In der 11. Runde der Tipico Bundesliga kam es am Sonntagnachmittag im Pappelstadion zum Aufeinandertreffen zwischen dem SV Mattersburg und SKN St. Pölten. Und dabei stand vor allem das Debüt von Ranko Popovic, dem Nachfolger von Didi Kühbauer, als Trainer der Niederösterreicher im Mittelpunkt. Das Trainerdebüt des 51-Jährigen glückte allerdings nicht. Die Wölfe mussten sich nach einer offensiv schwachen Darbietung verdient mit 0:2 geschlagen geben. Andreas Gruber brachte die Burgenländer in der 74. Minute in Führung, ehe Nedeljko Malic nur wenig später den 2:0-Endstand markierte. Die Mattersburger verbesserten sich damit auf den siebenten Tabellenplatz. Der SKN St. Pölten hingegen kassierte die erste Auswärtsniederlage in dieser Saison. 

Erste Auswärtsniederlage in dieser Saison: St. Pölten verliert beim Trainerdebüt von Popovic gegen Mattersburg. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Neo-Coach Popovic: „Ich will das behalten, was wir gut gemacht haben“

Mattersburg-Coach Klaus Schmidt nahm gegenüber der knappen Niederlage vor der länderspielbedingten Pause gegen Rapid zwei Umstellungen vor. Thorsten Mahrer und Daniel Kerschbaumer mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rotierten Alois Höller und Barnabas Varga in die Startformation der Burgenländer. 

Sein Gegenüber Ranko Popovic hatte bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, dass er „nichts Radikales machen“ werde und die Startelf nicht großartig verändern wolle. Im Vergleich zur letzten Anfangsformation des SKN gab es nur eine Änderung. Manuel Haas, der verletzungsbedingt vorzeitig vom U21-Team abreisen musste, wurde heute durch Eldis Bajrami ersetzt. Die Grundformation ließ Popovic unverändert, St. Pölten agierte auch heute in einem 3-5-2-System. 

Mattersburg bemüht - St. Pölten offensiv sehr harmlos 

Die offensiv ausgerichteten Hausherren - Trainer Klaus Schmidt hatte sich für ein 3-4-3-System entschieden - starteten engagiert und suchten ihr Heil in der Offensive. Große Torchancen gab es in der Anfangsphase jedoch keine zu vermelden. St. Pölten setzte wie erwartet auf das altbewährte Erfolgsrezept, agierte aus einer kompakten Defensive heraus und lauerte auf Umschaltmomente. Von einem mitreißenden sowie flüssigen Fußballspiel war man im Pappelstadion ob der zahlreichen Härteeinlagen von beiden Mannschaften jedoch weit entfernt. Erst nach etwas mehr als 20 Minuten wurde es erstmals richtig gefährlich: Der zuletzt in Hochform agierende Renner schickte mit einem perfekt getimten Pass durch die Schnittstelle Martin Pusic auf die Reise, der sich im Eins gegen Eins mit Riegler verzettelte, zu lange zögerte und die große Chance auf das 1:0 leichtfertig liegen ließ (22.). 

Wenig später fand der Mattersburger Neuzugang eine weitere dicke Torchance vor: Nach einer Maßflanke von Gruber kam Pusic aus kürzester Distanz völlig freistehend zum Kopfball, doch Riegler war erneut zur Stelle und verhinderte mit einem sensationellen Reflex den Rückstand (27.). Von den Gästen kam offensiv so gut wie gar nichts. Bezeichnend für die magere Darbietung der Truppe von Neo-Coach Popovic: Ein völlig misslungener direkter Freistoß von Fountas, der weit über den Kasten von Kuster zischte (37.). Wenig später probierte es der Grieche erneut, setzte die Kugel unter Bedrängnis aber knapp vorbei (41.). 

Gruber und Malic sorgen für verdienten Heimsieg

Unmittelbar nach Wiederbeginn fanden die Hausherren die erste Chance in Hälfte zwei vor. Bei einem weiten Ball von Malic sah die Verteidigung der Wölfe alles andere als gut aus, Gruber schaltete am schnellsten und zog aus spitzem Winkel ab. Leicht abgefälscht landete der Ball im Torout (49.). Die Gäste aus St. Pölten wurden etwas mutiger, nahmen in der Offensive mehr Risiko und fanden durch einen Kopfball von Pak ihre erste große Chance des Spiels vor (55.). In der Folge gestaltete sich die Partie sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften fanden nach etwas mehr als einer Stunde gefährliche Torchancen vor. Zunächst stieg Pak bei einer Freistoßhereingabe am höchsten und setzte den Kopfball knapp vorbei, ehe Varga nur eine Minute später den Führungstreffer für den SVM auf dem Kopf hatte, das Leder aus kurzer Distanz aber nicht im Tor versenkte (66.). 

Die Hausherren blieben aber am Drücker und belohnten sich für ihre Offensivbemühungen: Varga setzte sich auf dem rechten Flügel stark durch und spielte die Kugel in den Rücken der Abwehr, wo Andreas Gruber lauerte und aus elf Metern keine Mühe hatte, das Spielgerät wuchtig im Tor der St. Pöltner zu versenken - 1:0 (74.). Nur wenig später machten die Burgenländer alles klar: Andreas Gruber zirkelte einen Corner von rechts in den Fünfer, wo Abwehrchef Nedeljko Malic lauerte und das Spielgerät mit der Schulter ins Tor verlängerte - 2:0 (80.). Mit diesem Treffer war die erste Auswärtsniederlage des SKN St. Pölten in dieser Saison besiegelt. 

Stimmen zum Spiel

Andreas Gruber, SV Mattersburg: „Natürlich bin ich überglücklich, dass ich mein erstes Saisontor habe. Aber ich glaube, dass es heute eine überragende Mannschaftsleistung war. Von der ersten bis zur letzten Minuten haben wir eigentlich das Spiel gemacht. Wir haben viele Torchancen herausgespielt und haben in der ersten Halbzeit noch nicht die letzte Konsequenz vor dem Tor geholt. Zweite Halbzeit hat es zum Glück funktioniert. Wir sind überglücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen.“

Ranko Popovic, Trainer SKN St. Pölten: „An erster Stelle Gratulation an Mattersburg. Sie haben heute verdient gewonnen. Wir haben nicht so ein Spiel abgeliefert, wie wir es wollten. Wir müssen schon mehr machen. Mattersburg hatte erste Halbzeit zwei große Chancen und wir nicht. Zweite Halbzeit haben wir es besser gemacht, aber die beiden Tore haben uns gebrochen. Wir müssen im Passspiel besser werden. Wir haben zwar die eine oder andere Möglichkeit herausgespielt, aber waren teilweise ein bisschen ungeduldig mit dem Ball. Wir haben sehr viele Fehlpässe gemacht und waren ein bisschen hektisch. Da müssen wir ruhiger werden. Wenn wir das besser machen, werden wir auch bessere Spiele abliefern.“

Quelle: Sky

SV Mattersburg - SKN St. Pölten 2:0 (0:0)

Pappelstadion; 1.700 Zuschauer; SR Altmann

Tore: Gruber (74.), Malic (80.)

Mattersburg: Kuster - Erhardt, Malic, Ortiz - Höller, Jano, Hart, Renner - Varga (79./Ertlthaler), Pusic (72./Prosenik), Gruber (90./Mahrer)

St. Pölten: Riegler - Meisl, Luan, Drescher (30./Luxbacher) - Ingolitsch, Mislov, Fountas (88./Ouedraogo), Ljubicic, Bajrami - Gartler, Pak (69./Balic)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth