Es ist nach der langen Winter-Wartezeit das erste Highlight im heimischen Klub-Fußball, wenn der FC Red Bull Salzburg im ÖFB-Cup-Viertelfinal-Kracher Vizemeister SK Sturm Graz in einer Art "vorweg genommenen Endspiel" empfängt. In der Red Bull Arena ab 20:45 Uhr (Ligaportal-LIVETICKER). Am Freitag. An jenem zuvor wurde mit Oscar Gloukh von Maccabi Tel-Aviv wieder mal ein Kicker-Juwel in die Mozartstadt geholt. Doch die Roten Bullen haben bisher noch keine Arbeitsbewilligung für den 18-jährigen, zweimaligen Teamspieler Israels. Ein Wettlauf mit der Zeit bis übermorgen oder gibt es eh andere Vorhaben?

So aktiv in Aktion, wie hier im vergangenen Jahr im Testspiel mit seinem damaligen Klub Maccabi Tel Aviv gegen OGC Nizza, wollen die Fans des FC Red Bull Salzburg auch bald Oscar Gloukh im Rote Bullen-Dress sehen. Doch die RBS-Verantwortlichen lassen dem hochveranlagten Youngster aus Israel noch die nötige Akklimasierungs-Zeit. 

"Werden ihn behutsam an unsere Spielidee heranführen"

„Spieler aus nicht-europäischen Ländern brauchen die Rot-Weiß-Rot-Karte, die ist schon bewilligt, aber bis alles ausgestellt und durch ist, benötigt es einen gewissen Zeitrahmen“, meinte FC Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund heute gegenüber der APA, wobei es sich jedoch nurnoch um "Formalitäten" handle.

Doch selbst wenn die Spielgenehmigung vor dem mit großer Spannung erwarteten Uniqa-ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen den ärgsten Verfolger in der Liga, Sturm Graz, zeitgerecht zur Pokal-Partie eintreffen würde, ist davon auszugehen, dass Oscar Gloukh gegen die Steirer noch nicht im Dress der Roten Bullen debütiert.

Chefcoach Matthias Jaissle erklärt: „Er hat heute seine dritte Einheit bei uns absolviert, da hat er schon gezeigt, welche Qualität er mit sich bringt. Wir werden ihn aber behutsam an die Spielidee heranführen, damit er weiß worum es geht, weil es ja doch anders ist, wie er es in seinem Heimatland gewohnt war."

Salzburg-Trio für Freitag fraglich

Fix fehlen werden beim österreichischen Serienmeister und ÖFB-Cup-Titelverteidiger im ersten Pflichtspiel des Jahres 2023 Rückkehrer Daouda Guindo (FC St. Gallen), Dijon Kameri sowie die nach Langzeitverletzung Rekonvaleszenten Bryan Okoh (alle Knie), Justin Omoregie (Rückenprobleme) und Samson Tijani (Schien- und Wadenbein). "Die Langzeitverletzten werden noch ein paar Wochen brauchen, um an die alte Leistungsstärke zu kommen, aber sie entwickeln sich gut und haben in der Vorbereitung auch immer mehr Mannschaftseinheiten absolviert. Das ist auch etwas, das mich für das Frühjahr positiv stimmt", so Jaissle.

Einsatz-Fragezeichen stehten derzeit für den 34-jährigen Deutschen hinter dem ab Sommer Leipziger Stürmer Benjamin Šeško (Sprunggelenkprobleme), Nicolas Seiwald und Sekou Koita (beide zuletzt kränklich). Seiwald & Koita absolvierten am Mittwoch aber wieder das Mannschaftstraining. „Man muss abwarten wie die Beiden auf die Belastung reagiert haben, aber die Ampel steht nahezu auf grün für Freitag“, blickte Jaissle optimistisch nach vorne.

Als Option bieten sich die nach Langzeiverletzung vor ihrem Comeback stehenden Nicolas Capaldo und Fernando an – allerdings nicht von Beginn an. Matthias Jaissle über den Brasilianer: „Es ist eventuell möglich, dass er für einen Kurzeinsatz in Frage kommt, aber aufgrund der Länge der Verletzungspause ist er noch weit weg von 100 Prozent. Ich bin aber dankbar, dass er der Mannschaft wieder zur Verfügung steht." 

Bezüglich der Anfangsformation gegen Sturm hielt sich der Double-Gewinner-Coach der Saison 2021/2022 bedeckt. „Ich bin recht weit in meinen Überlegungen. Es gibt noch ein paar Fragezeichen, der eine oder andere ist kränklich oder angeschlagen. Wir werden morgen das Abschlusstraining abwarten und dann die beste Elf aufs Feld schicken.“

Start mit 3 Heimspielen - erst 8.000 Tickets für Cup-Hit

Der FC Red Bull Salzburg startet ins Pflichtspiel-Frühjahr wettbewerbsübergreifend mit drei Heimspielen. Erst im Uniqa-ÖFB-Cup am Freitag, dann eine Woche später in der ADMIRAL Bundesliga am Samstag gegen Austria Lustenau (11.02., 17 Uhr) und hernach am Donnerstag, 16.02., das Europa League-Hinspiel gegen AS Roma (18:45 Uhr.) Letzteres Highlight gegen das Serie-A-Team um Coach José Mourinho wird definitv ausverkauft sein.

Der Pokal-Hit gegen Sturm dagegen wohl nicht. Bisher waren erst etwas mehr als 8.000 Karten verkauft. Wobei mit einer großen Fan-Invasion aus Graz zu rechnen ist und der FC Red Bull Salzburg dem Vernehmen nach auch weitere Gäste-Tickets gewährte.

„Natürlich wünscht man sich eine volle Hütte. Ich finde es schade, wenn das Stadion in so einem absoluten Topspiel, in dem es auch um sehr viel geht, nicht so gefüllt ist, wie es sich die Spieler verdient hätten“, meinte Christoph Freund gestern bei der Bundesliga-Frühjahrsauftakt-Pressekonferenz in Wien.

Der Salzburger Sportdirektor hofft darauf, dass sich „in den nächsten zwei Tagen noch viele entschließen ins Stadion zu kommen.“

Weiters gab es heute auch einen Abgang bei den Roten Bullen und verbunden damit Wechsel innerhalb der ADMIRAL Bundesliga - wir berichteten.

Foto: IMAGO/Panoramic