Sensation zum Dritten? St. Florian fordert die Bullen

st-florian bigsalzburg red-bullDer Sportpark wird aus allen Nähten platzen, wenn am heutigen Sonntagabend Vizemeister Red Bull Salzburg bei Regionalligist Union T.T.I. St. Florian zu Gast ist. Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein. Ein Aufstieg der "Sängerknaben" wäre eine Riesensensation - und genau darauf spekulieren die Wahlmüller-Mannen. Zumal die Salzburger in der Red Bull Ära keine guten Erfahrungen mit oberösterreichischen Drittligisten machten. 

Sensation Nummer drei? 

Es war der 19. September 2010, als die Salzburger Bullen völlig überraschend in der zweiten ÖFB Cup-Runde gegen Drittligist Blau-Weiß Linz den Kürzeren zogen. Unter dem damaligen Coach Huub Stevens setzte es auf der Linzer Gugl eine 1:3-Pleite. Vor gut zwei Monaten folgte Sensation Nummer zwei, der Bundesligist musste die nächste Blamage gegen einen oberösterreichischen Drittligisten hinnehmen. Im Cup-Halbfinale verloren die Salzburger zu Hause gegen den späteren Triumphator aus Pasching mit 1:2. Geht es nach den Florianern, soll der heutige 14. Juli zu einem weiteren Datum des Grauens für die Bullen werden.

"Euphorie ist groß" 

Obwohl die Rollen klarer nicht verteilt sein könnten - die "Sängerknaben" sind weit davon entfernt, bereits im Vorfeld das Handtuch zu werfen. Auch, wenn zwei verschiedene Dimensionen aufeinandertreffen. Weist doch der Bullen-Kader einen Marktwert von mehr als 40 Millionen auf. Alles andere als ein klarer Salzburg-Erfolg käme einer Riesen-Sensation gleich. "Wir gehen topvorbereitet in dieses Spiel. Wir nehmen den Gegner hundert Prozent ernst. Wir wollen bereits in diesem Spiel ein deutliches Signal senden und in die nächste Runde aufsteigen", sagt RB-Coach Roger Schmidt gegenüber sportnet.at. Der Vorfreude der Oberösterreicher tut das keinen Abbruch - im Gegenteil. "Die Euphorie ist groß, das ist eine tolle Sache für die Spieler. Ich muss die Jungs fast ein wenig bremsen", so Trainer Willi Wahlmüller in den OÖ Nachrichten. Er kennt das Rezept für eine mögliche Sensation: "Wir müssen ihren Spielfluss stören und lästig sein."

Neue Gesichter 

Seit 27. Juni steht der Drittligist im Training, bereitet sich auf die kommende Saison in der Regionalliga Mitte vor. Zehn Abgänge haben die Florianer zu ersetzen, neun Neuverpflichtungen muss der Coach integrieren. Eine eingespielte Mannschaft inklusive funktionierender Automatismen ist demnach nicht zu erwarten. Wahlmüller relativiert: "Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Amateur-Mannschaft, um gegen Salzburg zu spielen?", meinte er gegenüber den OÖN. Vielleicht genau an jenem 14. Juli 2013. An dem die dritte Sensation eines oberösterreichischen Regionalligisten gegen Red Bull perfekt gemacht werden soll. 

Christoph Gaigg