Die WSG Tirol trifft am morgigen Samstag, den 1. Oktober 2022, in der 10. Runde zur ADMIRAL Bundesliga im Tivoli in Innsbruck auf den SK Rapid Wien - ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Der Rekordmeister braucht dringend einen Sieg. Die WSG Tirol will nach dem 4:1-Coup beim LASK in Pasching gegen die Hütteldorfer, gegen die Kapitän Oswald & Co. in 17 Tagen im UNIQA-ÖFB-Cup-Achtelfinale schon wieder treffen (dann in Wattens), mit einem Dreier nachlegen. Für einen im Wattener Lager sind die beiden Oktober-Duelle gegen Rapid speziell: Lukas Sulzbacher.

Spezielles Spiel für Lukas Sulzbacher gegen seinen Ex-Klub SK Rapid Wien. Der 22-jährige, gebürtige Tullner wechselte diesen Sommer von Hütteldorf nach Tirol und stammt aus der Jugend vom SK Rapid. Für die BL-Mannschaft der Grün-Weißen absolvierte der Rechtsverteidiger, der vom Linzer Hagmayr Management betreut wird, sechs Pflicht-Partien, für den SK Rapid II gesamt 48 (2 Tore, 6 Assists). Bei der WSG Tirol zählt der Rechtsfuß zu den Stammkräften, steuerte bisher in 7 BL-Spielen 2 Assists bei und hat dort Vertrag bis Sommer 2024.

WSG Tirol ungutes Omen für Rapid-Trainer

Beim SK Rapid rumort es seit Wochen, lassen die sportlichen Darbietungen zu wünschen übrig. Mit nur einem einzigen Sieg aus den letzten sechs Spielen und Platz 8 in der Tabelle, inklusive dem peinlichen Aus in der Conference-League-Qualifikation gegen den FC Vaduz, ziehen dunkle Wolken über Wien-Hütteldorf. Präsident Martin Bruckner und Geschäftsführer Christoph Peschek haben dem anhaltenden Druck der Rapid-Ultras bereits "Tribut gezollt" und hören auf.

Chefcoach Ferdinand Feldhofer verschaffte der unerwartete Punktgewinn zuletzt bei Serienmeister & Spitzenreiter FC Red Salzburg für die länderspielbedingte Bundesliga-Pause etwas "Durchatmen". Offiziell steht der 42-jährige Vorauer als Chefcoach beim Rekordmeister nicht zur Diskussion, inoffiziell könnte das Spiel am Tivoli wenige Wochen vor seinem 43. Wiegenfest sein letztes für Rapid sein. Ferdinand Feldhofer wäre dann bereits der fünfte Trainer, der unmittelbar nach einer Niederlage gegen die WSG Tirol seinen "Hut nehmen" würde. 

Bis auf Skrbo & Okungbowa alle an Bord

Für WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger ein klarer Fall von "Hätt-i-tät-i-war-i". Der 49-jährige Tiroler nimmt die explosive Stimmung beim Rekordmeister zwar wahr, kümmert sich aber ausschließlich um jene Dinge, die er selbst beeinflussen kann. Silberberger hofft nach der produktiven länderspielbedingten Bundesliga-Pause deshalb gegen die Wiener nahtlos an das großartige 4:1 beim LASK anschließen zu können, wo man vor allem Effizienz beim Torabschluss zeigte.

Die Rückkehr zahlreicher Leistungsträger, die zuletzt verletzungs- bzw. krankheitsbedingt fehlten, nährt diese Hoffnung. Lediglich Stefan Skrbo und Osarenren Okungbowa stehen nicht zur Verfügung, beim Rest hat Silberberger die Qual der Wahl. Vor allem in der Offensive darf man gespannt sein, wem der Tiroler Chefcoach diesmal das Vertrauen für die Startelf schenkt.  

"Solche Highlights helfen und pushen extrem"

WSG-Coach Thomas Silberberger über...

…wie zufrieden er mit den zwei Trainingswochen während der Pause war: „Sehr! In meinen Augen haben wir sehr gut gearbeitet. Wir haben die verletzten Spieler zurückgeführt. Bis auf die Langzeitverletzten Stefan Skrbo und Osarenren Okungbowa sind alle fit und wieder hergestellt. Das gibt uns natürlich mehr Optionen. So gesehen haben wir die Länderspielpause optimal genutzt.“  

…Erwartung gegen Rapid: „Mit Rapid Wien kommt der Rekordmeister. Auch wenn sie jetzt eventuell in unruhigem Fahrwasser sind, haben sie immer Zugkraft. Rapid Wien wird gegen die WSG Tirol immer in der Favoritenrolle sein. Aber wenn wir so spielen wie beim LASK, unsere Tugenden abrufen und gegen Widerstände ankämpfen, dann ist auch gegen Rapid Wien was möglich.“ 

… wie gut der Mannschaft der 4:1-Erfolg beim LASK getan hat: „Definitiv sehr gut. Jeder, der täglich mit der Mannschaft arbeitet, weiß, dass solche Highlights immer extrem pushen und extrem helfen. Mit dem gewonnenen Selbstvertrauen geht vieles leichter von der Hand. Das war für uns sehr wichtig, dass wir nach langer Zeit wieder einmal gesehen haben, dass wir auch ein absolutes Topteam in Österreich schlagen können.“

… ob der Druck am Samstag ausschließlich auf Rapid liegt, oder ob die WSG auch Druck verspürt: „Wir verspüren einen positiven Druck. Rapid steht sowieso immer unter Druck. Und wenn es gegen die WSG Tirol geht, liegt der Druck siegen zu müssen, meistens beim Gegner.“

… wo man Rapid defensiv am ehesten treffen kann: „Wenn wir so auftreten wie beim LASK, können wir sie überall erwischen. Wenn wir so spielen, wie gegen den WAC zuhause, dann werden sie uns überall erwischen. Es hängt viel von der Tagesverfassung ab. Ob Rapid mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette spielt, ist völlig egal.“

Ex-Rapidler Lukas Sulzbacher: "Das hab ich so noch nicht gekannt"

WSG-Sommer-Neuzugang Lukas Sulzbacher über...

… wie sehr er sich auf das spezielle Spiel gegen seinen Ex-Verein freut: „Die Vorfreude ist sehr groß. Es ist natürlich was Besonderes, gegen den Ex-Klub zu spielen. Das hab‘ ich so noch nicht gekannt.“ 

… ob er im Austausch mit seinen ehemaligen Mitspielern ist und mitbekommt, was bei Rapid grad vor sich geht: „Ich bin natürlich im Austausch mit den Spielern, bekomme aber das meiste, vor allem die Dinge, die die Präsidentschaft betreffen, auch nur über die Medien mit. Die Spieler konzentrieren sich hauptsächlich auf das Sportliche.“

Fakten-Check

Sowohl die WSG Tirol als auch Rapid halten vor der 10. Runde zur ADMIRAL Bundesliga bei einem Torverhältnis von Minus 1. Die beiden Teams sind zwei von gesamt 8 Vereinen der 12er-Liga, die nach 9 Spieltagen ein negatives Torverhältnis vorweisen.

Wattens scorte in bislang 9 Runden 13 Mal (1,44 Tore/Spiel), Rapid in 8 Runden 8 Mal (1 Tor/Spiel). Der Rekordmeister, der noch das Nachtragsspiel gegen den TSV Hartberg ausstehen hat (26.10.), kassierte bisher erst 9 BL-Gegentore. Die WSG Tirol rangiert mit bisher 14 Gegentoren im Liga-Ranking auf Platz 5. 

  

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL