Nach drei Pflichtpartien wettbewerbsübergreifend ohne Sieg (1U, 2N) feiert der FC Red Bull Salzburg über den SK Austria Klagenfurt im vierten Anlauf wieder ein Erfolgserlebnis. Den Grundstein beim verdienten 4:2-Heimsieg beim BL-Debüt von Interimstrainer Onur Cinel legten die Roten Bullen bereits vor der Pause, als Doppelpacker Karim Konaté & Co. in der Phase vor dem Halbzeitpfiff mit drei Treffern binnen zehn Minuten auf 4:1 stellten. Gegen stärker werdende Kärntner betrieb der Serienmeister, der weiter vor dem punktgleichen "Jäger" SK Sturm Graz die Tabelle anführt, Chancenwucher. Damit zu den Salzburger STATEMENTS.

Fingerzeig oder Ausdruck für Rang eins? Fakt ist: Interimstrainer Onur Cinel feierte eine erfolgreiche ADMIRAL Bundesliga-Premiere und macht mit den Roten Bullen da weiter, wo der 38-jährige Deutsche kürzlich bei Kooperationspartner FC Liefering in Liga 2 aufhörte. Motto: Siegen! 

„Richtig gut war vor allem die Art und Weise wie wir nach vorne gespielt haben"

Onur Cinel (Interimstrainer FC Red Bull Salzburg) über...

...sein erfolgreiches Debüt: Ja, Siege fühlen sich immer gut an. Wir freuen uns, die Mannschaft freut sich. Es geht auch immer darum zu sehen, was haben wir aus der Trainingswoche mitgenommen, was kriegen wir heute direkt umgesetzt. Da waren schon viele ganz, ganz gute Sachen dabei. Aber neben der Trainingswoche ist das Spiel nochmal wichtig, was die Erkenntnisse angeht total wichtig. Die haben wir heute gewonnen. Wichtig war, dass wir heute gewinnen und dementsprechend können wir das ganz gut nachanaylisieren."

...was gut im Spiel war: Richtig gut war vor allem die Art und Weise wie wir nach vorne gespielt haben. Wie viele Torschüsse und Torchancen wir kreiert haben. Ich glaube hinten heraus hätten wir noch das ein und andere Tor schießen können/müssen. Dementsprechend können wir damit nicht zufrieden sein."

ob er im Vergleich zu den früheren Spielen der Mannschaft eine neue Energie bemerkt hat: „Ich vergleiche das jetzt einfach mit unserer Trainingswoche. Die Trainingswoche war ziemlich intensiv, hat neben der Intensität auch eine gute Atmosphäre gehabt. Vieles von dem haben wir heute auch gesehen.“

ob er die Grüppchen in der Mannschaft vereinen konnte: „Ich kann das nicht so kommentieren, ich habe da keine Anzeichen gesehen von irgendwelchen Grüppchen, ganz im Gegenteil. Es war eine echt coole Atmosphäre in jedem Training und auch immer, wenn ich die Jungs in der Kabine oder oben beim Essen gesehen habe.

Man hat einfach insgesamt gemerkt, dass es eine Truppe ist, die sehr gerne beinander ist, gerne miteinander Zeit verbringt und auch vor allem gemeinsam ein Ziel verfolgt, wo alle mitanpacken.“

ob er noch Dinge sieht, wo die Mannschaft spielerisch noch hinkommen muss: „Einiges von dem, was wir uns vorgenommen haben für heute, war ganz gut zu sehen. Vor allem die Schärfe nach vorne, die Anzahl an Torschüssen, da haben wir nach hinten raus auch einiges liegen gelassen. Aber in dem einen oder anderen Bereich, gerade in der Pressverteidigung oder dem Ausspielen von Kontersituationen ist noch Luft nach oben.

Das werden wir uns anschauen und analysieren. Aber für die fünf Tage, die wir hatten, war da schon einiges davon zu sehen von dem, was wir umsetzen wollten. Das finde ich ganz gut.“

„Ich bin da wirklich so, dass ich mich darauf gepolt habe, immer im Hier und Jetzt zu sein“

seinen Gefühlszustand nach seinem Debüt: „Klar, nach jedem Sieg freut man sich, aber wir sind aktuell total im Hier und Jetzt. Es war für den aktuellen Moment das wichtigste Spiel der Saison und jetzt ist es am Mittwoch das Rückspiel in Klagenfurt. Wir fahren ganz gut damit, wenn wir Etappe für Etappe fahren und schauen, dass wir in jedem Spiel die bestmögliche Leistung abrufen. Heute war das schon ziemlich gut, nochmal mit ganz viel Luft nach oben. Diese paar Nuancen müssen wir dann am Mittwoch noch verbessern, damit wir auch dort die drei Punkte mitnehmen können.“

wie er mit seiner plötzlichen Rolle mitten im Titelkampf umgeht: „Ich bin da wirklich so, dass ich mich darauf gepolt habe, immer im Hier und Jetzt zu sein. Ich habe das Gefühl, die Mannschaft ist auch so, die Woche über war der volle Fokus auf das heutige Spiel gegen Klagenfurt. Ab heute Abend liegt er auf dem Spiel am Mittwoch. So bleibt man relativ fokussiert und konzentriert sich vor allem auf die Sachen, die man beeinflussen kann und die in dem Moment wichtig sind.“

wie er jetzt mit seinem Job als Assistenztrainer im Nationalteam umgeht: „Im Nationalteam bin ich im Moment tatsächlich gar nicht, der volle Fokus ist hier auf Red Bull Salzburg. Wir haben auch beim Nationalteam ein riesiges Trainerteam, die sich gerade um ganz viele Sachen kümmern und mich auch in Ruhe lassen, weil sie wissen, in welcher Situation ich gerade bin.“

„Wir haben es in der eigenen Hand, das ist cool"

wer das Momentum im Titelrennen hat: „Wir haben es in der eigenen Hand, das ist cool. Mir persönlich gefällt es, den Jungs auch und dementsprechend sind wir total glücklich mit den drei Punkten. Dadurch haben wir es jetzt nach wie vor noch in der eigenen Hand.“

„Ich glaube, es ging mehr um die Mentalität eines jeden einzelnen Spielers"

Flavius Daniliuc (Abwehrspieler FC Red Bull Salzburg) über...

die Bedeutung des Sieges: „Der Sieg war sehr erleichternd. Für uns war klar, dass wir drei Punkte zu Hause brauchen, damit wir wieder Tabellenführer sind, das haben wir erreicht.“

den neuen Trainer und was sich in der einen Woche getan hat: „Wir hatten eigentlich eine Woche, um die Automatismen hineinzubekommen, mit Ball und gegen den Ball. Das hat Onur sehr, sehr gut gemacht und man sieht es auch an der Art und Weise wie wir spielen, dass einfach ein Impuls nach vorne da ist.

In der Ansprache hat sich nicht viel verändert. Bei uns ist es immer gleich, wir sind sehr motiviert, jeder hat dasselbe Ziel. Ich glaube, es ging mehr um die Mentalität eines jeden einzelnen Spielers, dass es da rausgeht und alles gibt, auch innerhalb der Struktur und nicht jeder einfach macht, wie er will.“

dass er wieder von Anfang an dabei war: „Es war gut, eine ungewohnte Postion. Natürlich habe ich das jetzt öfter hier gespielt, aber am Ende des Tages bin ich Innenverteidiger. Trotzdem bin ich für jede Minute sehr glücklich. Jetzt wo sich Amar Dedic verletzt hat, war es für mich klar, dass ich diese Postion übernehmen muss und das ist uns gut gelungen.“

einen möglichen Eindruck, den er bei Ralf Rangnick (zu Gast beim Match) hinterlassen hat: „Ich hoffe es. Am Ende des Tages dürfen 20 Feldspieler mit und die Entscheidung liegt bei ihm. Meine Aufgabe ist es am Platz alles zu geben und jedes Spiel die Leistung so hoch wie möglich zu halten.“

den Meisterkampf: „Am Ende des Tages müssen wir am Mittwoch erstmal gewinnen in Klagenfurt. Dann ist eben dieser Showdown, wo wir alles daran setzen, dass wir es am Ende für uns entscheiden. Das ist das klare Ziel.“

„Es waren heute ganz viele gute Dinge dabei"

Alexander Schlager (Torhüter FC Red Bull Salzburg): Ich glaube, dass wenn wir in unserer Positionierung, sowohl mit als auch gegen den Ball, diszipliniert sind, dann sehen wir, dass wir uns viele Torchancen erspielen. Und vor allem, dass es kein Problem ist, wenn wir im Offensivdrittel den Ball verlieren, weil wir relativ schnell wieder zurückkommen.

Klar, wenn dann noch die ein oder andere Situation dabei ist, wo wir nicht mit der hundertprozentigen Konsequenz das Ding machen, dann hat Klagenfurt natürlich auch die Qualität, um umzuschalten. Das haben wir ihnen heute in der ein oder anderen Situation vielleicht etwas zu leicht gemacht. Aber es waren heute auch ganz viele gute Dinge dabei.

„Wir haben unser Spiel durchgezogen, unabhängig vom Trainerwechsel"

Luka Sučić (Mittelfeldspieler FC Red Bull Salzburg) über...

seinen Treffer: „Es war ein sehr schönes Gefühl. Wir wissen alle, dass wir offensiven Spieler an unseren Scorerpunkten gemessen werden, so auch ich. Ich bin einfach glücklich über das erste Saisontor. Noch glücklicher bin ich über die drei Punkte, dass wir wieder in die Spur gefunden haben.“

warum es heute so einfach gegangen ist und ob das etwas mit dem Trainerwechsel zu tun hat: „Es war nicht so einfach. Wir haben unser Spiel durchgezogen, unabhängig vom Trainerwechsel. Das gehört dazu  und das können wir nicht beeinflussen. Wir können aber beeinflussen, was wir auf dem Platz machen, dass wir wieder in die Spur finden. Ich glaube, heute haben wir wieder ein gutes Spiel gezeigt.“

den Meisterkampf: „Es ist eng, wir wissen das. Die Tabelle ist punktgleich. Wir haben jetzt wieder am Mittwoch ein schweres Spiel in Klagenfurt und sind voll darauf fokussiert. Wir schauen nicht allzu oft auf den Gegner, Sturm Graz. Wir müssen uns nur auf uns konzentrieren und unsere Leistung abbringen, dann bin ich sicher, dass wir Meister werden.“

„Eines ist logisch, wenn du bei Ralf Rangnick dabei bist im Trainerstab, musst du richtig was draufhaben“

Andreas Herzog (Sky Experte) über...

ob sich der Trainerwechsel für die Salzburger ausgezahlt hat: „Das schon, ich gehe aber davon aus, dass Salzburg auch mit Gerhard Struber Klagenfurt besiegt hätte, weil sie einfach die bessere Mannschaft sind. Es kommt einfach mit einem neuen Trainer eine neue Dynamik und ein neuer Tagesablauf. Jeder einzelne Spieler hat jetzt wieder ein anderes Gefühl, weil er denkt, dass er sich beweisen muss oder den ein oder anderen Schritt mehr machen.“

das Spiel: „Es war ein unterhaltsames Spiel, da gehört aber auch Klagenfurt dazu, sie haben auch mutig nach vorne gespielt und waren sehr offensiv. Es hätte aber viel höher ausgehen können. Salzburg hat einen super Start erwischt, sind gleich 1:0 in Führung gegangen. Dann war für mich 20 Minuten das Spiel ausgeglichen, Klagenfurt hat auch den Ausgleich erzielen können.

Im Endeffekt waren die Salzburger schon die bessere Mannschaft und haben auch verdient gewonnen. Es war aber jetzt noch nicht so sattelfest, auch nicht in der Defensive, dass du sagst, dass sie mit der Leistung wieder der haushohe Titelfavorit sind. Es bleibt eng mit Sturm.“

die Rolle eines Trainers bei der Mentalität der Spieler: „Natürlich ist es auch die Aufgabe eines Trainers, dass du die Mannschaft auf ein Spiel heiß machst und sie vorbereitest. Im Endeffekt muss der Spieler aber die Mentalität auf den Platz bringen. Wenn sie jetzt sagen, dass sie in den letzten Spielen nicht die richtige Mentalität hatten, ist es für mich keine Kritik am Trainer, schon auch ein bisschen, aber viel mehr an jedem einzelnen Spieler selbst.

Da haben sie sich ein bisschen in das eigene Fleisch geschnitten. Jetzt ist ein neuer Trainer da, auf einmal sprinten sie wieder mehr. Es war klar, dass nach dem Trainerwechsel neue Impulse kommen, das ist logisch, aber sie haben schon noch Luft nach oben. Sie haben eine gute Mannschaft und das Spiel gegen Sturm Graz wird sicherlich eine richtige Vorentscheidung.“

ob irgendwer das Momentum im  Meisterkampf hat: „Salzburg hat die Pflicht erfüllt mit einem Heimsieg gegen Klagenfurt, Sturm hat 1:0 gegen Rapid gewonnen, jetzt geht es in der Meisterschaft nach Wien gegen Rapid. Beide Titelaspiranten haben noch schwere Spiele vor sich. Wer da dann die frischere und dynamischere Mannschaft ist und weniger Fehler macht, wird am Ende Meister werden.“

die Situation mit der Anstellung von Onur Cinel bei Salzburg und im Nationalteam: „Man muss auch die Verhältnismäßigkeiten sehen, abseits von Red Bull Salzburg. Was ist, wenn ein Tormann Konkurrenzkampf ist? Schlager ist die Nummer eins, wer spielt dann? Auch bei den Innenverteidigern, wir haben extrem viele gute Innenverteidiger.

Da kann natürlich schon die eine oder andere Situation entstehen, wo man sagt, dass das ein bisschen komisch ist. Man muss die Nationalmannschaft aber schon unterstützen am Weg zu Europameisterschaft und sie werden schon die besten Entscheidungen treffen, keine Frage. Der Zweikampf zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg soll bis zum Schluss spannend bleiben, und fair, das ist das wichtigste.“

Onur Cinel: „Eines ist logisch, wenn du bei Ralf Rangnick dabei bist im Trainerstab, musst du schon richtig etwas draufhaben.“

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STATEMENT-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty und GEPA-ADMIRAL