Gastgeber Mattersburg musste heute im Auftaktspiel der Frühjahrsmeisterschaft die Sinne wieder deutlich schärfen. In den letzten sieben Pflichtspielen war den Burgenländern kein Sieg vergönnt. Das hatte zur Folge, dass man nach hervorragendem Start kontinuierlich in der Tabelle abrutschte und nun nur noch sechs Punkte vom Tabellenende entfernt ist. Personelle Veränderungen gab es im Winter kaum. Ausschließlich der schon länger wechselwillige Onisiwo suchte das Weite und wechselte zu Mainz in die deutsche Bundesliga. Die Rieder hingegen hatten mit Murg und vor allem Kragl zwei Abgänge zu verzeichnen, die dem Verein sowohl spielerische als auch menschliche Qualität kosteten. Mit Fröschl, Brandner und Honsak wurden aber auch drei neue Spieler geholt, von denen man sich zukünftig doch auch etwas erwarten darf. Heute waren auf jeden Fall beide Teams gefordert, um den Punkteabstand nach hinten zu vergrößern.

Ried auf dem Vormarsch


Die ersten Szenen des Spiels zeigten auf Anhieb, dass beide Mannschaften dazu gewillt waren, einsatzmäßig alles in die Waagschale zu werfen, um letztlich unangenehm zu sein und im Idealfall die Punkte mitzunehmen. Den besseren Start erwischten trotz allem die Gäste aus dem Innviertel. Bereits nach fünf Spielminuten kommt Prada auf der linken Seite zum Ball, spielt einen herrlichen flachen Pass in den Strafraum, der mit Möschl den idealen Abnehmer findet und letztlich auch zum 0:1 für die Rieder führt.

Im Anschluss zeigten sich die Mattersburger nicht sonderlich geschockt und blieben leistungsmäßig gleichauf mit dem Gegner. Für diese Standhaftigkeit sollten die Burgenländer dann auch in der 21. Spielminute belohnt werden. Die Gastgeber holten einen Freistoß auf der rechten Seite heraus. Jano zirkelte den Ball in der Folge auf den Kopf von Pink, der Gebauer mit seinem Präzisen Abschluss keine Chance ließ.

Wenige Minuten später stellte die Mannschaft von Paul Gludovatz aber bereits erneut unter Beweis, dass mit ihr in diesem Frühjahr ganz stark zu rechnen ist. Nach einer Flanke in den Mattersburger Strafraum kommt Fröschl an den Ball und behauptet diesen trotz schlechter Annahme auch noch. Diese Möglichkeit lässt er sich dann nicht entgehen und spitzelt am Mattersburger Keeper Kuster vorbei. Dieser Treffer kam zugegebenermaßen auch durch tatkräftige Unterstützung der Vastic-Hintermannschaft zustande.

Für die letzten Highlights der ersten Spielhälfte sorgte ein Lattentreffer von Fröschl (27.) und der verschossene Elfmeter von Möschl, dem ein Platzverweis von Novak (41.) vorausging. Demnach ging es anschließend hochverdient mit einer Ried-Führung in die Halbzeitpause.

Ried gefällig, Mattersburg über Standards erfolgreich

Die Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts gehörte erneut den Gästen aus Ried. Nur sieben Minuten sollte es dauern bis Fröschl bereits zum zweiten Mal am heutigen Tage nur das Aluminium treffen sollte.
Die Belohnung für diesen Aufwand sollte aber nicht lange auf sich warten. Nach 59 Minuten kommt Antonitsch im Zentrum nach einem Eckball etwas glücklich an den Ball, verwertet aber effektiv per Schienbein zum verdienten 1:3 Zwischenstand.

In der Folge sollte das Spiel aber innerhalb von nur fünf Minuten völlig auf den Kopf gestellt werden. Den Beginn machte Malic mit dem völlig überraschenden Anschlusstreffer (67.) nach einem Eckball. Nur wenige Augenblicke später sollte Prietl die Mattersburgfans endgültig in Ekstase versetzen, als er an der Strafraumgrenze an den Ball kommt, einfach abzieht und das Spielgerät völlig unhaltbar und humorlos in das rechte Kreuzeck zimmert – unfassbar.

Anschließend war es ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Trotz spielerischer Überlegenheit konnten die Rieder die aussichtsreiche Führung nicht über die Zeit retten, die Mattersburger hingegen haben sich den Punktgewinn durch aufopferungsvollen Kampf in Unterzahl noch verdientermaßen erkämpft. Ebenso kamen die neutralen Fußballfans vollkommen auf ihre Kosten. Ein annehmbarer Start aus der Winterpause.

Die Stimmen zum Spiel:

Thomas Fröschl (Spieler SV Ried): "Wir hätten das SPiel gewinnen müssen. Es gab so viele Möglichkeiten zum Sieg zu kommen, wir sind selber Schuld. Ich bin froh wieder in der Bundesliga zu sein und dass mir der Trainer heute das Vertrauen geschenkt hat. Für mich ist der Elfmeter klar zu geben gewesen. Wir nehmen den Punkt so mit. Gegen den Abstieg hilft jeder Punkt."

Manuel Prietl(Spieler SV Mattersburg): "Das Spiel ist nicht so gut für uns gelaufen. Wir müssen die Fehler abstellen und es im nächsten Spiel einfach besser machen. Für das erste Tor, war es glaube ich nicht so schlecht. Es war ein sehr wichtiges Tor. Das 3:3 nehmen wir so mit. Im Cup wollen wir dann aber ein anderes Gesicht zeigen."