23 Punkte nach 20 Runden. Der FC Admira Wacker überwintert als Tabellensechster und wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Aufgrund der überragenden Saison 2015/16, welche die Südstädter mit dem 4. Platz abgeschlossen haben, durften die Niederösterreicher in der Europa League-Qualifikation antreten. Allerdings machte sich vor allem zu Beginn der Meisterschaft die Doppelbelastung bemerkbar und die Admira ließ einige Punkte liegen. Das zweite Viertel verlief deutlich besser und die Niederösterreicher verbesserten sich um zwei Plätze.

 

EL-Quali: Liberec war eine Nummer zu groß

Aufgrund des sensationellen vierten Platzes in der vergangenen Saison durfte die Admira in der Europa League-Qualifikation teilnehmen. Damit startete die Saison für die Niederösterreicher bereits am 30.6. mit dem Heimspiel gegen Spartak Myjava. Bis zur 73. Minute führte die Admira durch ein Tor von Bajrami mit 1:0, doch Tomas Kona brachte den slowakischen Vertreter mit einem Kopfball-Treffer zurück ins Spiel. Im hitzigen Rückspiel setzte sich die Admira mit 3:2 durch und stieg in die nächste Runde auf. In der zweiten Qualifikationsrunde bekamen es die Niederösterreicher mit dem FK Kapaz aus Aserbaidschan zu tun. Dominik Starkl sorgte im Hinspiel mit seinem Kopfballtor für einen knappen 1:0-Erfolg der Admira. Ein wichtiger Vorsprung für das unangenehme Rückspiel in Aserbaidschan, welches die Admira aber mit 2:0 für sich entscheiden konnte. 

Coach Oliver Lederer konnte mit den Leistungen in der Quali zufrieden sein. Foto: GEPA Wien Energie

 

In der dritten Runde wartete mit Slovan Liberec ein harter Brocken. Und das Hinspiel am 28. Juli hatte es in sich. Dominik Starkl brachte die Admira mit einem Traumtor früh in Führung. Wenig später konnte Egon Vuch mit einem sensationellen Fallrückzieher den Ausgleich erzielen. Selbiger erzielte in der zweiten Halbzeit den 2:1-Siegtreffer für die Tschechen. Die Aufreger der zweiten Halbzeit: Drei Flutlichtausfälle in der BSFZ-Arena. Zum ersten Mal wurde es in der 56. Minute dunkel. Nach einer halben Stunde war das Problem scheinbar behoben und die Partie lief weiter. Doch eine Viertelstunde vor Schluss fiel die Beleuchtung noch einmal für 10 Minuten aus. Kurz vor Schluss mussten sich die Spieler ein weiteres Mal für 5 Minuten gedulden. Der Grund für die Flutlichtausfälle: Ein Kurzschluss im Notstromaggregat. Im Rückspiel hatten die Niederösterreicher keine Chance und schieden mit einer 0:2-Niederlage aus.

Bundesliga: Die Doppelbelastung macht der Admira zu schaffen

Die Niederösterreicher starteten mit einem eher glücklichen 1:0-Auswärtssieg gegen Mattersburg in die Saison. Die Niederösterreicher  waren über weite Strecken die schlechtere Mannschaft, profitierten jedoch von der fehlenden Effizienz der Burgenländer. Danach folgten allerdings drei Niederlagen in Serie. Gegen St. Pölten (1:2), Altach (1:2) und Rapid (0:4) gab es für die Südstädter nichts zu holen. Ein Last-Minute-Tor von Grozurek gegen Ried bescherte der Admira einen knappen 1:0-Heimerfolg und damit gelang den Niederösterreichern auch ein kleiner Schritt aus der Krise. Eine Woche später kassierten die Südstädter mit dem 0:5 gegen Wolfsberg die bis dato höchste Saisonniederlage. Admira-Coach Oliver Lederer fand im „Sky“-Interview nach dem Spiel deutliche Worte: „Wenn wir so viele Eigenfehler machen, dann geht es um banale Dinge und das darf in der Bundesliga beziehungsweise nirgendwo passieren, sonst bist du chancenlos und kannst niemals ein Spiel gewinnen.“ Blickte allerdings positiv in die Zukunft: „Aber ich bin überzeugt, dass wir die Länderspielpause jetzt nutzen werden um abzuschalten, Kraft zu tanken und dann werden wir uns wesentlich besser präsentieren.“

Ebner hatte im Duell mit Ex-Kollegen Schösswendter das Nachsehen. Foto: GEPA Wien Energie

Der Trainer sollte vorerst nicht recht behalten. Im ersten Spiel nach der Länderspielpause musste sich die Admira dem Titelverteidiger Red Bull Salzburg mit 0:4 geschlagen geben. Eine Woche später folgte der nächste Dämpfer: 0:3 gegen Sturm. „Natürlich ist das Kopfsache, aber das muss aufhören, wir müssen die letzte Saison mal abhaken, das interessiert keinen mehr. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und die depperten Fehler abstellen.“, wütete Daniel Toth im „Sky“-Interview nach dem Spiel. Die Admira stellte in den darauffolgenden zwei Spielen die „depperten Fehler“ ab und feierte einen sensationellen 2:1-Auswärtssieg bei der Wiener Austria und einen 1:0-Heimerfolg gegen den Tabellenletzten Mattersburg.

Die Freude über zwei Siege in Serie währte aber nicht lange. Es folgten nämlich vier Bundesligaspiele in Serie ohne vollen Erfolg. Im NÖ-Derby gegen St. Pölten gelang der Admira noch ein 1:1-Unentschieden. Gegen Altach (0:2), Rapid (1:2) und Ried (1:2) mussten sich die Niederösterreicher geschlagen geben. Admira-Trainer Oliver Lederer nach der Ried-Niederlage: „Der Auftritt meiner Mannschaft war zufriedenstellend, aber wir müssen uns Woche für Woche den selben Vorwurf machen: wir machen die Tore, die wir uns verdient haben, einfach nicht. Das ist eine Qualität, die wir brauchen, wenn wir das besser machen, dann sammeln wir die nötigen Punkte, um in der Tabelle wieder nach vorne zu kommen.“

Christoph Monschein sorgte für den ersten Admira-Sieg in Salzburg seit 10 Jahren. Foto: Red Bull Media

Für die nötigen Tore sorgte in den nächsten Spielen vor allem ein Spieler: Christoph Monschein. Nach der Länderspielpause revanchierte sich die Admira beim WAC für die 5:0-Klatsche im Sommer und fertigte die Kärntner mit 4:1 ab. Thomas Ebner erzielte dabei seine ersten Bundesliga-Tore für die Südstädter. Die Sensation folgte eine Woche später: Die Admira feierte dank eines Tores von Christoph Monschein den ersten Auswärtssieg in Salzburg seit 10 Jahren. Der Goldtorschütze meinte nach dem Spiel gegenüber „Sky“: „Das ist sicher zum einen ein Highlight für mich und der erste Sieg nach zehn Jahren hier ist natürlich umso schöner, wir sind überglücklich, ich freue mich extrem.“ Und die Admira setzte ihren Lauf fort. Einmal mehr Christoph Monschein und Maximilian Sax sorgten für einen 2:0-Auswärtssieg beim SK Sturm. In der Tabelle überholten die Niederösterreicher den SK Rapid und waren auf einmal Sechster.

Zum Abschluss der Herbstsaison folgten allerdings wieder drei Spiele ohne Sieg. Auf die 0:2-Heimniederlage gegen Austria Wien und auf die 0:2-Auswärtspleite in Mattersburg folgte in der letzten Herbstrunde ein 2:2-Unentschieden im NÖ-Derby gegen St. Pölten. Beide Admira-Tore erzielte Christoph Monschein, der beste Torschütze der Niederösterreicher im Herbst mit 7 Saisontoren. 

Gegen die Austria setzte es zuhause eine 0:2-Niederlage. Foto: Josef Parak