Zweites interessantes Trainer-Duell in Rd. 13 der ADMIRAL Bundesliga auch in Wolfsberg. Während sich Samstag in Hütteldorf die ehemaligen SK Rapid-Weggefährten Zoran Barišić (Interimscoach Grün-Weiß) und Peter Pacult (SK Austria Klagenfurt) begegnen, passiert das tags darauf beim Match Wolfsberger AC vs. SCR Altach zwischen Robin Dutt (WAC) und Miroslav Klose (SCRA). Der 57-jährige Kölner war DFB-Sportdirektor 2012/2013, als Miroslav Kose Top-Torjäger im Nationalteam war und ein Jahr später ja Weltmeister wurde. Im Hinspiel in Altach trennte man sich 2:2, nachdem die Vorarlberger zwei Mal in Führung gingen.

Simon Piesinger (WAC, re.), der verletzungsbedingt länger ausfallen wird, und Altachs Torgarant Adthe Nuhiu, der bisher mit 7 Treffern fast 50% aller 15 Saisontore der Vorarlberger erzielte, beim Hinspiel am 30. Juli. Der 1,97-Meter Hüne der Vorarlberger wird hier tatsächlich vom 5 Zentimeter "kleineren" Wolfsberger überragt.

Gegen WAC-Torfabrik "muss die Null stehen so lange es geht"

Altacher Aufwind im Herbst! Die Vorarlberger überzeugten in den jüngsten drei Partien, holten bei ihren jeweiligen Kraftakten dabei zwei Siege (3:2 in Ried und 1:0 daheim gegen TSV Hartberg) und verlangten bei der unglücklichen 2:3-Heimniederlage gegen Liga-Leader FC Red Bull Salzburg dem Serienmeister alles ab. Nach schwierigen August- und September-Wochen ist das Lachen im Ländle wieder breiter geworden, soll der Altacher Aufwärtstrend auch im Lavanttal fortgesetzt werden. 

SCRA-Chefcoach Miroslav Klose vor dem Duell beim WAC: "Wir wissen, wie schnell es gehen kann in der Bundesliga. Wenn du auf so einem aufstrebenden Ast bist, solltest du versuchen, weiter nach oben zu klettern. Wir sind so ein bisschen im Aufwärtstrend, der WAC hat das Pokalspiel gewonnen, vorher die Spiele nicht so gut bestritten." Nachsatz vom 44-jährigen Deutschen gegen die nach Salzburg zweitbeste Offensive der Liga (24 Tore): "Die Null muss stehen so lange es geht."

Bei seiner ersten Station als Bundesliga-Chefcoach hat Miroslav Klose in relativ kurzer Zeit bereits Veränderungen vorgenommen und ist vom offensivfreudigen Fußball, der dem WM-Rekordtorschützen zwar jede Menge Schulterklopfer (vom Gegner...), doch seiner Mannschaft auch Gegentore und Niederlagen eingebrockt hat, zur defensiveren, altbekannten Altacher Variante zurück gekehrt. Klose: "Weil es der Mannschaft einfach gut tut und wir im Umschaltspiel unsere Möglichkeiten haben." Und auch hin und wieder das Quäntchen Glück (des Tüchtigen), dass sich die Rheindorfer auch erarbeitet haben. "Natürlich kommt jetzt ein bisschen die Euphorie, der Spaß im Training zurück. Das sehe ich mit großer Freude, darum gehts im Fußball."

Kuriosum am Rande vor der Partie: mit 26 (SCR Altach) und 25 (WAC) kommt es zum Duell der beiden Klubs mit den derzeit meisten Gegentoren der Liga. 

 

Achillesferse Abwehrverhalten - Prunkstück Offensive

Demgegenüber ist der WAC als "Serientäter" unterwegs. Ein ständiges Auf und Ab, wie am Mittwochabend in Linz nach dem Cup-Spiel bei Blau Weiß auch Chefcoach Robin Dutt gegenüber Ligaportal bemerkte. Nach dem personellen Umbruch im Sommer samt Aderlaß durchaus nachvollziehbar, es ist halt ein Prozeß. Und apropos Serien: gegen den SCR Altach sind die Wölfe immerhin seit drei Partien unbesiegt (2 S, 1U).

Nach einem Zwischenhoch im September stehen Kapitän Leitgeb und Co. im Oktober noch mit leeren Händen da in der Liga - 1:2 daheim vs. SV Ried und 2:3-Niederlage bei Vizemeister SK Sturm Graz. In der Merkur Arena in Graz-Liebenau verletzte sich noch zu allem Unglück auch noch Stammkraft Simon Piesinger. Der 30-jährige gebürtige Linzer erlitt einen Knie-Innenbandeinriss im Knie. Der Innenverteidiger wird längere Zeit ausfallen. Dabei wird in Anbetracht der zuvor erwähnten vielen Gegentore gerade einer wie er gebraucht. 

BMB: Offensiv-Trio Baribo, Malone und Ballo

"Unser Prunkstück ist eben die Offensive", meinte Trainer Robin Dutt am Montagabend in der Sky-Sendung "Talk & Tore". Wobei Maurice Malone & Top-Torjäger Tai Baribo prima harmonieren und auch der dahinter agierende Ballo immer wertvoller wird. Doch Vorne hui...und hinten...na ja...wenn man immer ein Tor mehr erzielt statt kassiert. Robin Dutt wendet ein: "Ganz zufrieden bin ich damit nicht. Der Preis, den wir bezahlen, ist nicht gering. Momentan geht es sich noch so aus, dass wir auf dem Tabellenplatz stehen, wo unser Saisonziel erreicht wäre."

 

Auf Rang 6, der nach dem Grunddurchgang für die Meistergruppe berechtigt, in der die Wolfsberger seit der Liga-Reform neben Sturm Graz und dem FC Red Bull Salzburg zu jenen drei Klubs zählen, die stets dabei waren.  berechtigt im Frühjahr zum Rennen um die Europacup-Startplätze, einen solchen will der Verein nach dem Umbruch im Sommer wieder erreichen.

Erreichen wolle Robin Dutt mit seiner Elf definitiv auch eine bessere Balance im Spiel: "Momentan fängt die Offensive die defensiven Probleme auf."

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL