Transferanalyse - Teil 1: SV Wallern

WallernDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse jedes einzelnen Vereines. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. Den Anfang macht der Vorjahres-Aufsteiger SV Zaunergroup Wallern, die Experten-Meinung kommt dieses Mal von Reinhard Burits.

Die Neuzugänge

Sinisa Markovic (ASKÖ Donau): Mit Sinisa Markovic zogen die Wallener einen Spieler an Land, der in den vergangenen beiden Jahren der OÖ Liga seinen Stempel aufdrückte. 24 Treffer erzielte der torgefährliche Mittelfeldspieler für den ASKÖ Donau in zwei Saisonen. Nun gilt es für den 24-Jährigen, sich in der dritthöchsten Spielklasse zu beweisen. Das ist Markovic absolut zuzutrauen - auch, wenn er dabei in die großen Fußstapfen von Herwig Drechsel tritt. 
 
Rene Renner (Union T.T.I. St. Florian): Ebenfalls für das Mittelfeld verpflichtete der SVW Rene Renner von Ligakonkurrent St. Florian. Der 19-jährige Youngster ist kein Unbekannter in Wallern. Bereits von 2002 bis 2010 trug er das Trikot der Hausruckviertler. Nach eineinhalb Jahren und 37 Einsätzen in St. Florian kehrt er nun an seine alte Wirkungsstätte zurück. Entsprechend der Philosophie der Oberösterreicher ist Renner ein junger Spieler mit enorm hohem Potenzial. 

Lukas Grgic (WSC Hertha): Noch zwei Jahre jünger ist Lukas Grgic. Der 17-Jährige genoss seine Ausbildung beim FC Wels, war im vergangenen Jahr zu Fünftligist Hertha Wels verliehen. Der SVW erkannte seine Qualitäten und sicherte sich die Dienste des Mittelfeldspielers. Trotz fehlender Erfahrung in der Regionalliga Mitte sicherlich eine heiße Zukunftsaktie für Wallern. 

Alexander Bauer (FC Wels): Auch Alexander Bauer wurde beim FC Wels groß, der 17-Jährige war seit 2002 beim Ex-Verein von Ligaportal-Experte Reinhard Burits aktiv. Für den Mittelfeldspieler ist Wallern die erste Station außerhalb seines Heimatvereines, sein großes Talent ist unbestritten. 22 Mal kam Bauer in der abgelaufenen Saison in der OÖ Liga zum Einsatz, 15 Mal von Beginn an. Auch seine Torgefährlichkeit stellte er dabei unter Beweis, indem er fünf Treffer beisteuerte. 

Bayram Gas (FC Wels): Der Dritte im Bunde aus der Welser Connection begann seine Fußballer-Laufbahn ebenfalls 2002 beim FC Wels. Der 19-Jährige entwickelte sich zum absoluten Stammspieler im Mittelfeld des FCW. Auch Gas gilt als Riesen-Talent, der trotz der Umstellung auf eine neue Mannschaft sowie eine höhere Liga mehr als nur eine Alternative für Wallern-Coach Harald Gschnaidtner sein wird. 

Mario Waltenberger (SV Bad Schallerbach): Nach einem halben Jahr in Bad Schallerbach kehrt der Abwehrspieler nach Wallern zurück, wo er mit einer kurzen Unterbrechung seit 2004 aktiv war. Waltenberger gehört zwar bereits zu den ältesten Neuzugängen bei den Oberösterreichern, ist aber mit seinen 22 Jahren ebenfalls ein Mann für die Zukunft. 

Bruno Zotman (NK Tresnjevka Zagreb): Der einzige Legionär unter den Neuverpflichtungen kommt aus der dritten Liga Kroatiens. Der 21-Jährige sorgt für noch härteren Konkurrenzkampf im Mittelfeld der Hausruckviertler, auch von ihm darf einiges erwartet werden. 

Eric Zachhuber (SCR Altach): Einer der prominentesten Neuen beim SVW ist Eric Zachhuber. 15 Zweitliga-Einsätze für den SCR Altach kann der 19-Jährige bereits vorweisen, der beim FC Pasching und bei der SV Ried ausgebildet wurde. Zachhuber ist ein Mann für die linke Seite im Mittelfeld. 

David Plavac (Union Pregarten): Last but not least wurden die Wallener auch auf der Torhüterposition tätig. Als Ersatz für den abgewanderten Martin Haberl verplichtete der Vorjahres-Aufsteiger David Plavac von Sechstligist Union Pregarten. An der etatmäßigen Nummer eins Matija Dandic wird es für den 19-Jährigen vorerst aber kein Vorbeikommen geben.  

Fazit

Die neun Neuzugänge weisen ein Durchschnittsalter von 19,6 Jahren auf, was den Weg des SV Wallern, auf Jugend und Nachhaltigkeit zu setzen, unterstreicht. Das große Potenzial der neuen Spieler steht außer Frage. Allerdings verlor die Truppe von Coach Harald Gschnaidtner etwa mit Herwig Drechsel (Karriereende), Philipp Huspek, Sebastian Zirnitzer (beide Austria Salzburg), Dominic Schierhuber (Freistadt), Roman Hintersteiner (Donau Linz) oder Harrison Kennedy (Oedt) einiges an Qualität. Entscheidender Faktor in der kommenden Saison wird sein, wie rasch sich die vielen jungen Spieler an Mannschaft und Liga gewöhnen und wie konstant sie ihr Potenzial abrufen können.

 

Das sagt der Experte

Reinhard Burits (Ligaportal-Experte OÖ):
"Die Wallener haben junge Spieler mit sehr viel Qualität geholt. Bayram Gas und Alexander Bauer gehören für mich zu den Besten ihres Jahrganges. Gerne hätten sie wohl noch einen Sechser geholt, da hat sich jedoch nichts mehr ergeben. Ich hoffe nur für Wallern, dass man nicht zu jung ist. Es kann durchaus sein, dass die Mannschaft noch Zeit braucht, man muss den Jungen Schwankungen zugestehen. Der Weg, den die Wallener gehen, ist aber sehr lobenswert, höchster Respekt dafür. Gut für die Jungen ist auch immer ein älterer Spieler, an den sie sich anlehnen können. Den hat Wallern mit Vorisek. Wenn die Jungen konstant bleiben, schätze ich die Mannschaft sehr stark ein. Ich glaube, dass Wallern im gesicherten Mittelfeld landen wird."
 

Christoph Gaigg