"Ein brutaler Abend in jeder Hinsicht. Ein Abend, für den wir einige Zeit brauchen werden, um ihn zu verdauen“, sagte Sturm-Präsident Christian Jauk nach dem rabenschwarzen Europacup-Abend gegen AEK Larnaca (Spielbericht).

Was war passiert? Wenige Augenblicke nach Ivan Trickovskis Treffer zum 0:2 in der 74. Minute wurde Schiedsrichterassistent Fredrik Klyver von einem aus dem neutralen Sektor geworfenen vollen Becher am Kopf getroffen. Der schwedische Linienrichter lag blutüberströmt auf dem Rasen und musste verarztet werden. Referee Al-Hakim schickte die Teams in die Kabine, erst nach einer etwa 40 minütigen Unterbrechung konnte die Partie fertig gespielt werden. Der Unparteiische erlitt eine vier Zentimeter lange Platzwunde. Er wurde noch gestern im UKH Graz untersucht, konnte aber wenig später bereits wieder entlassen werden.

 

Nach Wurfattacke: Schiedsrichterassistent Fredrik Klyver lag stark blutend auf dem Rasen. 

"Es tut uns wahnsinnig leid, dass wir viele Fußballfans, vor allem unsere eigenen, enttäuscht haben“ 

Der Becherwerfer, dessen Wurfattacke und anschließende Flucht aus dem Stadion von einer Kamera des ORF eingefangen werden konnte, wurde nur wenige Minuten, nachdem er das Stadion verlassen hatte, von der Polizei gefasst und in Gewahrsam genommen.

Der Mann wird mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen haben: „Über den Übeltäter haben wir im ersten Schritt ein Stadionverbot verhängt. Was das Zivilrechtliche angeht, werden wir mit unseren Anwälten klären, wie wir da weiter vorgehen können", erklärte Jauk gegenüber der Kleinen Zeitung.  

Kreissl ortet „nicht bezifferbaren Imageschaden“ 

Sportdirektor Günter Kreissl fand nach dem Spiel deutliche Worte, forderte harte Sanktionen gegen den Täter und ortete einen Imageschaden: „Ein Spiel, aus dem man nichts Positives herausholen kann. Das Ergebnis ist gerecht. Der Vorfall lässt mich verzweifelt zurück. Es muss mit allen Sanktionen gegen den Täter vorgegangen werden. Das ist ein nicht bezifferbarer Imageschaden für uns.“

Vogel entschuldigte sich bei den Gästen aus Zypern

„Ich habe mich bei den Larnaka-Spielern entschuldigt und gesagt, dass so etwas auf dem Fußballplatz nichts verloren hat. Wir haben den Fair-Play-Gedanken in dieser Situation gänzlich vermissen lassen“, sagte ein sichtlich geknickter Heiko Vogel.

„Mir fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden, das Spiel rückt für mich in den Hintergrund. Diese dumme Aktion, die für die Unterbrechung gesorgt hat, hat hier nichts zu suchen. Es tut mir leid für den Sport“, so der Deutsche weiter.

 

Foto: Screenshot Youtube 

 

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