Wieder Mal schaffte es die SV Guntamatic Ried dem favorisierten LASK die Schneid abzukaufen. Nach 2:0-Sieg in Pasching im Vorjahr und dem 1:1 im Retour-Match in der Quali-Gruppe der ADMIRAL Bundesliga sowie in dieser Saison im Herbst im Grunddurchgang - wieder 1:1 und in Pasching - kam es erneut zum "Standard-Resultat" der OÖ-Erzrvivalen. Wobei für die kampfstarken Wikinger der Sieg schon zum Greifen nahe war, ehe Nakamura mit dem LuckyPunch für die Linzer noch das Remis rettete. Enttäuschung allenthalben daher bei den Innviertlern, die weiterhin Schlusslicht bleiben. Ligaportal sammelte Statements.

Das war eine der ambitionierten Konterchancen auf das 2:0 für die SV Ried und die Entscheidung zugunsten des Tabellenletzten in der 86. Minute: Christoph Monschein stürmte von halblinks von der Mittellinie in die gegnerische Hälfte, doch statt gegen Sascha Horvath zu "kreuzen" und mehr Zug zum Tor zu haben, wählte der Ex-LASKler den geraden Weg und kam ins Straucheln. Zurecht kein Elfer. Doch eine Aktion der Marke "da war mehr drin".

"Mit Emotionen und Kampfgeist dagegen halten"

Philipp Pomer, nachdem er beim Abgang im Kabinentrakt per Fußtritt an die Wand nochmal die Wut raus ließ, über...

...das Spiel: "Wir haben uns gut eingestellt auf das Spiel und wußten, dass es ein hartes, sehr zweikampfbetontes Spiel wird und wir unsere Chancen kriegen werden. Wir haben es gut gemacht bis zur 90. Minute und dann das Gegentor kassiert."

...eindrucksvolle Reaktion auf die 0:1-Heimniederlage gegen Hartberg, was Matchplan war: "Matchplan war, dass wir die Fans mitnehmen im Stadion. Dass wir mit Emotionen und Kampfgeist dagegen halten."

...was man mitnimmt für bevorstehende Hürde bei Serienmeister FC Red Bull Salzburg: "Ich denke die Mannschaft hat gesehen, dass wir auch mit dem LASK mithalten kann. Das wir dagegen halten können. So müssen wir in jedes Spiel gehen. Auch in Salzburg."

"Das hat gut gepasst bis jetzt"

1:0-Elfer-Torschütze Christoph Lang über...

...das Spiel: "Wir haben sehr gut begonnen und hatten viele Chancen. Ich glaube, dass wir mehr auf das 2. Tor hätten spielen sollen. Dann kann so was am Ende auch nicht passieren. Was auf jeden Fall sehr ärgerlich ist."

...coolen Elfer und ob als Schütze vorgesehen: "Eigentlich war das nie besprochen, aber ich habe gegen den Wiener Sportclub im Cup den Elfmeter genommen und deswegen habe ich ihn heute wieder genommen. Das hat bis jetzt gut gepasst."

...wie bitter, dass man weiterhin Rote Laterne hat durch spätes Gegentor: "Die Leistung war heute, finde ich, großteils sehr in Ordnung. Aber natürlich ist es so ärgerlich, dass wir ganz am Schluss noch so ein dummes Gegentor bekommen."

Der eingewechselte Seifedin Chabbi - einzig klassischer Mittelstürmer der SV Guntamatic Ried - hatte die letzte Torchance der Partie in der 4. Minute der Nachspielzeit. Doch der 29-Jährige bekam nach einer Rieder Rechtsflanke am Fünfmeterraum zu wenig Durck hinter seinen Kopfball, sodass LASK-Keeper Alexander Schlager keine Mühe hatte.

"...und deswegen bin ich extrem enttäuscht"

SV Guntamatic Ried-Chefcoach Christian Heinle über...

...das Spiel: "Momentan wissen wir nicht ganz, was wir phasenweise verbrochen haben, dass das Spiel so ausgeht wie das heutige. Die Mannschaft hat wirklich alles eins-zu-eins umgesetzt wie wir es die ganze Woche trainiert haben. Sie hat die Intensität und Leidenschaft auf den Platz gebracht. Genau so oder nur so, wie wir gewusst haben, dass wir den LASK fordern können. Wir haben 1:0 geführt und die ersten zwei super Situationen nach 3 Minuten gehabt. Der Funke ist im Stadion übergesprungen. Die Fans haben uns gepusht. Das war genau das Ziel. Vor allem, dass wir was gut machen von der Hartberg-Partie. 

Was wir uns vorwerfen lassen müssen, dass wir in der 2. Halbzeit aus den paar Situationen, die wir gehabt haben, das 2:0 nicht machen. Gut gemacht haben wir, dass wir eigentlich keine Torchance zugelassen haben. Es war glaube ich ein Schuss in der 2. Halbzeit, irgendwann ein mal. In Wahrheit war die einzige große Torchance das Gegentor. Und deswegen bin ich extrem enttäuscht." 

"Wir waren scharf in den Zweikämpfen"

...wie schon gegen Hartberg wieder 4 Rieder Chancen, fast De-ja-vus, dann doch 1:0-Führung, was Marschroute war und in Halbzeitpause gesagt wurde: "Wir wollten die Fans abholen. Und wir haben das die 1. Halbzeit richtig gut gemacht. Es war ganz klar der Auftrag an die Mannschaft, auch in der Halbzeit. Wobei ich dazu sagen muss, dass sich die Mannschaft selber auch extrem gepusht hat. Die Spieler haben gesehen, dass wir voll dabei sind und es geschafft haben, dass das Stadion da ist.

Die Fans waren wieder überragend. In Wahrheit haben wir nichts zugelassen. Wir haben gewusst, dass der LASK einen Mann weniger hat und mehr Risiko gehen wird. Das war so. Sie haben immer Anlauf mehr Risiko genommen. Aber es war nicht so, dass wir Risiko in unserem Ballbesitz hätten gehen müssen. Weil wir nichts zugelassen haben und scharf in den Zweikämpfen waren. Wir wußten, dass wir die ein oder andere Konterchance kriegen. Die haben wir leider nicht so ausgespielt. Das müssen wir uns absolut vorwerfen.

Wir haben super Standardsituationen gehabt rund um den 20iger, wo wir an einem guten Tag wahrscheinlich mehr rausholen. Nichsdestrotrotz...wir haben nichts zugelassen und in der 90. Minute kriegen wir mit der ersten richtigen Torchance das 1:1. Das ist extrem bitter.

"Waren 3 Minuten weg vom Sieg"

...4 Spiele in Folge gegen LASK unbesiegt, warum Linzer Rieder seit 15 Monaten nicht biegen können: "Es fällt mir irrsinnig schwer zu sagen, was macht uns so stark im Derby. Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Unbedingt! Wir haben alles reingehauen. Die Mannschaft hat eine unglaubliche Intensität an den Tag gelegt. Hat Emotionen gezeigt. Wir sind alle extrem enttäuscht. Es ist schön, dass wir eine gute Leistung abgerufen haben. Aber ansonsten ist es so, dass wir genauso enttäuscht sind wie die Fans im Stadion. Wir wollten unbedingt gewinnen und waren 3 Minuten weg von dem.

Wir wissen, dass das für den Verein und die Fans das Spiel des Jahres ist. Und jeder, der das Rieder Trikot an hat, muss in einem Derby 110% geben und über die Grenzen gehen. Und heute haben wir es geschafft.

...ob Elferschütze bestimmt war: "Ich bestimme keinen Elferschützen, sondern derjenige, der sich gut fühlt, schießt. Ich habe aber gewusst, dass der Langi (Anm.: Christoph Lang) hingehen wird."

"...mit günstigem Spielverlauf einmal Salzburg ärgern kannst"

...Ausblick Auswärtsmatch beim ev. AS Rom strapazierten FC Red Bull Salzburg, wieder Außenseiter Ried: "Absolut. Wenn du nach Salzburg fährst, da weiß ganz Österreich, dass da die Trauben extrem hoch hängen. Dass das wahrscheinlich das Spiel in der Saison ist, wo es am allerschwierigsten wird. Aber dennoch, wenn wir es schaffen annähernd solche Emotionen & Leidenschaft auf den Platz zu bringen wie im Derby, dann denke ich, dass du mit einem günstigen Spielverlauf einmal Salzburg ärgern kannst. Aber da muss alles passen. Das wissen wir.

Aber da möchte ich entschieden sagen. Das ist vorige Woche etwas in den falschen Hals gekommen. Ich hatte gesagt, dass es extrem wichtig ist, bei der Punkteteilung unglaublich scharf zu sein. Dabei habe ich insbesondere gemeint, dass auch alle langzeitverletzten Spieler da wieder mit einsteigen können. Das ist aus dem Kontext gewesen. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht jeden Punkt mitnehmen wollen. Wir wollen jeden Punkt mitnehmen! Denn jeder Punkt, den wir mitnehmen, ist gut für uns. 

...dass Torhüter Jonas Wendlinger vor einer Woche BL"-Feuertaufe" bestand und heute auch LASK-Fansektor hinter sich überstand...ob weiter Nr. 1: "Jonas performed seit Monaten in jedem Training. Für uns von dem her keine Überraschung, wie er fangt. Er macht es irrsinnig gut und hat auch im Derby wieder extrem gut gespielt."

Richard Strebinger "macht uns in jedem Training besser"

...doch Routinier Richard Strebinger betonte jüngst im Kicker, dass er schon gegen Hartberg matchfit war...er wird sich doch nicht mit der Bank-Rolle abgeben: "Wir sind unglaublich froh, dass wir den Richi haben. Mit seiner Erfahrung etc.! Er macht uns in jedem Training besser, weil er richtig Gas gibt. Das muss auch der Anspruch vom Richi Strebinger sein nach 7 Monaten ohne Spiel.

Dass er wieder spielt. Genau aus dem Grund haben wir ihn auch geholt, weil er so ein Ehrgeizler ist. Er will spielen und will auch der Mannschaft helfen. Die letzte Entscheidung liegt ganz einfach bei mir und beim Tormann-Trainer. In Absprache, ob wir ihn dann auch so weit sehen. Das Interview von ihm (Anm.: im Kicker) finde ich extrem positiv. Weil er einfach ein sehr ehrgeiziger Typ ist."

Siehe auch SPIELBERICHT

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at