Der SK Rapid Wien nahm gegen den SK Austria Klagenfurt im ersten Heimspiel im Meister-Playoff der ADMIRAL Bundesliga den Schwung aus dem ÖFB-Cup-Sieg mit und wußte besonders spielerisch zu gefallen. Trainer Zoran Barišić hat derzeit personell die "Qual der Wahl" und so fanden Torjäger Bernhard Zimmermann, Kevin Wimmer und Christoph Knasmüllner nicht mal mehr Platz im Spieltags-Kader. In der Rapid-Startelf standen erstmals in dieser Saison allesamt 11 Österreicher. Während bei Austria Klagenfurt der abgewanderte "China-Man" Markus Pink die erwartet große Lücke hinterlässt - nachfolgend STATEMENTS.

Machte den Anfang und sein 15. Saisontor: Guido Burgstaller, der im 6. Heimspiel in Folge für den SK Rapid scorte und dem nurmehr 1 Treffer auf den Führenden der BL-Torschützenliste (den nach Shanghai gewechselten Klagenfurter Markus Pink) fehlt. Die Hütteldorfer erzielten das 1:0 in der 4. Minute und den 3:1-Endstand durch Kühn in der 4. Minute der Nachspielzeit. Im nächsten Heimspiel steht am kommenden Sonntag das ewig junge Wiener Derby an. 

"Einwechselspieler brachten neue Energie und andere Qualität"

SK Rapid-Cheftrainer Zoran Barišić (Trainer SK Rapid Wien): „Klagenfurt hat eine gute Truppe. Sie haben uns das Leben, vor allem in der 2.Halbzeit, sehr schwer gemacht. Wir haben dann durch unsere Einwechselspieler nochmal neue Energie und andere Qualität bekommen, die uns dann auch zum Sieg gebracht haben. Gratulation an die Jungs.“

 SK Rapid-Sportdirektor Markus Katzer über...

Vertragsverlängerung Jonas Auer: „Wir sind in wirklich guten Gesprächen. Jonas will auch bei uns bleiben, er will den Weg mit uns mitgehen. Er ist ein sehr guter linker Verteidiger, der auch gefragt ist. Wir haben jetzt die Chance genutzt, Gespräche aufzunehmen und sind da schon sehr weit.“
 
Vertragsverlängerung Torhüter Niklas Hedl: „Er ist ein Spieler, der es sehr gut macht, der jung ist, und Vertragslaufzeit bis 2024 hat. Da ist es klar, dass man es auch nicht schafft, innerhalb von wenigen Wochen mit dem Spieler zu verlängern. Da gibt es nach wie vor Gespräche. Jede Seite versucht natürlich, es bestmöglich abzuschließen. Das dauert etwas.“
 
Vertragsverlängerung Christoph Knasmüllner: „Er hat mehrere Möglichkeiten bekommen, und ich glaube er weiß selber, dass er die nicht bestmöglich genutzt hat. Im Endeffekt hat jeder die Möglichkeit, sich zu zeigen. Er hat es bis jetzt nicht geschafft. Ob er noch eine Chance bekommt, entscheidet der Trainer. Aber klar ist auch, dass wir nicht mit jedem Spieler verlängern werden, wo der Vertrag im Sommer ausläuft.“

„Wir werden alles versuchen, um die Mannschaft besser zu machen“

…kommende Veränderungen im Verein: „Wir werden alles versuchen, um die Mannschaft besser zu machen. Fakt ist auch, dass wenn man das ehrlich analysiert, wir einen Rückstand auf die Vereine haben, die vor uns liegen. Wir wollen das Team besser machen. Wir werden versuchen, dann auch das nötige Geld zur Verfügung zu haben. Wir werden den Kader sicher nicht mehr so breit gestalten, sondern versuchen, Qualität in den Kader zu bringen.“
 
…mögliche Verlegung des Cup-Finales von Klagenfurt nach Wien (siehe Beitrag): „Ich glaube, dass es vernünftig wäre, darüber nachzudenken. Von dem Risiko her, dass es da und dort Probleme geben könnte, dann wäre es sicher vernünftiger. Ich würde mich dafür aussprechen, aber entscheiden tut es wer anderer.“

"Ich werde auf alle Fälle beim Verein bleiben"

Christopher Dibon (SK Rapid Wien) über...

…die Entscheidung auf Handspiel von Oliver Strunz (im gegnerischen 16-er): „Der Ball war ganz klar auf der Hand. Aber selbst als Fußballer kenn ich mich nicht mehr aus bei der Handspielregel. Deswegen eine schwierige Entscheidung, ich glaube man kann sie so treffen. Aber man darf sich auch nicht beschweren, wenn es dann so gewertet wird.“
 
Guido Burgstaller: „Ein unglaublich guter Spieler. Er ist ein Stürmer, der das Spiel lesen kann, der das Spiel in sich hat. Er ist in der Saison ganz klar unser Mann, der uns die entscheidenden Tore gemacht und uns immer wieder in entscheidenden Situationen geholfen hat.“
 
seine Zukunftspläne: „Es ist ganz klar, dass du als Spieler spielen willst. Nur Training alleine macht mir auch keinen Spaß. Ich werde auf alle Fälle beim Verein bleiben. Wie es dann genau ausschaut, weiß ich selbst noch nicht. Für mich ist ganz klar, so wie es jetzt ist, macht es für mich keinen Sinn. Karriereende weiß ich auch nicht, körperlich geht es mir gut. Aber am Wochenende immer nur draußen sitzen, macht dann auch keinen Spaß. Deswegen gibt es auch gute Gespräche mit dem Steffen (Hofmann, Anm.). Wir werden alle gemeinsam eine super Lösung finden.“

"Haben uns Leben selber schwer gemacht"

SK Rapid-Toptorjäger Guido Burgstaller: „Im Großen und Ganzen sind wir der verdiente Sieger. Wir haben uns das Leben einfach selber schwer gemacht. Aus solchen Spielen müssen wir lernen und uns früher belohnen, damit das keine enge Kiste wird. Ich bin froh, dass wir die 3 Punkte geholt haben. 2. Halbzeit hat man schon gemerkt, dass wir ein bisschen müde sind.“
 
SK Rapid-Comebacker Nicolas Kühn: „Wir waren super drin, die 1. Halbzeit war top. Leider haben wir nicht das 2. Tor gemacht. Beim 1:1 wird es natürlich nochmal eklig. Im Endeffekt, mit dem 3:1 Sieg, können wir uns nicht beklagen. Mein letztes Spiel war im Dezember. Ein Riesenlob auch an die Physios, den ganzen Staff und die Trainer. Die haben mich oft aufbauen müssen, weil ich natürlich schnellstmöglich wieder zurückkommen wollte. Das es so geklappt hat, ist natürlich super.“
 
SK Rapid-Mittelfeldspieler und Ex-Klagenfurter Patrick Greil (Foto unten): „Hat heute gut funktioniert. Es ist schon eine Frage, wie wir als Mannschaft auf dem Platz stehen. Wie griffig wir sind, wie mutig wir sind mit dem Ball. Da ist dann das Mittelfeld eine wichtige Stellschraube. Ich hoffe, dass es die nächsten Spiele auch gut funktioniert.“

Vergangene Saison noch Mit- inzwischen Gegenspieler: Ex-Klagenfurt-Akteur Patrick Greil (li.) und Austria-Abwehrspieler Nicolas Wimmer, der gegen Spielende - als die Kärntner "all-in" gingen - im Angriff agierte.

"Insgesamt waren es zwei verschiedene Hälften"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt): „So inaktiv, wie wir in die ersten Minuten hineingegangen sind, darfst du dir hier nicht erlauben. Das war dann auch der Grund, wieso wir mit 0:1 im Rückstand waren. Dem sind wir dann 40 Minuten hinterhergelaufen. Die 2. Halbzeit hat sich mit den Wechseln bezahlt gemacht, da waren wir viel besser im Spiel drinnen. Da haben wir Rapid absolut Paroli geboten. Schade, beim Gegentreffer zum 2:1 haben wir vorher die Möglichkeit gehabt, selber ein Tor zu schießen. Insgesamt waren es zwei verschiedene Hälften.“

„Aufholbedarf gibt es einigen“

Peter Stöger (Sky Experte) über...

Kaderstärke von Rapid Wien: „Aufholbedarf gibt es einigen. In der Breite nicht, Menge an Spielern haben sie genug. Aber die besonderen Spieler haben sie nicht. Das Herzstück, das Mittelfeld, ist jetzt nicht so, dass man da wahnsinnig dominant auftreten kann. Es gibt Bereiche, zum Beispiel in der Innenverteidigung, die können sich sehr gut entwickeln. Ich sehe auch vorne, von der Qualität her, sehr interessante Spieler. Aber mittendrin, da haben sie sicher Aufholbedarf. Da sind sie nicht so gut besetzt.“
 
…die Partie: „Rapid muss zur Pause schon 2:0 oder 3:0 führen. Die Rapidler haben eine gute Reaktion gezeigt, sie haben nicht aufgehört. Sie haben dann die Situationen fertig gespielt, der Sieg ist natürlich mehr als verdient. Die 1. Halbzeit war die beste, die ich von Rapid seit langer Zeit gesehen habe.“

"Marco Grüll würde auch in MLS hinpassen"

Guido Burgstaller: „Er ist ein Spieler, so wie man sich ihn wünscht. Ein Routinier, der vorangeht und auf den sich die Mannschaft verlassen kann. Da haben sie sicher einen Glücksgriff gemacht, dass sie ihn zurückgeholt haben.“
 
Wechselgerüchte bezüglich Marco Grüll in die MLS: „Weiß ich nicht ob es die richtige Entscheidung ist, aber er ist ein guter Spieler. Er würde auch dort hinpassen.“

 
24. Runde, ADMIRAL Bundesliga, Meistergruppe

SK Rapid Wien - SK Austria Klagenfurt 3:1 (1:0)

Sonntag, 9. April, 14:30 Uhr, Allianz Stadion, Wien-Hütteldorf, SR: Manuel Schüttengruber, Z: 13.000.

Torfolge: 1:0 Burgstaller (4.), 1:1 Soto (60.), 2:1 Strunz (70.), 3:1 Kühn (90+4.). RK: Cvetko (90+2.)

Fotocredit: Josef Parak

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