In allen 9 Partien der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/2023 erzielte der LASK das 1:0, doch heute gegen die WSG Tirol in der Raiffeisen Arena in Pasching drehte erstmals ein Gegner die Partie. Die Wattener glichen die frühe Führung (3.) der Linzer postwendend aus, um kurz vor der Pause per Doppelschlag zum 3:1-Halbzeitstand das Match zu drehen. Nach dem Seitenwechsel erhöhten enorm effiziente Tiroler um Triplepacker Nik Prelec gar auf 4:1. Erstmals in dieser Saison lief die Kühbauer-Elf einem Rückstand hinterher, um letztendlich die erste Niederlage zu kassieren. Ligaportal fragte bei zwei Langzeit-LASKlern nach.

"Wir hängen da alle mit drin"

LASK-Kapitän Alexander Schlager (Foto) über...

...die erste Niederlage und zu großem Abstand der LASK-Spieler bei WSG-Toren: "Was kann man dazu sagen, außer, dass wir einfach zu viele individuelle Fehler gemacht haben. Auch im Spiel mit dem Ball. Dass wir sehr viele Zweikämpfe verloren haben über 90 Minuten. So werden wir leider nicht viele Punkte holen...das muss uns schon bewusst sein. Wir sind gut in das Spiel gestartet, haben dann relativ schnell den bitteren Ausgleich gekriegt. Das sind alles keine Zufälle. Wir müssen an den Dingen arbeiten, und zwar hart arbeiten. Dann bin ich mir sicher, dass wir auch wieder zum Punkten anfangen werden. Die Qualität ist ja da. Es war heute natürlich ein Rückschritt, doch wir werden daran arbeiten, dass wir besser werden."

...ob zweiwöchige Pause zur rechten Zeit kommt, wobei er ja bei ÖFB-Team: "Es ist natürlich nicht leicht, wenn du jetzt zwei Wochen kein Pflichtspiel hast. Wir werden das Spiel analysieren wie jedes andere Spiel, unsere Lehren daraus ziehen. Es sind zum Glück einfache Dinge, die wir abstellen müssen. Schneller wieder fitter im Kopf und im Körper werden."

...wie schon in Lustenau nach 1:0-Führung heute wieder Behäbigkeit im Spiel: "Wir haben sehr viele einfach vermeidbare Fehler gemacht. Im Spielaufbau. Da ein Kontakt schlecht, da einer zu weit, da ein Zweikampf nicht gewonnen, nicht unbedingt verteidigt mit dem Ball. Wir hängen da alle mit drin. Es war von allen eine mäßige Leistung, sonst wäre sowas am Ende nicht herausgekommen. Das gilt es umzuswitchen, umzustellen...dann wird es wieder positiv."

"Nach einem verlorenen Spiel Schädel nicht komplett in Sand stecken"

...ob wieder am "Boden der Tatsachen", nach ersten Spielen mit Erfolgen gegen allesamt Meistergruppen-Mannschaften und jetzt drei Mal sieglos gegen Quali-Klubs aus Vorjahr: "Wenn man nach 9 Spieltagen das erste Mal verliert, schmerzt das genauso wie als wenn es nicht gegen vermeintliche Mannschaften von unten passiert wäre. Es muss einfach unser Ziel sein, in jedem Spiel die selben Erwartungen und Ansprüche an uns selbst zu haben. Egal gegen welchen Gegner. Natürlich sind wir happy, dass wir gut in die Saison rein gestartet sind."

Aber eine Saison ist sehr lang und wir müssen uns dessen bewusst werden, dass es im Endeffekt darum geht, Kontinuität auf den Platz zu bringen. Das ist das, was uns die letzten Wochen etwas abgegangen ist. Aber nichtsdestrotrotz dürfen wir jetzt nicht gleich nach einem verlorenen Spiel den Schädel komplett in den Sand stecken. Es gibt da schon Dinge zum arbeiten und das werden wir tun."

...seine Berufung nach langer Zeit in ÖFB-Team in Kader für Nations League-Partie in Frankreich und gegen Kroatien: "Es ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn man wieder berücksichtigt wird. Ich freu mich darüber und bin ganz gespannt wie das dort ist. Ich werde mit einer riesigen Freude am Montag dort aufkreuzen und bin mir sicher, dass ich da eine coole Zeit habe."

...Kontakt zu Neo-ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick: "Robert Almer (Anm.: ÖFB-Tormanntrainer) rief mich an. Mit Ralf Rangnick habe ich noch nicht gesprochen."

Peter Michorl mit Turban...der 27-jährige Wiener und Langzeit-LASKler (seit 8 Jahren bei den Athletikern) gab den einzigen Torschuss der Linzer in der 2. Halbzeit ab. Von Aufbäumen und Aufholjagd keine Spur. Vorne weg dagegen der Ex-Linzer Valentino Müller, der einen Top-Assist zum 3:1 für Rinaldi lieferte.

"Gilt wieder, die Leistungskurve nach oben zu schrauben"

Mittelfeld-Kreativkopf Peter Michorl über...

...seine gesundheitliche Situation nach Kopfverletzung und Turban: "Alles gut. Ich hatte einen Zusammenstoß. Scheißegal, die Niederlage schmerzt mehr."

...Knackpunkt des Spiels und ob Gegentor nach 1:0-Führung zu schnell kam: "Es ist natürlich blöd, wenn du direkt danach das Gegentor kriegst. Doch danach waren wir die spielbestimmende Mannschaft bis zum 1:2. Da hätten wir in Führung gehen können. Danach war es dann ein rabenschwarzer Tag von allen Beteiligten und natürlich viel zu wenig."

...wie schon in Lustenau nach 1:0-Führung heute wieder Behäbigkeit im Spiel: "Bis zum 1:2 würde ich nicht sagen und es bis dahin ein ansehnliches Spiel war, wo wir Chancen gehabt haben, um erneut in Führung zu gehen. Aber danach war es schwierig zu erklären. Da war es eine sehr, sehr schlechte Leistung. Aber vielleicht zum richtigen Zeitpunkt, um in der Länderspielpause die Sinne wieder zu schärfen."

...erste Spielen mit Erfolgen gegen Meistergruppen-Mannschaften und jetzt drei Mal sieglos gegen Quali-Klubs aus Vorjahr, wo LASK in Favoritenrolle: "Es ist schwierig zu erklären. Wir hatten einen Super-Saisonstart gegen Gegner, wie Sie sagten, die oben anzusiedeln waren. Dann muss du nachlegen. Das haben wir jetzt leider nicht geschafft in den drei Spielen. Vielleicht der richtige Schuss vor den Bug. In der Länderspielpause müssen wir jetzt ganz, ganz hart arbeiten. Es warten noch schwierige Gegner auf uns (Anm.: nächstes Spiel am 1. Oktober bei Spitzenreiter & Serienmeister FC Red Bull Salzburg auswärts). Es gilt wieder, die Leistungskurve nach oben zu schrauben." 

Die Interviews führte Ligaportal-Redakteur Herbert Pumann

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at