Im Rahmen seines 12-tägigen türkischen Trainingslagers in Belek/Antalya absolvierte der SK Rapid Wien am heutigen Dienstag sein letztes von 3 Testspielen. Gegen den 16-fachen ukrainischen Meister und ruhmreichen Traditionsklub Dynamo Kiew um den 77-jährigen, rumänischen Coach Mircea Lucescu bot der ADMIRAL Bundesliga-Vierte aus Hütteldorf eine sehr gute Darbietung und kam verdientermaßen zum 4:0-Sieg (Halbzeit 2:0). Tore: Burgstaller per Doppelpack, Knasmüllner und ein Eigentor. Morgen geht es für die Grün-Weißen retour nach Wien. Siehe auch WINTER-TESTSPIELE der ADMIRAL Bundesligisten.

Kollektiver Torjubel beim SK Rapid in Belek, vor allem nach einem "Kollektiv-Treffer" zum 2:0...einer sehenswerten Kombination...Ante Bajic über den linken Flügel mit der Hereingabe, Roman Kerschbaum lässt listig das Spielgerät durch für den dahinter heran stürmenden Guido Burgstaller, der in typischer Torjäger-Manier vollendet.

Sturms Schicker sah engagierte Rapidler

Die Test-Partie begann auf Wunsch von Dynamo Kiew, für den 16-fachen ukrainischen Meister wird die Meisterschaft erst am 5. März fortgesetzt, 5 Minuten später. Bei prima Klima und eine Halbzeit lang noch vor Abendeinbruch Sonnenschein ging der SK Rapid in der, nein nicht "mythischen Rapid-Schluss-Viertelstunde", sondern in der Anfangsviertelstunde mit 1:0 in Führung (12.). Nach scharfer Hereingabe von Oliver Strunz bugsierte der 20-jährige Ilya Zabarnyi den Ball für die blau bedressten Ukrainer ins eigene Netz.

Kurz zuvor waren vor den Augen von "Spion" Andreas Schicker (Geschäftsführer Sport von Sturm Graz, Bundesliga-Auftaktgegner vom SK Rapid in 2023 am 12.02., 20:30 Uhr, in der Merkur Arena in Graz-Liebenau) Oliver Strunz und Roman Kerschbaum bei einer Doppelchance der Hütteldorfer noch am Kiewer Keeper gescheitert. Dynamo setzte sich ja im vergangenen August in der 3. Runde der Champions League-Quali knapp und erst per 2:1 n.V. gegen und bei Sturm Graz durch, nachdem die Ukrainer das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatten.

Sehenswerte Kooperation beim 2:0

Beim Rapid-Test in Belek verflachte die Partie nach der 1:0-Führung etwas, was in Anbetracht der kräftezehrenen Trainingsintensität in diesen Tagen nicht überrascht.

Doch in der 32. Minute setzten dann die Grün-Weißen wieder ein Statement. Ante Bajic kam über den linken Flügel zum Zuge, passte nach innen, wo Roman Kerschbaum geistesgegenwärtig den Ball passieren ließ, sodass der dahinter bereits lauernde Guido Burgstaller in typischer Torjäger-Manier zum 2:0-Pausenstand "einnetzte". In der 40. Minute gab es noch eine kurze Schrecksekunde: Jonas Auer schien bei einem Mittelfeld-Duell etwas im Gesicht abbekommen zu haben, blutete wohl auch an der Lippe, doch konnte nach kurzer Behandlung weitermachen.

Er hat es wieder getan: Christoph Knasmüllner. Wie am 9. Dezember beim Testspiel gegen den FC Schalke 04 in Hütteldorf (2:2) - im Foto - verwertete der 30-jährige Wiener wieder einen Freistoßball direkt...diesmal in Belek gegen Dynamo allerdings von halbrechts aus 18 Metern in die rechte Ecke.

Burgstaller-Knaller nach Corner-Variante zum 3:0

Weiter ging es dann auch mit Halbzeit 2...und schnell einem Rapid- und Burgstaller-Tor. Nach einer einstudierten Cornerball-Variante von rechts spielte Roman Kerschbaum flach an den Sechzehner, wo "Burg-Knaller" völlig blank zum Abschluss kam und per Direktabnahme aus 16 Metern die Kugel mit rechts halbhoch im rechten Eck platzierte (47.).

Gegen den prominenten Gegner aus Kiew kontrollierte die Elf von Trainer Zoran Barišić bei mittlerweile einem malerischen Sonnenuntergang und Abendröte auch weiter das Spielgeschehen, wirkte frischer. Der 3:0-Vorsprung verschaffte zusätzlich Rückenwind.

Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Christoph Knasmüllner mit einem feinen Freistoßschlenzer (80.).

Am morgigen Mittwoch begeben sich die Grün-Weißen auf die Heimreise von der türkischen Riviera nach Wien-Schwechat bzw. -Hütteldorf.

"Sehr, sehr gute Leistung von gesamter Mannschaft"

SK Rapid-Trainer Zoran Barišić: "Wir wissen das Ergebnis schon einzuordnen und bewerten es nicht über. So wir auch alle anderen Testspiel-Ergebnisse nicht überbewerten wollen. Wir waren gegen einen sehr starken Gegner heute ganz gut organisiert und haben auch einige gute Umschaltmomente gehabt. Es gibt natürlich immer noch Dinge, die verbessert werden müssen. Wie vielleicht das Spiel mit dem Ball, die Beweglichkeit und Schnelligkeit im Kopf. Auch die Überzahlsituationen noch besser auszuspielen. Alles in allem war es ein sehr gelungener Test mit einer sehr, sehr guten Leistung von der gesamten Mannschaft, was das sehr gute Trainingslager abrundet."

Barišić-Fazit zum Trainingslager: "Es war ein sehr gutes Trainingslager. Die Jungs und der Trainerstaff, alle haben sehr gute Arbeit abgeliefert und mitgezogen. Natürlich ist ein Wermutstropfen, dass einige Spieler leichte Verletzungen davon getragen haben. Man wünscht sich natürlich, dass der komplette Kader immer gesund bleibt. Doch im Leistungssport hat man halt immer wieder mit Verletzungen umzugehen." 

Barišić über fehlendes Trio Druijf, Grüll & Kühn

Zoran Barišić über fehlende Spieler Druijf, Grüll und Kühn: "Bei Ferdy (Druijf) werden wir abwarten müssen. Wenn wir in Wien sind gibt es ein MRI (Magnetresonanztomographie), dann werden wir sehen. Marco Grüll hat leichte Muskelprobleme gehabt und wir heute nicht so viel riskieren wollten. Deshalb ist er nicht zum Einsatz kommen. Ich gehe davon aus, dass er ab kommenden Montag und der neuen Trainingswoche voll einsetzbar ist. Nicolas Kühn hatte die Grippe, ist nachgekommen ins Trainingslager. Er hat auch leichte Muskelverhärtungen, die aber - wie ich glaube und hoffe - am Montag wieder vorbei sein werden."

Zoran Barišić über weiteres Vorbereitungsprogamm bis zum ÖFB-Cup-Viertelfinalspiel beim WAC (Fr., 03.02.2023, 18 Uhr): "Zunächst einmal geht es morgen sehr zeitig in der Früh nach Hause. Wir trainieren dann nochmal am Donnerstag. Freitag, Samstag und Sonntag ist frei. Montag nehmen wir das Training wieder auf und werden uns dann auf den WAC und die kommenden Gegner weiter vorbereiten."

Burgstaller: "Schwung mitnehmen in nächste Wochen"

Doppeltorschütze Guido Burgstaller zum 4:0-Sieg: "Für das letzte Spiel im Trainingslager war das schwer in Ordnung. Wir haben gute, aber auch weniger gute Phasen gehabt. Das soll man nicht überbewerten. Trotzdem tut so ein Sieg gut gegen einen sehr guten Gegner, der den Ball gut laufen ließ. Wir können mit den 10-11 Tagen in der Türkei sehr zufrieden sein. Wir sind auch mit den Verletzungen gut durchgekommen, ein paar Kleinigkeiten ist normal, das hat man immer dabei. Ich hoffe, dass wir den Schwung mitnehmen in die nächsten Wochen."

 

Dienstag, 24.01.2023, 15 Uhr MEZ, 17 Uhr Ortszeit Belek/Antalya, Mardan-Stadion Antalya

Testspiel SK Rapid vs. Dynamo Kiew 4:0 (2:0)

SK Rapid: Hedl (46. Gartler); Oswald (62. Schuster), Querfeld (46. Sollbauer), Wimmer (46. Dibon), Auer; Pejić (62. Petrovič), Kerschbaum (75. Bajlicz); Bajić (62. Zimmermann), Greil (62. Knasmüllner), Strunz (46. Moormann); Burgstaller (62. Binder). Trainer: Zoran Barišić.

Tore: 1:0 Eigentor Zabarnyi (13., Strunz), 2:0 Burgstaller (32., Bajic/Kerschbaum), 3:0 Burgstaller (48., Kerschbaum), 4:0 Knasmüllner (80., Freistoß).

Gelbe Karten: Strunz (5.), Sollbauer (82.), Zimmermann (89.)/ Vanat (17.).

Vorbereitungsprogramm im Jänner vom SK Rapid:

Mi., 4.01. – Trainingsstart

Mi., 11.01.: SK Rapid vs. Regionalligist Donaufeld 6:0 (4:0). Tore: 1:0 (11.) Bajic, 2:0 (13.) Strunz, 3:0 (33.) Burgstaller, 4:0 (39.) Burgstaller, 5:0 (72.) Druijf, 6:0 (75.) Schuster.

Sa., 14.01. – Mi., 25.01.: Trainingslager Belek/Antalya (Türkei)

Mo., 16.01.: SK Rapid Wien vs. Śląsk Wrocław 2:3 (2:2). Susesi Luxury Resort, Belek/Antalya. Tore: 0:1 (8.) Quintana, 0:2 (25.) Nahuel, 1:2 (44.) Burgstaller, 2:2 (45.+1) Querfeld, 2:3 (63., FEM) Bejger.

Fr., 20.01.: SK Rapid – FK Teplice (CZE|1. Liga), 3:1 (1:0). Tore: Strunz (5.), Auer (78.), Oswald (87.); Gning (80.)

Di., 24.01., 15 Uhr MEZ: SK Rapid – Dynamo Kiew (UKR|1. Liga), Mardan Stadion. 4:0 (2:0)

Fotocredit: Josef Parak & IMAGO-RHR-Foto