Rien ne va plus – Nichts geht mehr! Welcher Bundesligist hat sich wie verstärkt? Ligaportal bewertet rund eine Woche vor dem Auftakt der Frühjahrsmeisterschaft die Transfers der tipico Bundesligisten.

 

SCR Altach

Zugänge: Die Altacher verstärkten sich nur auf einer Position. Mit dem Ex-Rieder Bernhard Janeczek reagierten sie auf den Abgang von Innenverteidiger Cesar Ortiz.

Abgänge: Mit Dimitri Oberlin mussten die Vorarlberger ihren besten Torschützen abgeben (9 Tore in 20 Spielen). Im Leihvertrag des 19-Jährigen wurde eine Klausel verankert, wonach Oberlin bereits im Winter zurückgeholt werden kann. Diese Klausel nützten die Roten Bullen und holten den Schweizer prompt in die Mozartstadt zurück. Der Innenverteidiger Cesar Ortiz verließ den Tabellenführer Richtung Mattersburg. Der Spanier brachte es in dieser Saison aufgrund einer Oberschenkelverletzung auf lediglich 6 Einsätze.

Bilanz: Die Altacher konnten den starken Kader bis auf Dimitri Oberlin zusammenhalten. Mit Martin Scherb startet ein neuer Trainer in die Frühjahrssaison.

Red Bull Salzburg

Zugänge: Neben Altach-Rückkehrer Dimitri Oberlin holte der Meister zwei vielversprechende Stürmer-Talente vom FC Liefering in die Profi-Mannschaft. Samuel Tetteh und Mergim Berisha sollen in der Kampfmannschaft Fuß fassen.

Abgänge: Satte 10 Millionen Euro kassierten die Salzburger von RB Leipzig für das französische Super-Talent Dayot Upamecano. Der Franzose wurde von diversen Top-Klubs in Europa umworben, entschied sich im Endeffekt aber für die Deutsche Bundesliga. Mit Admira Rückkehrer Ante Roguljic (zu Wacker Innsbruck), Tormann Airton (zu RB Brasil), Yordy Reyna (zu Vancouver), Heidenheim-Rückkehrer David Atanga (zu Mattersburg) und „Verletzungsopfer“ Reinhold Yabo (zu Arminia Bielefeld) reduzierte der Meister vor allem die Anzahl an Legionären. 

Bilanz: Den Abgang von Upamecano können die Salzburger aufgrund ihres großen Kaders gut kompensieren. Mit Oberlin kehrte einer der treffsichersten Stürmer der tipico Bundesliga zum Meister zurück.

10-Millionen-Mann Upamecano im Test RB Leipzig gegen Glasgow Rangers. Foto: Red Bull Media

 

SK Sturm Graz

Zugänge: Der Norweger Martin Ovenstadt von Strömsgodset soll den zu Kopenhagen abgewanderten Spielmacher und überragenden Sturm-Akteur Uros Matic ersetzen. Der 22-Jährige absolvierte in der vergangenen Saison 17 Spiele für seinen norwegischen Ex-Klub. Der Ex-Lustenauer Seifedin Chabbi soll Bright Edomwonyi im Sturm ersetzen. Der 23-Jährige wurde vom FC St. Gallen verpflichtet. Die dritte Neuverpflichtung, Baris Atik vom deutschen Bundesligist Hoffenheim, kann man als Donis Avdijaj 2.0 bezeichnen. Der 22-Jährige gilt als Riesen-Talent und soll beim SK Sturm Spielpraxis sammeln.

Abgänge: Rund 3 Millionen Euro sollen die „Blackies“ für ihren besten Spieler der Herbstsaison Uros Matic erhalten haben. Der 26-Jährige Bruder von Chelsea-Star Nemanja Matic wechselte zum dänischen Meister und Champions League-Teilnehmer FC Kopenhagen. Bright Edomwonyi wechselte in die Türkei zu Rizespor. Der 22-Jährige Nigerianer erzielte in der laufenden Saison nur 4 Tore in 20 Spielen und stand definitiv im Schatten von Goalgetter Deni Alar.

Bilanz: Uros Matic wird man nur schwer ersetzen können. Alle Neuzugänge haben wenig Spielpraxis und müssen sich im Frühjahr ihren Stammplatz erarbeiten.

FK Austria Wien

Zugänge: Nur einen Neuzugang verpflichtete die Wiener Austria. Mit Marko Pejic (21) holten die Violetten einen „Mann mit Perspektive“, wie Franz Wohlfahrt meinte. Der Kroate wechselte von Hajduk Split in die Bundeshauptstadt.

Abgänge: Zwei Innenverteidiger mussten die Austria im Winter verlassen. Richard Windbichler wechselte nach Südkorea zu Ulsan Hyundai. Der Ex-Admiraner brachte es in der Herbstsaison auf lediglich 11 Einsätze. Patrizio Stronati wurde an Mlada Boleslav (CZE) verliehen. Der 22-Jährige spielte bei den Veilchen überhaupt keine Rolle und stand im Herbst in der Bundesliga nur 4 Minuten auf dem Platz.

Bilanz: Viel hat sich bei der Austria am Transfermarkt nicht getan. Schlüsselspieler wie Kayode, Grünwald und Holzhauser konnte man halten.

SK Rapid Wien

Zugänge: Fehlanzeige. Die Hütteldorfer wurden am Transfermarkt nicht aktiv. Junge Eigenbau-Spieler wie Okungbowa, Thurnwald und Arase werden in der Frühjahrssaison in der Kampfmannschaft Einsätze bekommen.

Abgänge: Sportdirektor Fredy Bickel wollte den Kader verkleinern und vor allem Legionäre wie zb. Tomi und Novota abgeben. Letztendlich zerschlugen sich diese Pläne aufgrund der vielen Verletzungen. Mit Paul Gartler (Leihe zu Kapfenberg) und Maximilian Entrup (Leihe zu St. Pölten) gab man zwei junge Österreicher ab.

Bilanz: Bei Rapid lief es nicht nach Plan. Fredy Bickel konnte seine Pläne, Legionäre abzugeben, aufgrund der Verletzungen nicht umsetzen. Novota und Tomi könnten den Verein trotzdem noch verlassen, da in einigen Ländern das Transferfenster noch geöffnet hat.

Die Verletzungen machten Sportdirektor Fredy Bickel einen Strich durch die Rechnung. Foto: GEPA Wien Energie

 

Admira Wacker

Zugänge:  Keine Neuzugänge bei den Niederösterreichern. Nur der Trainer ist neu: Der Kroate Damir Buric beerbt Oliver Lederer.

Abgänge: Ante Roguljic kehrte zum FC Red Bull Salzburg zurück und wurde gleich zu Wacker Innsbruck weiterverliehen. Der Kroate spielte in der Kaderplanung der Admira überhaupt keine Rolle und brachte es in der Herbstsaison auf lediglich 148 Einsatzminuten. Markus Blutsch erging es ähnlich. Der 21-Jährige absolvierte nur 5 Bundesligaspiele und kehrte deshalb zum LASK zurück. Auch er wurde sofort an Blau-Weiß Linz weiterverliehen.

Bilanz: Man darf gespannt sein wie sich die Admira unter Damir Buric entwickelt. Der aktuelle Kader dürfte für die Verantwortlichen zum Klassenerhalt genügen.

Wolfsberger AC

Zugänge: WAC-Coach Heimo Pfeifenberger darf sich über zwei Neue freuen. Mit dem Jamaikaner Dever Orgill holten die Kärntner den finnischen Torschützenkönig ins Lavanttal. Mario Leitgeb vom FC St. Gallen soll die Fäden im Mittelfeld ziehen.

Abgänge: Der 26-Jährige Rechtsverteidiger Michael Berger wechselte in die Sky Go Erste Liga zum FAC.

Bilanz: Kaum Aktivität am Transfermarkt. Die Wolfsberger sind mit ihrem Kader scheinbar zufrieden.

SV Guntamatic Ried

Zugänge: Fehlanzeige. Die Innviertler verstärkten sich nicht.

Abgänge: Kevin Brandstätter der in der Kampfmannschaft überhaupt keine Rolle spielte, wechselte zu BW-Linz.

SKN St. Pölten

Zugänge: Anhalten! Gleich 6 Neuzugänge verpflichtete der Aufsteiger im Winter. Mit Rückkehrer Cheikhou Dieng und dem Ex-Rapid-Star Ümit Korkmaz gelangen Sportdirektor Schinkels zwei Transfer-Coups. Adi Mehremic von Myjava und Babacar Diallo von Kuopio sollen die Verteidigung verstärken. Für den Sturm wurden Maximilian Entrup vom SK Rapid und Lonsana Doumbouya von Inverness verpflichtet. Doumbouya traf in der laufenden Saison bei Inverness in 19 Spielen nur 5 Mal. Nichtsdestotrotz war Sportdirektor Schinkels voll des Lobes: „Fünf Tore in 19 Spielen sagen einiges aus.“

Abgänge: Segovia, Lumu, Dober, Keita, Mader, Heerings, Kuru. Aber der Reihe nach: Daniel Segovia und Alhassane Keita mussten den Verein nach einer Schlägerei in einem Testspiel verlassen (Artikel). Mit Andreas Dober wurde ein verdienstvoller Spieler ebenfalls vor die Tür gesetzt. Er wechselte zu seinem Herzensklub Rapid, spielt dort aber für die zweite Mannschaft. Die Niederländer Jeroen Lumu und Kai Heerings suchten ebenfalls das Weite. Florian Mader (zu Wattens) und Goalie Kuru (zu Bruck/Leitha) wechselten innerhalb Österreichs.

Bilanz: Kein Tag verging ohne Gerüchte und Transfermeldungen aus St. Pölten. Man darf gespannt sein welcher der vier linken Flügel (Korkmaz, Schütz, Drazan, Dieng) spielen darf. Der Kader wurde allerdings definitiv verstärkt.

SV Mattersburg

Zugänge: The Major is back! Stefan Maierhofer kickt nach seinem Engagement bei Wiener Neustadt (2014/15) wieder in der tipico Bundesliga. Er wird definitiv für Schlagzeilen sorgen und die Mattersburger mit seiner selbstbewussten Art nach vorne bringen. Mit David Atanga (von Red Bull Salzburg) und Cesar Ortiz (von Altach) haben sich die Burgenländer auf allen Positionen punktuell und gut verstärkt.

Abgänge: Keine Angänge beim Tabellenletzten der tipico Bundesliga.

Bilanz: 4 Punkte Rückstand auf den Vorletzten St. Pölten sind aufzuholen. Die Mattersburger agierten in der diesjährigen Wintertransferperiode untypisch und verstärkten sich vehement auf beinahe allen Positionen. Mit der Verpflichtung von Stefan Maierhofer ist den Burgenländern ein absoluter Transfer-Coup gelungen. 

Sensations-Transfer: Maierhofer kickt im Frühjahr für den SV Mattersburg. Foto: Red Bull Media