Vier Tage nach dem "magischen Mittwochabend" beim 4:3-Sensationscoup über Serienmeister FC Red Bull Salzburg ist der vor der 29. Runde der ADMIRAL Bundesliga Tabellenfünfte SK Austria Klagenfurt auf den Boden der Tatsachen und Rang 6 zurückgeholt worden. Die erste BL-Niederlage gegen den bisherigen Lieblingsgegner TSV Egger Glas Hartberg (zuvor 5S, 2U) war praktisch schon in der ersten Halbzeit besiegelt, als Donis Avdijaj per Hattrick ein 3:0 vorlegte. Wie so oft in dieser Saison bewies das Pacult-Team zwar einmal mehr Moral und kämpfte sich auf 3:2 heran, doch dabei blieb es. STATEMENTS aus dem Gäste-Lager...

Nach dem 3:2-Anschlusstreffer in der 71. Min. durch Jonas Arweiler (Vorbereiter war wie beim 3:1 von"Torschütze vom Dienst" Andy Irving erneut Max Besuschkow) keimte bei Klagenfurts Keeper Menzel und den Kärntner Violetten nochmal Hoffnung auf. Doch diesmal reichte es nicht - wie noch beim 2:2-Hinspiel in der Meistergruppe im Wörthersee Stadion - zum Luckypunch für das Pacult-Team.

„Unverständlich, dass man nach Erfolgserlebnis am Mittwoch so Auftritt hat“

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt):

…über das Spiel: „Wenn du nach zwei Minuten schon wieder 1:0 hinten bist, rennt alles schief. Diese erste Halbzeit war eine unserer schlechtesten Leistungen. Für mich ist es unverständlich, dass man hier nach diesem Erfolgserlebnis am Mittwoch so einen Auftritt hat. Ich habe die Mannschaft aber gewarnt, habe gewusst, dass es ein anderes Spiel wird von der Struktur her. Scheinbar hat der eine oder andere nicht gut zugehört. Es war schon enttäuschend, was wir da in der ersten Halbzeit nicht geboten haben.“

…auf die Frage, ob es daran gelegen hat, dass die Spieler müde sind: „Nein, die anderen haben auch Sonntag und Mittwoch gespielt. Das kann man nicht als Ausrede hernehmen. Nach zwei Minuten haben bei uns einige noch gar nicht den Ball gehabt und es ist schon 1:0 gestanden. Für mich ist das unerklärlich.“

…über die vielen Gegentore in der Saison: „Wir stehen nicht kompakt genug. Dann kommen sicher individuelle Fehler noch dazu. Trotz allem muss ich das Positive herausnehmen. Wir haben jetzt mehr Punkte als in den letzten zwei Jahren, aber um das können wir uns nichts kaufen, das sind alles nur Spielereien. Für mich ist die erste Halbzeit heute entscheidend gewesen, weil das so enttäuschend war.“

„Wir sind nicht wach. Ich verstehe das nicht"

Sinan Karweina (Toptorjäger SK Austria Klagenfurt):

….über seinen Schuss, der knapp nicht ins Tor gegangen ist: „Der war knapp, das ist bitter. Ich bin aktuell nicht vom Glück verfolgt. Aufgrund der zweiten Hälfte hätten wir es verdient gehabt, wodurch es umso bitterer ist.“

…über den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte: „Es ist nicht nur das letzte Spiel, es sind die letzten fünf Spiele. Wir sind nicht wach. Ich verstehe das nicht. Vor dem Spiel in der Kabine reden wir noch davon, dass wir einen wichtigen Schritt gehen können und dann sieht man es aber keinem Spieler an. Das ist bitter, daran müssen wir arbeiten. Aber die zweite Halbzeit gibt Hoffnung.“

…auf die Frage, warum man in der zweiten Halbzeit so viel besser ist: „Ich glaube, das Ergebnis weckt die Spieler auf und es ist auch ein bisschen unangenehm, immer hinten zu liegen nach vier Minuten, mir zumindest. Dann geht ein Ruck durch die Mannschaft teilweise und dann klappt es. Wir müssen das von Anfang an so machen und dann sind wir auch erfolgreich.“

…über die kommenden Runden: „Wir sollten uns mit uns befassen, mit unserem Spiel. Das haben wir lange nicht gut gemacht. Wir sollen uns auf uns konzentrieren und von Spiel zu Spiel denken. Dann ist etwas möglich, aber wir müssen das nicht nach jedem Spiel sagen, das bringt nichts.“

„In der zweiten Halbzeit fangen wir auf einmal das Fußballspielen an"

Nicolas Wimmer (Innenverteidiger SK Austria Klagenfurt)

…über das Spiel: „Wir nehmen uns eigentlich immer viel vor. Dann kommen wir heraus, bekommen gleich ein Gegentor und starten mit dem Rückstand in die Partie. Die erste Halbzeit heute war leider ein Totalausfall von der ganzen Mannschaft.

In der zweiten Halbzeit, wo wir nichts mehr zu verlieren hatten, fangen wir auf einmal das Fußballspielen an und sind mutig. Ich verstehe nicht, wieso wir das nicht von der ersten Halbzeit an schon machen.“

…darüber, was in der Halbzeit in der Kabine passiert: „Es passiert nicht viel. Wir sind selbst gekränkt von unserer Leistung in der ersten Halbzeit und dann wollen wir es einfach besser machen. Wir spielen dann viel mutiger und haben einfach nichts mehr zu verlieren. Das müssen wir in den Kopf bekommen, dass wir das von Anfang an machen.“

…auf die Frage, warum es in der ersten Halbzeit nicht funktioniert hat: „Hartberg hat in der ersten Halbzeit einfach richtig gut gespielt. Müdigkeit hin oder her, Hartberg hat auch eine englische Runde hinter sich und sie haben uns in der ersten Halbzeit schwindlig gespielt. Sie waren zu Recht 3:0 vorne.“

…darüber, ob die Möglichkeit auf internationale Startplätze noch im Hinterkopf ist: „Vor dem Spiel war es natürlich im Hinterkopf, nach so einer Leistung ist es leider schwierig. Wir müssen die Köpfe jetzt wieder hochbekommen, nächste Woche wartet der LASK auf uns. Ich hoffe, dass wir da wieder punkten können.“

Till Schumacher (Linksverteidiger SK Austria Klagenfurt): „Das Spiel heute war einfach brutal. Wir hatten ganz andere Erwartungen an das Spiel und das Ergebnis schmerzt sehr."

„Klagenfurt hat so einen Mann gefunden im Transferdschungel"

Marc Janko (Sky Experte) vor dem Spiel über Andy Irving: „Man kann herausstreichen, dass Klagenfurt so einen Mann gefunden hat im Transferdschungel. Alfred Tatar sagt immer wieder, dass Klagenfurt einer dieser Vereine ist, die immer nur Teilnehmer am Transfermarkt sind und immer nur das Fallobst nehmen müssen.

Wenn ich mir Andy Irving anschaue, muss man sagen, dass dieses Fallobst viele Mannschaften gerne nehmen und auch dafür bereit sein, Geld auszugeben. Es ist schon immer etwas möglich für Mannschaften, die mit einem kleineren Budget arbeiten, im Vergleich zu den Großen in der Liga. Es soll auch nie eine Ausrede sein. Das haben sie großartig gemacht und mal schauen, wo die Reise bei Andy Irving hingeht.“

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Siehe auch STATEMENTS vom TSV Hartberg

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL