelauert. Dass es ein Handelfmeter ist, ist sicherlich glücklich. Es war heute aber ein Sieg der Leidenschaft meiner Mannschaft.“

…den Goldtorschützen Denis Tomic: „Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt. Er hat eine schwierige Zeit hinter sich. Ich kann nur 18 Spieler nominieren, da war er oft außen vor. Er hat sich bei den Amateuren nie hängen lassen. Dann hat er drei Tore bei den Amateuren gemacht. Ich habe es ihm jetzt auch gesagt. Ich habe es im Gefühl gehabt. Ich wollte ihn eigentlich in der Startelf bringen.

Ich habe das Gefühl gehabt, dass er heute das Siegestor macht und habe ihm auch bei der Einwechslung gesagt: ‚Deni, wirst‘ sehen, du machst das Siegestor!‘ Dass er ihn dann souverän verwertet, freut mich für den Buben irrsinnig. Es zeigt auch gleichzeitig für alle Kaderspieler, die nicht nominiert sind, dass Aufgeben überhaupt keine Option ist.“

„Wollen am Samstag über die Ziellinie gehen“

…die kommenden Aufgaben im Abstiegskampf: „Samstag haben wir hier zuhause das direkte Duell. Wir sind, wenn du an einen Marathon denkst, im Stadion beim Zieleinlauf. Den Schritt müssen wir am Samstag definitiv machen, wohlwissend dass uns ein Unentschieden genügt. Das wäre aber der falsche Ansatz, auf Unentschieden spielen zu wollen. Ich glaube, dass die Mannschaft jetzt Blut geleckt hat. Wir wollen am Samstag über die Ziellinie gehen."

Kapitän Bacher ist einer von jenen Wattenern, die laut WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger "gekämpft haben, wie die Löwen". Gut gebrüllt, Felix!

"Es ist unglaublich, was wir heute geleistet haben"

Felix Bacher (Kapitän WSG Tirol): "Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Es ist unglaublich, was wir heute geleistet haben. Jeder hat das super umgesetzt. Am Anfang haben wir kurz gebraucht, dann hat´s mal kurz geraschelt, aber dann haben wir es super gemacht. Und mit Denis Tomic ist eine unglaubliche Geschichte. Es freut mich extrem für ihn, dass er das entscheidende Tor machte.

Das ist eine richtig coole Geschichte.So kann es weiter gehen und jetzt am Samstag machen wir das Ding fertig."

„Ohne zu überlegen habe ich gewusst, dass der drin ist"

Denis Tomic (Goldtorschütze WSG Tirol) über...

...das Spiel„Ich freue mich über die drei Punkte, die sind unheimlich wichtig, vor allem weil wir nächste Woche das direkte Duell haben. Ich kann mich nur bei der Mannschaft bedanken, weil sie die ganze Woche gesagt haben, dass ich meine Chance bekommen werde und dass ich sie nutzen werde. Das ist mir heute gelungen.“

…über seinen entscheidenden Elfmeter: „Ich habe in den letzten vier Spielen sieben Tore für die Amateure geschossen, bin mit vollem Selbstvertrauen heute zum Spiel gekommen. Es war nur die Frage, ob Nico, Sandi oder ich schießt. Ich hab‘ dann den Sandi gefragt, ob ich schießen darf. Dann habe ich ihn mir geschnappt. Ohne zu überlegen habe ich gewusst, dass der drin ist.“

Marko Stankovic (Sky Experte) nach dem Spiel über die Chancen der WSG im Abstiegskampf: „Es wird die Party geben, ob das am Samstag ist, das wäre jetzt zu vermessen und auch Lustenau gegenüber nicht gerecht zu sagen, weil die spielen noch gegeneinander und die werden alles geben. Die WSG ist durch. Für Samstag gibt es aber keine Prognose von mir, weil Lustenau alles probieren wird.“

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Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria, WSG Tirol und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: Josef Parak und GEPA-ADMIRAL