Bei der WSG Tirol erfolgte - the same procedure every year... - wieder Mal im Sommer ein personeller Umbruch. Doch einmal mehr hat es WSG-Langzeit-Chefcoach Thomas Silberberger geschafft schnell eine homogene Mannschaft zu formen, die im Herbst die ADMIRAL Bundesliga rockte. Die "Wattener Wundertüte"! Kapitän Oswald und Co. überwintern unter den Top-6, auf einem stolzen 5. Rang. Dabei ließen die Tiroler in den Auftaktwochen gar noch "Punkte liegen". Thomas Silberberger, seit 2013 (!) Wattener Chefcoach, äußerte sich dazu und diversen anderen Themen in der Sky Sport Austria-Sendung "Talk & Tore".

Thomas Silberberger ist glänzend und strahlend aufgelegt. Wen wundert´s bei den großartigen Erfolgen im Herbst. Die WSG Tirol überwintert auf Rang 5 und ist mit dem FC Red Bull Salzburg in den 5 Rückrundenspielen bestes Team (4S, 1U).

Überbordendes Ziel ist der Klassenerhalt"

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol) über...

…Weg von WSG Tirol und mögliche Saisonziele: „Wir haben kontinuierlich gearbeitet. Die Hinrunde war holprig und wir haben extrem viel hergeschenkt, aber die Entwicklung der letzten Wochen ist toll. Zu Ende des Transferfensters haben wir nochmal einige Treffer gelandet. Wir haben die letzten 5 Mal hintereinander mit der gleichen Startelf beginnen können.

Wir haben auch eine längere Zündschnur bei den Spielern. Wir fahren sehr gut mit diesem kontinuierlichen Weg. Überbordendes Ziel ist der Klassenerhalt. Wir waren mit einem Fuß in der Conference League drinnen, aber mit dem Europa Cup zu planen, wäre vermessen. Es gibt immer einen Nischenplatz im Meisterplayoff, weil irgendein Großklub Probleme hat, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Wenn die Großklubs arbeiten würden gemäß dem, was budgetmäßig auf dem Platz steht, wäre nie ein Platz in den Top-Sechs für solche kleinen Vereine wie uns möglich. Wir haben wahrscheinlich das niedrigste Budget der Liga. Deswegen ist der Klassenerhalt unser Ziel.“

"Kann mir nochmal 10 Jahre in Wattens vorstellen"

…seinen Vertrag: „Ich fühle mich rundum wohl in Wattens. Ich bin Tiroler, das merkt man, glaube ich. Wenn mich ein anderer Verein holt, hätte der natürlich fünf bis sechs Jahre Ruhe im sportlichen Bereich (lacht, Anm.). Ich kann mir nochmal 10 Jahre in Wattens vorstellen. Wir haben eine Vereinbarung, aber es steht keine Jahreszahl drinnen. Die letzten zwei Jahre haben wir nie verlängert in schriftlicher Form.“

…Rolle von WSG-Präsidentin Diana Langes-Swarovski: Unser größter Sponsor ist der Bewerb, die Bundesliga, die medialen Rechte. Die Zuschauereinnahmen sind nicht einmal im Budget enthalten. Aber natürlich, immer wenn eine Lücke entsteht, ist sie da mit ihrem Privatvermögen und sie trägt einiges dazu bei, dass der Verein in schwarzen Zahlen arbeiten kann.“

"Verein war in einer Art Wachkoma"

…die fehlende Fanbasis bei WSG Tirol: Der Verein hat nie Ziele gehabt. Der Verein war in einer Art Wachkoma. Sie haben in der Regionalliga oder 2. Liga gespielt, das war jedem egal. Deswegen hat der Verein nie eine Fanbasis gehabt. Dort ein Feuer zu entfachen ist extrem schwierig. Die Historie des Tiroler Fußballs der letzten 20 Jahre ist – muss man ehrlich sagen – katastrophal.“

Vertragsverlängerung von Andreas Schicker als Sportdirektor bei Sturm Graz: „Man muss den Hut ziehen davor, wie sich Sturm entwickelt hat unter Schicker und Ilzer. Sie sind durch die Decke gegangen und sind erster Verfolger von Salzburg.“

…Weg von Sturm Graz: „Richtig gut macht es Sturm Graz. Die haben einiges abgeschöpft, was andere Vereine verpasst haben. Sie haben sich Spieler geholt, die top ausgebildet waren. Wir sind nicht die erste Adresse im ‚Radl‘.“

Entlassung von Klaus Schmidt und die Trainer-Philosophie bei WSG Tirol: „Er hat natürlich wenige Punkte, aber er hat jetzt 26 Spiele gemacht. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt. In Tirol haben wir einen anderen Ansatz, da haben wir Glück gehabt, weil wir den Verein entwickeln dürfen. Wir haben eine längere Zündschnur als andere Vereine.“

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at und Richard Purgstaller