KSV Amateure: neuer Trainer, gleiche Liga, selbes Konzept

kapfenberg

Seit vergangenem Freitag ist es fix: Die KSV 1919 Amateure sind auch in der kommenden Saion in der Regionalliga Mitte vertreten. Die paritätische Kommission entschied wie erwartet gegen einen Verbleib des FC Gratkorn, der ab sofort in der Landesliga spielt. In Kapfenberg zeigt man sich nach dem Urteil glücklich. Wir unterhielten uns mit Sektionsleiter Karl Brandl, der nicht nur über Konzept und Ligazugehörigkeit sprach, sondern auch den neuen Cheftrainer des Amateurteams bekanntgab.

"Sind die jüngste Mannschaft in Österreich" 

"Es ist sehr positiv ausgegangen. Die paritätische Kommission vom ÖFB war anwesend, es wurde offiziell bekanntgegeben, dass wir am 2.8. mit dem Heimspiel gegen Austria Klagenfurt beginnen", berichtet Sektionschef Karl Brandl, der bei der Sitzung in Linz live dabei war. Die Kapfenberger dürfen sich damit auf Saison Nummer drei in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs freuen. Für Verein und Spieler eine unheimlich wichtige Entscheidung, wie Brandl betont: "Wir sind die jüngste Mannschaft in Österreich, spielen nur mit Leuten aus der eigenen Akademie und dem eigenen Nachwuchs. Jetzt bekommen die Spieler Spielpraxis in dieser hochkarätigen Regionalliga Mitte. Sie sind in ganz Österreich tätig, werden von den Medien beobachtet. Da möchte ich auch einmal den Präsidenten (Erwin Fuchs, Anm.) herausheben. Ich bin ihm so dankbar - er erkennt die Perspektive der Jugend, besitzt Handschlagqualität. Ich bin stolz, da dabei sein zu dürfen."

Karl Maier neuer Cheftrainer 

Die Vorfreude auf die prominent besetzte Regionalliga-Saison ist groß bei den Jungfalken. Auch, wenn man sich der schweren Aufgabe bewusst ist. Es werde ein hartes Stück Arbeit warten, weiß auch Brandl. Man wolle sich aber so gut wie möglich verkaufen und die Bestätigung liefern, dass die Einheimischen ihre Chance bekämen. Hauptverantwortlich wird dafür der neue Chefcoach sein. Nach dem Aufstieg von Kurt Russ zu den Profis übernimmt Karl Maier nun das Amt des Haupttrainers bei den KSV Amateuren. Er betreute zuletzt den KSV Kindberg II in der steirischen Gebietsliga. Herbert Wieger und Akademiecoach Milan Zurman sollen ihm zur Seite stehen.

"Das sollte der Weg sein"

Vom Weg, ausschließlich auf den Nachwuchs zu setzen, wird der Verein auch im kommenden Jahr nicht Abstand nehmen. Im Gegenteil. "Wenn man den Jungen die Chance auf Spielpraxis gibt, dann kommt auch etwas dabei heraus. Ich bin jetzt das zehnte Jahr dabei, wir sind neun Mal aufgestiegen. Wir haben sehr viele Spieler herausgebracht, wie beispielsweise einen Philipp Wendler. Das sollte der Weg sein", stellt Karl Brandl klar.

Der Sektionsleiter ist überzeugt, dass mit diesem Konzept auch der Zuschauerrückgang im österreichischen Fußball einzudämmen ist. Das zeige das Beispiel Lafnitz, so Brandl. Der Vorgänge wie etwa in Gratkorn nicht nachvollziehen kann. Und meint damit den Fall Muratovic. "Man kann schon von der Bundesliga in die Regionalliga wechseln, aber dann muss man auch zu den dortigen Rahmenbedingungen spielen. Er war der mit Abstand teuerste Gratkorn-Spieler, mit solchen Summen macht man einen Verein tot", sagt der Funktionär. Ein ähnlicher Fall ist in Kapfenberg zumindest in naher Zukunft nicht zu erwarten - denn das Konzept der Steirer bleibt wie jedes Jahr gleich.

Christoph Gaigg