Nach 0:1-Rückstand drehte der SK Rapid am Donnerstag im türkischen Trainingscamp in Belek/Antalya das Testspiel gegen den tschechischen Erstligisten 1. FC Slovácko und gewann am Ende mit 2:1. Zwei Elfmetertore von Fally Mayulu und dem 19-jährigen Dennis Kaygin bescherten den Hütteldorfern den Turnaround - wir berichteten. So weit, so gut. Doch das Match hat ein Nachspiel, für das wohl beide nichts können. Wie die "Krone" berichtet, sind wohl sowohl die Hütteldorfer als auch die Tschechen Opfer eines Wettskandals.

Wurde das SK Rapid-Testspiel in Belek manipuliert? (Foto: SID)

"Es ist traurig, dass so etwas im Fußball immer noch passiert"

Auf der Social Media-Plattform X (vormals Twitter) des Vereins meint der 39-jährige Slovacko-Kapitän Michal Kadlec zum vermeintlich manipulierten Spiel in seinem Kommentar: „Ich dachte, ich hätte alles im Fußball erlebt, wurde aber noch nicht Opfer eines Wettskandals. Es ist traurig, dass so etwas im Fußball immer noch passiert.“

Vier Elfmeter in 2. Halbzeit!

Zum Spiel, in dem der Referee eine Hauptrolle einnehmen sollte. Die Chronologie nahm ab der 56. Minute seinen speziellen Verlauf. Slovacko erhielt einen fragwürdigen Elfmeter, doch der Österreicher Marko Kvasina scheiterte an Niklas Hedl. Obwohl der SK Rapid-Goalie beim Schuss mit einem Fuß auf der Linie stand, soll er sich zu früh bewegt haben. Kvasina bekam eine zweite Chance - wieder hielt Hedl.

Kurz darauf gingen die Tschechen bei starkem Regen dann dennoch mit 1:0 in Führung. Nach einem von Moormann abgefälschten Freistoß landete die Kugel im Netz der Grün-Weißen (59.).

Danach bekamen die Hütteldorfer ihrerseits zwei Elfmeter zugesprochen, beide ebenso strittig. Mayulu (69.) und Kaygin (90., Handelfmeter) verwandelten jeweils sicher. Wie die „Krone“ nun berichtet, soll das Spiel im Fokus der Wettmafia gestanden haben. Auf die Wettmöglichkeit „mehr als zwei Tore“ sollen über 80.000 Euro gesetzt worden sein, zwischendurch soll sogar ein Schiedsrichter-Assistent auf sein Handy geblickt haben.

SK Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann: „Wir waren einfach nur verwundert, konnten es im Spiel nicht glauben. Aber wir waren da nur Passagier, beide Teams waren betroffen, chancenlos."

Beide Klubs informierten sofort die jeweiligen Verbände. Nun wird wohl ermittelt. Es handelt sich ja hier um ein internationales Testspiel! Ob auch die türkischen Behörden tätig werden, bleibt abzuwarten.