Im siebenten Anlauf wollte der TSV Egger Glas Hartberg in der  ADMIRAL Bundesliga endlich seinen "Klagenfurt-Komplex" beenden und nach fünf Niederlagen und einem Unentschieden zuvor in Runde 25 der Saison 2023/24 den ersten Sieg über die Kärntner Violetten feiern. Und wohl selten zuvor waren die Steirer so nah dran gegen den punktgleichen Tabellennachbarn SK Austria Klagenfurt, führten bis in die Nachspielzeit hinein mit 2:1 und versäumten vorher bereits, "den Sack zuzumachen". Ehe nach einem Foulspiel von Schlussmann Sallinger die Pacult-Elf noch zum Elfmeter und 2:2-Endstand kam. Nachfolgend STATEMENTS.

Erwischte in der Nachspielzeit beim Herauslaufen beim Flugball Austria-Angreifer Binder und bescherte damit unglücklich den Klagenfurtern einen Elfmeter: TSV-Torhüter Raphael Sallinger, der sich nach Spielende gewohnt selbstkritisch zeigte. 

„Die Art und Weise, wie wir das 2:2 bekommen haben, ist natürlich richtig bitter"

Raphael Sallinger (Torhüter TSV Egger Glas Hartberg) über...

das Spiel: „Die Art und Weise, wie wir das 2:2 bekommen haben, ist natürlich richtig bitter. Ich glaube aber, dass es gar nicht dazu hätte kommen müssen. Wir hätten es früher schon entscheiden können.“

…den Elfmeter: „Im Spiel habe ich es nicht so wahrgenommen. Ich habe zuerst gedacht, dass ich den Ball habe. Wenn ich es so sehe, muss ich sagen, dass ich leider zu spät komme. Ich wollte der Mannschaft in der letzten Minute helfen, rauskommen und den Ball klären. Unglücklich, dass ich den Gegenspieler treffe. Kann man wahrscheinlich geben.“

„Da braucht man sich nicht wundern, dass man am Schluss noch den Ausgleich bekommt"

Markus Schopp (Cheftrainer TSV Egger Glas Hartberg) über...

das Spiel: „Klar tut es weh, auch wie du den Ausgleich bekommst. Vielmehr aber, dass du im Vorfeld in der zweiten Halbzeit alles klar machen musst. Du hast unzählige Tormöglichkeiten, bei denen du den letzten Pass nicht anbringst oder am Torhüter scheiterst, beziehungsweise die falsche Entscheidung triffst. Das ist genau das, was uns über das ganze Frühjahr begleitet. Da braucht man sich nicht wundern, dass man am Schluss noch den Ausgleich bekommt.“

die Formkrise (im Vorfeld der Partie): „Die Gegner haben sich besser auf uns eingestellt. Wir glauben schon, dass wir immer wieder gute Lösungen haben, aber es noch nicht fertig spielen. Ich denke, dass viele Dinge dabei sind, an denen wir uns anhalten müssen, um einen Weg weiterzugehen.“

…die Sperre von Donis Avdijaj: „Mit Donis muss man natürlich reden, weil seine Reaktion einfach nicht passend war. Das ist das eine. Auf der anderen Seite war es aber wieder eine Entscheidung zur zweiten Gelben Karte, die nicht nachvollziehbar ist. Donis ist jemand, der über seine Jahre hinweg sehr viel gelernt hat und gereift ist. Da muss er einfach noch klarer werden und ruhiger bleiben.“

„Das haben allein wir uns zuzuschreiben"

Dominik Prokop (2:1-Torschütze TSV Hartberg)„Wir haben es nicht geschafft, den Sack zuzumachen und das Spiel zu beenden. Ich weiß nicht, wir haben so viele Umschalter, so viele Situationen, und schaffen es nicht, das 3:1 zu machen und lassen damit Klagenfurt am Leben. Dann lassen wir uns so bestrafen. Ich bin grad extrem enttäuscht und ohne Worte. Das haben allein wir uns zuzuschreiben."

Jürgen Heil (Kapitän TSV Hartberg)„Der Ausgleich ist sehr schmerzhaft. Ich glaube, dass wir heute eine komplett andere Darbietung gebracht haben und sehr gut im Spiel waren. Wir haben viel umgesetzt. Vor allem das Mentale, dass wir um jeden Ball fighten, was uns in den letzten Wochen etwas abgegangen ist. Mit der letzten Aktion tut es natürlich sehr weh, dass du den Ausgleich kriegst."

„Ich habe mich auch in der 45. Minute schon geärgert"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt) über...

…das Spiel: „Ich habe mich auch in der 45. Minute schon geärgert. Wir haben eine tolle Möglichkeit im Konter und schenken bei der Eckfahne den Ball so leichtfertig her. Aus diesem Konter kommt dann das Gegentor zum 1:2. Wenn du mit dem Gegentor in die Halbzeit gehst, sind die Köpfe natürlich unten. Man findet als Trainer hoffentlich immer wieder gute Worte.

Das haben wir in der zweiten Halbzeit bewahrheitet. Die Hartberger werden sich ein bisschen in den Hintern kneifen, denn sie haben genug Möglichkeiten gehabt, um es besser auszuspielen. Vor allem auch in der letzten Viertelstunde, wo sie in Überzahl waren und der letzte Pass nicht angekommen ist. Ich muss meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, wie sie sich in dieses Spiel reingebissen hat, obwohl es schon unruhig wird.

Du brauchst auch einmal die Nerven dazu, den Elfmeter in der letzten Minute zu verwerten. Ob es gerecht ist oder nicht, es steht 2:2 und das ist das Wichtigste.“

TSV Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl: „Brigitte kann nicht böse sein. Sie wartet jetzt schon sehr lange auf einen Sieg gegen Austria Klagenfurt. Ich habe ihr vor dem Spiel schon gesagt, dass jede Serie einmal reißt. Wir haben leider zweimal daheim Unentschieden gespielt gegen Hartberg. Wir werden sehen, wie dann das Rückspiel in ein paar Wochen ausgeht.“

„Er passt wie die Faust aufs Auge in diese Mannschaft hinein"

Innenverteidiger Nicolas Wimmer: „Er hat einen großen Stellenwert. Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. Er passt wie die Faust aufs Auge in diese Mannschaft hinein. Wir werden schauen, wie sein Werdegang ab Sommer ist. Ich habe schon zweimal mit ihm geredet. Schauen wir, was dabei rauskommt. Dass er sich natürlich auch verändern möchte, wenn es etwas Besseres gibt, ist verständlich und auch zu akzeptieren. Schauen wir, was weiter passiert.“

Abwehrakteur-Youngster Jannik Robatsch: „Er ist schon länger bei uns. Er ist fast seit zwei Jahren dabei. Er hat dann aber auch wieder bei der zweiten Mannschaft gespielt und jetzt ist dann das Bundesheer dazwischengekommen. Ich habe damals schon gesagt, dass ich von dem Jungen sehr viel halte, weil ich sehr viel Potential in ihm sehe. Das Potential, das er hat, muss er dann halt irgendwann einmal richtig verarbeiten. Dann werden wir sehen, wie sein Werdegang im Fußball weitergeht. Ich halte sehr viel von ihm.“

…eine mögliche Verpflichtung von Martin Hinteregger: „Von mir hat er keine Anfrage bekommen. Martin konzentriert sich momentan auf andere Dinge. Über ihn zu diskutieren ist der falsche Zeitpunkt. Wir haben andere Baustellen. Wenn wir die Baustellen in den Griff bekommen, dann können wir über alles andere reden.“

„Bin sehr stolz auf die Mannschaft"

Nicolas Wimmer (Innenverteidiger SK Austria Klagenfurt)„Es war ein sehr gutes Spiel von unserer Mannschaft. Wir haben uns sehr viele Chancen herausgespielt, diese allerdings leichtfertig vergeben. Zum Schluss kommen wir nochmal zurück und haben uns den Punkt verdient. 

Man kriegt halt wenig Chancen und die muss man halt nutzen, denn sonst schießt man keine Tore. Doch wie wir nochmal zurückgekommen sind, da bin ich sehr stolz auf die Mannschaft."

Jannik Robatsch (Innenverteidiger SK Austria Klagenfurt)„Zuerst einmal bin ich glücklich, dass wir noch das Unentschieden geschafft haben. Wir haben uns das richtig verdient gehabt, weil wir immer weiter gekämpft haben bis zum Schluss und alles gegeben haben. Ich finde wir haben genug Chancen gehabt und uns den Punkt verdient."

„Für die Hartberger sind es zwei verlorene Punkte"

Andreas Herzog (Sky Experte) über...

das Spiel: „Es war ein total interessantes Spiel. Am Anfang hat Klagenfurt drei Möglichkeiten gehabt. Dann muss Hartberg das 3:1 machen. Sie haben unzählige Möglichkeiten gehabt. Es wäre dann erledigt gewesen. So geht es bis zur letzten Minute. Für die Hartberger sind es zwei verlorene Punkte.“

den Elfmeter für Klagenfurt: „Wenn du als Tormann rauskommst und den gegnerischen Spieler am Kopf triffst, dann bleibt dem Schiedsrichter gar nichts anderes übrig.“

Nicolas Wimmer: „Er ist ein sehr guter österreichischer Innenverteidiger. Was ihm sehr hilft ist, dass er Linksfuß ist und auch in der Spieleröffnung sehr gut ist. Er hat Spielintelligenz und ist zweikampfstark. Er ist ein sehr interessanter Spieler, nicht nur für Austria Klagenfurt, sondern auch für Mannschaften vor Klagenfurt.“

…ein mögliches Comeback von Martin Hinteregger bei Austria Klagenfurt: „Es kann nur er entscheiden. Für mich ist es ein bisschen überraschend gekommen. Er hat ja mit 29 Jahren im besten Fußballalter aufgehört. Er hat eine super Karriere gehabt. Er ist einer der wenigen Typen und ein absoluter Topverteidiger. Mittlerweile ist er ja Mittelstürmer.“

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und RiPu-Sportfotos