Wenn am morgigen Mittwoch, den 1. Mai, im Wörthersee Stadion in Klagenfurt das mit großer Spannung erwartete Uniqa-ÖFB-Cup-Finale der Saison 2023/24 zwischen Titelverteidiger SK Sturm Graz und dem seit 1995 auf einen Pokalsieg wartenden SK Rapid über die Bühne geht (17 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER), wird er in der Mitte vorangehen und mit seinen Assistenten die Spieler anführen. FIFA-Referee Sebastian Gishamer leitet erstmals in seiner Karriere das Finale des UNIQA ÖFB Cup.

"Mein Wunschszenario wäre, dass sich nachher niemand daran erinnert, wer das Spiel geleitet hat"

"Das ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe, eine große Herausforderung wartet auf uns als gesamtes Schiedsrichterteam", so Gishamer. Im März leitete Gishamer im Wembley Stadion das Test-Länderspiel zwischen England und Belgien.

Das Endspiel des ÖFB-Cup sei trotzdem noch einmal eine andere Kategorie, so der 35-Jährige. "Wembley war natürlich eine sensationelle Erfahrung. Aber das ist ein Finale, ein Spiel, in dem es um alles geht. Wir wollen hier möglichst fehlerfrei bleiben und uns im Hintergrund halten."

Trotz der Bedeutung will der Salzburger, der an den Seitenlinien von Santino Schreiner und Alexander Borucki unterstützt wird, an der Vorbereitung nichts verändern. "Ich habe das auch damals vor der Partie in Wembley gesagt. Man ist gut beraten, wenn man seine Standards beibehält. Wenn man jetzt anfängt, seine Vorbereitung komplett zu verändern, wäre das sicher der falsche Ansatz", so der Referee.

Das Schiedsrichtergespann, zu dem noch Walter Altmann (Vierter Offizieller), Alan Kijas (VAR) und Michael Obritzberger (AVAR) gehören, werden den kompletten Fokus auf die Begegnung legen. Erstmals wird es beim Cup-Finale mit Manuel Undesser zudem einen Ersatz-Schiedsrichterassistenten geben, wie ihn die UEFA auch bei Champions-League- und Europa-League-Finale besetzt.

"Es ist ein wenig anders als bei einem Bundesligamatch. Wir werden einen Tag zuvor anreisen und im Stadion noch gemeinsam trainieren. Wir wollen alles dazu beitragen, dass es ein toller Fußballabend wird. Mein Wunschszenario wäre, dass sich nachher niemand daran erinnert, wer das Spiel geleitet hat. Dann haben wir eine gute Leistung gebracht", erklärt Gishamer.

"Habe zu beiden Vereinen ein gutes, professionelles Verhältnis"

Mit beiden Teams hat der Salzburger in dieser Saison bereits einige Erfahrung gesammelt. Partien mit Beteiligung des SK Puntigamer Sturm Graz leitete er viermal. Bei Spielen des SK Rapid war er dreimal im Einsatz. "Ich habe zu beiden Vereinen ein gutes, professionelles Verhältnis. Wir beschäftigen uns natürlich mit der Spielweise und den Spielertypen. Aber Statistiken spielen für uns in der Vorbereitung keine Rolle. Ich bin mir auch sicher, dass sich auch die Teams mit mir als Schiedsrichter beschäftigen werden", sagt er.

Und auch, wenn es sein erstes Cup-Finale als Schiedsrichter auf dem Feld wird, kann Sebastian Gishamer auf Erfahrungen zurückgreifen. Im vergangenen Jahr amtierte er als Vierter Offizieller. "Es war eine tolle Stimmung, die vermutlich in diesem Jahr nicht anders sein wird. Wer die beiden Fanlager kennt, weiß, was man erwarten kann. Sie wollen sicher die Stimmung vom vergangenen Jahr noch übertreffen. Ich denke, dass wir uns alle darauf freuen können."

"...dann richten wir den Fokus zu 110 Prozent auf das Spiel"

Auch bei ihm selbst ist die Vorfreude groß. "Der Moment, wenn man auf den Rasen kommt, die Fans sieht und hört wird etwas ganz Besonderes. Das kann man dann auch einmal ein Stück genießen. Aber dann richten wir den Fokus zu 110 Prozent auf das Spiel", so Gishamer.

Einen Wunsch hat er für Mittwoch: "Ich weiß, dass es für beide Teams um viel geht, aber ich hoffe, dass es ein respektvoller Umgang untereinander wird. Es soll ein toller Fußballabend werden, der Sport im Vordergrund bleiben, auch wenn am Ende nur einer als Sieger vom Platz gehen kann."

 
Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at